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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jaq
(Schausp.), 1891. - Fromme Lügen
(Lsp.), 1892. - Der neue Herr (Pro-
log und Festsp.), 1894. - Eifersucht
(Schsp.), 1894. - Noblesse oblige
(Schsp.), 1897. - Das geistige Berlin
(Enzyklopädie des geistigen Lebens
Berlins); 1. Bd. (mit Richard Wrede
hrsg.), 1897. - Saisonliebe (Schw.),
1896. - Das Geheimnis (Schsp. a. d.
Jtalien. des Lopez), 1896. - Flammen
der Liebe (Herzensgeschn.), 1900. -
Kampf (Schsp.), 1903. - Seine Perle
(Schw.), 1903. - Märchenprinzeßchens
Grüße aus dem Märchenlande (M.),
1911.

Jaques, Hermann,

geb. am 16.
Septbr. 1874 in Berlin, Dr. jur., lebt
(1904) als Schriftsteller in München.

S:

Lieder der Decandence, 1900. 2. A.
1902. - Das süße Gist (Nn.), 1902. -
Münchens Ende (R.), 1903. - Das
Kreuz des Juden (R.), 1904. - Nord-
deutschland (R.), 1906.

*Jarisch, Anton Hieronymus,


wurde am 23. Septbr. 1818 zu Leipa
in Böhm. als der Sohn eines armen,
frommen Webers geboren, der den
Sohn für den geistlichen Stand be-
stimmte. Dieser besuchte 1830-36 das
Gymnasium seiner Vaterstadt, stu-
dierte dann auf der Universität Prag
Theologie u. trat 1838 in das Prie-
sterseminar zu Leitmeritz, wo er am
7. Aug. 1842 die Priesterweihe emp-
fing. Sein Bischof sandte ihn dann
nach Prag, damit er sich dort zum
Lehrer der Taubstummen ausbilde.
Jm Jahre 1843 wurde er Kaplan in
Hainspach, wirkte dann von 1847-52
als Hofmeister in Wien und wurde
darauf als Lehrer am dortigen Taub-
stummeninstitut angestellt. Jm Mai
1853 wurde er zum Landesschulrat,
Real- und Volksschuleninspektor für
Steiermark ernannt und 1862 als
Pfarrdechant nach Kommotau in
Böhmen versetzt. Jm Jahre 1869
wurde er k. k. Schulrat, später auch
Erzdechant und Konsistorialrat und
starb als solcher am 1. Januar 1890.
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Jar

S:

Heimatsklänge (Mundartl. Dn.),
1853. 6. A. 1910. - Harmonium (Ge.),
1860.

*Jarke, Franziska,

pseud. E. Ru-
dorff,
wurde am 3. Dezbr. 1815 zu
Königsberg in Preußen als die Toch-
ter eines wohlhabenden Kaufmanns,
namens Schlesius, geboren und
empfing eine sorgfältige Erziehung.
Sie war z. B. das erste junge Mäd-
chen in ihrer Vaterstadt, welches die
englische Sprache erlernte. Unter-
richt in der Musik empfing sie auf dem
Konservatorium in Leipzig, und grö-
ßere Reisen durch Deutschland, Bel-
gien und Holland vermittelten ihr
eine reiche Welt- und Menschenkennt-
nis. Die verschiedensten Arbeiten im
Haushalt wurden darüber in keiner
Weise vernachlässigt. Jm August 1850
verheiratete sie sich mit dem Ritter-
gutsbesitzer Otto Jarke, einem ehe-
maligen Juristen, einem Manne von
hervorragender Bildung und dem
edelsten Herzen, und lebte mit ihm
eine Reihe von Jahren in größter
Zurückgezogenheit auf dem Lande.
Erst spät -- sie war schon 48 Jahre
alt -- griff F. J. zur Feder, aber
gleich ihr erster Roman wurde mit
dem von der Modezeitung "Viktoria"
ausgesetzten ersten Preis gekrönt. Jn
späteren Jahren wohnten die Gatten
wieder in Königsberg, wo die Dich-
terin, nachdem sie 1878 Witwe ge-
worden war, am 3. August 1896
starb.

