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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jak
seit 1853 die Gewerbeschule zu Nörd-
lingen und bildete sich im Seminar
zu Schwabach zum Volksschullehrer
aus. Als solcher wirkte er seit 1858
durch 20 Jahre an verschiedenen Or-
ten, gründete aber 1878 in Nördlin-
gen ein kaufmännisches Geschäft, das
er noch heute leitet, und ist daneben
auch als Jnspektor im Versicherungs-
wesen tätig.

S:

Allerloi (Ge. in Rie-
ser Mundart), 1893. - Aus'm Rias
(Neue Ge. in Rieser Mundart), 1897.
- Rieser Grüße (Schriftsprachliche
Ge.), 1899.

*Jaksch, Elfriede,

pseud. Schack
von Jgar,
wurde als Deutsche am
4. (16. n. St.) September 1844 in
Riga geboren. Lebhaften Geistes u.
empfänglichen Gemüts nahm sie zahl-
reiche Eindrücke in sich auf, ehe sie
auch nur daran dachte, dieselben
schriftstellerisch zu verwerten. Mit
18 Jahren verheiratete sie sich in
Riga, und ihre Verhältnisse gestatte-
ten es ihr, einen großen Teil der
Welt und viele bedeutende Menschen
kennen zu lernen. Eine im Jahre
1875 nach dem Orient unternom-
mene Reise regte sie zum Nieder-
schreiben und zur Herausgabe ihrer
feuilletonistisch gehaltenen Reise-
erinnerungen an. Bald darauf be-
trat sie das Gebiet des Romans und
der Novelle, und hat sie sich auf dem-
selben durch Zeichnung ihrer geist-
vollen Seelengemälde schnell bekannt
und beliebt gemacht. Einen unaus-
löschlichen Eindruck übte auf sie schon
in der Jugend die Aufhebung der
Leibeigenschaft in Rußland durch
Kaiser Alexander II. aus sie bestärkte
sie in dem Glauben, daß nur durch
den Kampf gegen die Herzensroheit
die Veredelung des Menschengeschlechts
angestrebt werden könne, und dieser
Gedanke tritt uns denn auch beson-
ders in ihrem Roman "Licht, mehr
Licht" entgegen. Jm Jahre 1885
siedelte sie nach Wien über, wo sie am
18. September 1897 starb.

S:

Pyra-
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Jae
mide u. Ölberg (Reiseerinnerungen),
1877. - Konflikte (R.); II, 1882. -
Verwirrte Fäden (R.), 1882. - Vor-
urteile (R.), 1882. - Licht, mehr
Licht (Livländischer R.); III, 1886. -
Eine Schweizerreise (N.), 1891. -
Herzens-Jrrlichter (N.), 1896. - Der
Schwur auf dem Ölberg (R.), 1897.

Jan, Hermann Ludwig von,

pseud.
Hermann Ludwig, geb. am 22.
Mai 1851 in Frankfurt a. M., lebt
(1887) als Privatgelehrter in Straß-
burg i. E.

S:

Erzählungen aus dem
Wasgau, 1887. 2. illustr. A. 1899.

Jancsusko, Ladislaus G.,

geb. am
28. August 1878 in Kaschau (Ober-
ungarn), absolvierte 1896 das Gym-
nasium in Jglo (Oberungarn) und
studierte dann vier Jahre in Preß-
burg evangel. Theologie. Seit 1899
ist er ständiger Mitarbeiter des "West.
ungarischen Grenzboten" in Preß-
burg.

S:

Meine Welt (Ge.), 1899.

*Jaenicke, Heinrich Martin,

psd.
Heinrich Martin, wurde am
8. März 1818 zu Oranienburg bei
Berlin geboren. Sein Leben war eine
Kette von Entbehrungen, Enttäu-
schungen und herben Schicksalsschlä-
gen. Durch Krankheit fast gänzlich
seines Gehörs und Augenlichts be-
raubt, durch die Gewissenlosigkeit
eines bankerott gewordenen Ver-
legers um den Rest seines Vermögens
und den Vertrieb seiner schriftstelleri-
schen Leistungen betrogen, kämpfte
der doppelt hilflose Mann den ver-
zweiflungsvollen Kampf mit der täg-
lichen allerbittersten Not, bis endlich
der Tod allen Leiden ein Ziel setzte.
Er starb zu Dresden am 28. Januar
1872.

S:

Sonnenblumen und Nacht-
schatten (Ge.), 1865. 2. A. u. d. T.:
Gedichte, 1870. - Otto von Walter
(R.); III, 1865. - Novellen; VI, 1866
bis 1868 (Jnhalt: Das Gelöbnis. -
Der Flüchtling. - Die Sühne. - Der
Blinde. - Die Hofdame). - Ein Buch
von der Weisheit u. Wahrheit (Apho-
rismen), 1867. 20. A. 1881. - Ein

*


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Jak
ſeit 1853 die Gewerbeſchule zu Nörd-
lingen und bildete ſich im Seminar
zu Schwabach zum Volksſchullehrer
aus. Als ſolcher wirkte er ſeit 1858
durch 20 Jahre an verſchiedenen Or-
ten, gründete aber 1878 in Nördlin-
gen ein kaufmänniſches Geſchäft, das
er noch heute leitet, und iſt daneben
auch als Jnſpektor im Verſicherungs-
weſen tätig.