S:

Durch Leid zum Licht (E.);
II, 1870. - Stunden der Weihe
(Samml. von Aussprüchen Schleier-
machers), 1870. - Deutsches Leben
(En.), 1874 (Jnhalt: Tante Dorchen.
- Onkel Born. - Eine rätselhafte Tat.
- Er soll dein Herr sein). - Die Toch-
ter des Nabob (R.), 1875. - Stunden
der Erhebung (Aussprüche von K. J.
Nitzsch), 1877. - Unterwegs! (3 En.:
Auf der Brautfahrt. - Jnkognito. -
Ehen werden im Himmel geschlossen),
1886. - Am Ziel (3 En.: Zur guten
Stunde. - Und er soll dein Herr sein.

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Jaq
(Schauſp.), 1891. – Fromme Lügen
(Lſp.), 1892. – Der neue Herr (Pro-
log und Feſtſp.), 1894. – Eiferſucht
(Schſp.), 1894. – Noblesse oblige
(Schſp.), 1897. – Das geiſtige Berlin
(Enzyklopädie des geiſtigen Lebens
Berlins); 1. Bd. (mit Richard Wrede
hrsg.), 1897. – Saiſonliebe (Schw.),
1896. – Das Geheimnis (Schſp. a. d.
Jtalien. des Lopez), 1896. – Flammen
der Liebe (Herzensgeſchn.), 1900. –
Kampf (Schſp.), 1903. – Seine Perle
(Schw.), 1903. – Märchenprinzeßchens
Grüße aus dem Märchenlande (M.),
1911.

Jaques, Hermann,

geb. am 16.
Septbr. 1874 in Berlin, Dr. jur., lebt
(1904) als Schriftſteller in München.

S:

Lieder der Décandence, 1900. 2. A.
1902. – Das ſüße Giſt (Nn.), 1902. –
Münchens Ende (R.), 1903. – Das
Kreuz des Juden (R.), 1904. – Nord-
deutſchland (R.), 1906.

*Jariſch, Anton Hieronymus,


wurde am 23. Septbr. 1818 zu Leipa
in Böhm. als der Sohn eines armen,
frommen Webers geboren, der den
Sohn für den geiſtlichen Stand be-
ſtimmte. Dieſer beſuchte 1830–36 das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, ſtu-
dierte dann auf der Univerſität Prag
Theologie u. trat 1838 in das Prie-
ſterſeminar zu Leitmeritz, wo er am
7. Aug. 1842 die Prieſterweihe emp-
fing. Sein Biſchof ſandte ihn dann
nach Prag, damit er ſich dort zum
Lehrer der Taubſtummen ausbilde.
Jm Jahre 1843 wurde er Kaplan in
Hainspach, wirkte dann von 1847–52
als Hofmeiſter in Wien und wurde
darauf als Lehrer am dortigen Taub-
ſtummeninſtitut angeſtellt. Jm Mai
1853 wurde er zum Landesſchulrat,
Real- und Volksſchuleninſpektor für
Steiermark ernannt und 1862 als
Pfarrdechant nach Kommotau in
Böhmen verſetzt. Jm Jahre 1869
wurde er k. k. Schulrat, ſpäter auch
Erzdechant und Konſiſtorialrat und
ſtarb als ſolcher am 1. Januar 1890.
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Jar

S:

Heimatsklänge (Mundartl. Dn.),
1853. 6. A. 1910. – Harmonium (Ge.),
1860.