S:

Allerloi (Ge. in Rie-
ſer Mundart), 1893. – Aus’m Rias
(Neue Ge. in Rieſer Mundart), 1897.
– Rieſer Grüße (Schriftſprachliche
Ge.), 1899.

*Jakſch, Elfriede,

pſeud. Schack
von Jgar,
wurde als Deutſche am
4. (16. n. St.) September 1844 in
Riga geboren. Lebhaften Geiſtes u.
empfänglichen Gemüts nahm ſie zahl-
reiche Eindrücke in ſich auf, ehe ſie
auch nur daran dachte, dieſelben
ſchriftſtelleriſch zu verwerten. Mit
18 Jahren verheiratete ſie ſich in
Riga, und ihre Verhältniſſe geſtatte-
ten es ihr, einen großen Teil der
Welt und viele bedeutende Menſchen
kennen zu lernen. Eine im Jahre
1875 nach dem Orient unternom-
mene Reiſe regte ſie zum Nieder-
ſchreiben und zur Herausgabe ihrer
feuilletoniſtiſch gehaltenen Reiſe-
erinnerungen an. Bald darauf be-
trat ſie das Gebiet des Romans und
der Novelle, und hat ſie ſich auf dem-
ſelben durch Zeichnung ihrer geiſt-
vollen Seelengemälde ſchnell bekannt
und beliebt gemacht. Einen unaus-
löſchlichen Eindruck übte auf ſie ſchon
in der Jugend die Aufhebung der
Leibeigenſchaft in Rußland durch
Kaiſer Alexander II. aus ſie beſtärkte
ſie in dem Glauben, daß nur durch
den Kampf gegen die Herzensroheit
die Veredelung des Menſchengeſchlechts
angeſtrebt werden könne, und dieſer
Gedanke tritt uns denn auch beſon-
ders in ihrem Roman „Licht, mehr
Licht“ entgegen. Jm Jahre 1885
ſiedelte ſie nach Wien über, wo ſie am
18. September 1897 ſtarb.

S:

Pyra-
[Spaltenumbruch]

Jae
mide u. Ölberg (Reiſeerinnerungen),
1877. – Konflikte (R.); II, 1882. –
Verwirrte Fäden (R.), 1882. – Vor-
urteile (R.), 1882. – Licht, mehr
Licht (Livländiſcher R.); III, 1886. –
Eine Schweizerreiſe (N.), 1891. –
Herzens-Jrrlichter (N.), 1896. – Der
Schwur auf dem Ölberg (R.), 1897.

Jan, Hermann Ludwig von,

pſeud.
Hermann Ludwig, geb. am 22.
Mai 1851 in Frankfurt a. M., lebt
(1887) als Privatgelehrter in Straß-
burg i. E.

S:

Erzählungen aus dem
Wasgau, 1887. 2. illuſtr. A. 1899.

Jancſuskó, Ladislaus G.,

geb. am
28. Auguſt 1878 in Kaſchau (Ober-
ungarn), abſolvierte 1896 das Gym-
naſium in Jglò (Oberungarn) und
ſtudierte dann vier Jahre in Preß-
burg evangel. Theologie. Seit 1899
iſt er ſtändiger Mitarbeiter des „Weſt.
ungariſchen Grenzboten“ in Preß-
burg.

S:

Meine Welt (Ge.), 1899.

*Jaenicke, Heinrich Martin,

pſd.
Heinrich Martin, wurde am
8. März 1818 zu Oranienburg bei
Berlin geboren. Sein Leben war eine
Kette von Entbehrungen, Enttäu-
ſchungen und herben Schickſalsſchlä-
gen. Durch Krankheit faſt gänzlich
ſeines Gehörs und Augenlichts be-
raubt, durch die Gewiſſenloſigkeit
eines bankerott gewordenen Ver-
legers um den Reſt ſeines Vermögens
und den Vertrieb ſeiner ſchriftſtelleri-
ſchen Leiſtungen betrogen, kämpfte
der doppelt hilfloſe Mann den ver-
zweiflungsvollen Kampf mit der täg-
lichen allerbitterſten Not, bis endlich
der Tod allen Leiden ein Ziel ſetzte.
Er ſtarb zu Dresden am 28. Januar
1872.

S:

Sonnenblumen und Nacht-
ſchatten (Ge.), 1865. 2. A. u. d. T.:
Gedichte, 1870. – Otto von Walter
(R.); III, 1865. – Novellen; VI, 1866
bis 1868 (Jnhalt: Das Gelöbnis. –
Der Flüchtling. – Die Sühne. – Der
Blinde. – Die Hofdame). – Ein Buch
von der Weisheit u. Wahrheit (Apho-
rismen), 1867. 20. A. 1881. – Ein

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[340/0344] Jak Jae ſeit 1853 die Gewerbeſchule zu Nörd- lingen und bildete ſich im Seminar zu Schwabach zum Volksſchullehrer aus. Als ſolcher wirkte er ſeit 1858 durch 20 Jahre an verſchiedenen Or- ten, gründete aber 1878 in Nördlin- gen ein kaufmänniſches Geſchäft, das er noch heute leitet, und iſt daneben auch als Jnſpektor im Verſicherungs- weſen tätig. S: Allerloi (Ge. in Rie- ſer Mundart), 1893. – Aus’m Rias (Neue Ge. in Rieſer Mundart), 1897. – Rieſer Grüße (Schriftſprachliche Ge.), 1899. *Jakſch, Elfriede, pſeud. Schack von Jgar, wurde als Deutſche am 4. (16. n. St.) September 1844 in Riga geboren. Lebhaften Geiſtes u. empfänglichen Gemüts nahm ſie zahl- reiche Eindrücke in ſich auf, ehe ſie auch nur daran dachte, dieſelben ſchriftſtelleriſch zu verwerten. Mit 18 Jahren verheiratete ſie ſich in Riga, und ihre Verhältniſſe geſtatte- ten es ihr, einen großen Teil der Welt und viele bedeutende Menſchen kennen zu lernen. Eine im Jahre 1875 nach dem Orient unternom- mene Reiſe regte ſie zum Nieder- ſchreiben und zur Herausgabe ihrer feuilletoniſtiſch gehaltenen Reiſe- erinnerungen an. Bald darauf be- trat ſie das Gebiet des Romans und der Novelle, und hat ſie ſich auf dem- ſelben durch Zeichnung ihrer geiſt- vollen Seelengemälde ſchnell bekannt und beliebt gemacht. Einen unaus- löſchlichen Eindruck übte auf ſie ſchon in der Jugend die Aufhebung der Leibeigenſchaft in Rußland durch Kaiſer Alexander II. aus ſie beſtärkte ſie in dem Glauben, daß nur durch den Kampf gegen die Herzensroheit die Veredelung des Menſchengeſchlechts angeſtrebt werden könne, und dieſer Gedanke tritt uns denn auch beſon- ders in ihrem Roman „Licht, mehr Licht“ entgegen. Jm Jahre 1885 ſiedelte ſie nach Wien über, wo ſie am 18. September 1897 ſtarb. S: Pyra- mide u. Ölberg (Reiſeerinnerungen), 1877. – Konflikte (R.); II, 1882. – Verwirrte Fäden (R.), 1882. – Vor- urteile (R.), 1882. – Licht, mehr Licht (Livländiſcher R.); III, 1886. – Eine Schweizerreiſe (N.), 1891. – Herzens-Jrrlichter (N.), 1896. – Der Schwur auf dem Ölberg (R.), 1897. Jan, Hermann Ludwig von, pſeud. Hermann Ludwig, geb. am 22. Mai 1851 in Frankfurt a. M., lebt (1887) als Privatgelehrter in Straß- burg i. E. S: Erzählungen aus dem Wasgau, 1887. 2. illuſtr. A. 1899. Jancſuskó, Ladislaus G., geb. am 28. Auguſt 1878 in Kaſchau (Ober- ungarn), abſolvierte 1896 das Gym- naſium in Jglò (Oberungarn) und ſtudierte dann vier Jahre in Preß- burg evangel. Theologie. Seit 1899 iſt er ſtändiger Mitarbeiter des „Weſt. ungariſchen Grenzboten“ in Preß- burg. S: Meine Welt (Ge.), 1899. *Jaenicke, Heinrich Martin, pſd. Heinrich Martin, wurde am 8. März 1818 zu Oranienburg bei Berlin geboren. Sein Leben war eine Kette von Entbehrungen, Enttäu- ſchungen und herben Schickſalsſchlä- gen. Durch Krankheit faſt gänzlich ſeines Gehörs und Augenlichts be- raubt, durch die Gewiſſenloſigkeit eines bankerott gewordenen Ver- legers um den Reſt ſeines Vermögens und den Vertrieb ſeiner ſchriftſtelleri- ſchen Leiſtungen betrogen, kämpfte der doppelt hilfloſe Mann den ver- zweiflungsvollen Kampf mit der täg- lichen allerbitterſten Not, bis endlich der Tod allen Leiden ein Ziel ſetzte. Er ſtarb zu Dresden am 28. Januar 1872. S: Sonnenblumen und Nacht- ſchatten (Ge.), 1865. 2. A. u. d. T.: Gedichte, 1870. – Otto von Walter (R.); III, 1865. – Novellen; VI, 1866 bis 1868 (Jnhalt: Das Gelöbnis. – Der Flüchtling. – Die Sühne. – Der Blinde. – Die Hofdame). – Ein Buch von der Weisheit u. Wahrheit (Apho- rismen), 1867. 20. A. 1881. – Ein *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/344>, abgerufen am 28.11.2024.