*Jarke, Franziska,

pſeud. E. Ru-
dorff,
wurde am 3. Dezbr. 1815 zu
Königsberg in Preußen als die Toch-
ter eines wohlhabenden Kaufmanns,
namens Schleſius, geboren und
empfing eine ſorgfältige Erziehung.
Sie war z. B. das erſte junge Mäd-
chen in ihrer Vaterſtadt, welches die
engliſche Sprache erlernte. Unter-
richt in der Muſik empfing ſie auf dem
Konſervatorium in Leipzig, und grö-
ßere Reiſen durch Deutſchland, Bel-
gien und Holland vermittelten ihr
eine reiche Welt- und Menſchenkennt-
nis. Die verſchiedenſten Arbeiten im
Haushalt wurden darüber in keiner
Weiſe vernachläſſigt. Jm Auguſt 1850
verheiratete ſie ſich mit dem Ritter-
gutsbeſitzer Otto Jarke, einem ehe-
maligen Juriſten, einem Manne von
hervorragender Bildung und dem
edelſten Herzen, und lebte mit ihm
eine Reihe von Jahren in größter
Zurückgezogenheit auf dem Lande.
Erſt ſpät — ſie war ſchon 48 Jahre
alt — griff F. J. zur Feder, aber
gleich ihr erſter Roman wurde mit
dem von der Modezeitung „Viktoria“
ausgeſetzten erſten Preis gekrönt. Jn
ſpäteren Jahren wohnten die Gatten
wieder in Königsberg, wo die Dich-
terin, nachdem ſie 1878 Witwe ge-
worden war, am 3. Auguſt 1896
ſtarb.

S:

Durch Leid zum Licht (E.);
II, 1870. – Stunden der Weihe
(Samml. von Ausſprüchen Schleier-
machers), 1870. – Deutſches Leben
(En.), 1874 (Jnhalt: Tante Dorchen.
– Onkel Born. – Eine rätſelhafte Tat.
– Er ſoll dein Herr ſein). – Die Toch-
ter des Nabob (R.), 1875. – Stunden
der Erhebung (Ausſprüche von K. J.
Nitzſch), 1877. – Unterwegs! (3 En.:
Auf der Brautfahrt. – Jnkognito. –
Ehen werden im Himmel geſchloſſen),
1886. – Am Ziel (3 En.: Zur guten
Stunde. – Und er ſoll dein Herr ſein.

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[347/0351] Jaq Jar (Schauſp.), 1891. – Fromme Lügen (Lſp.), 1892. – Der neue Herr (Pro- log und Feſtſp.), 1894. – Eiferſucht (Schſp.), 1894. – Noblesse oblige (Schſp.), 1897. – Das geiſtige Berlin (Enzyklopädie des geiſtigen Lebens Berlins); 1. Bd. (mit Richard Wrede hrsg.), 1897. – Saiſonliebe (Schw.), 1896. – Das Geheimnis (Schſp. a. d. Jtalien. des Lopez), 1896. – Flammen der Liebe (Herzensgeſchn.), 1900. – Kampf (Schſp.), 1903. – Seine Perle (Schw.), 1903. – Märchenprinzeßchens Grüße aus dem Märchenlande (M.), 1911. Jaques, Hermann, geb. am 16. Septbr. 1874 in Berlin, Dr. jur., lebt (1904) als Schriftſteller in München. S: Lieder der Décandence, 1900. 2. A. 1902. – Das ſüße Giſt (Nn.), 1902. – Münchens Ende (R.), 1903. – Das Kreuz des Juden (R.), 1904. – Nord- deutſchland (R.), 1906. *Jariſch, Anton Hieronymus, wurde am 23. Septbr. 1818 zu Leipa in Böhm. als der Sohn eines armen, frommen Webers geboren, der den Sohn für den geiſtlichen Stand be- ſtimmte. Dieſer beſuchte 1830–36 das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, ſtu- dierte dann auf der Univerſität Prag Theologie u. trat 1838 in das Prie- ſterſeminar zu Leitmeritz, wo er am 7. Aug. 1842 die Prieſterweihe emp- fing. Sein Biſchof ſandte ihn dann nach Prag, damit er ſich dort zum Lehrer der Taubſtummen ausbilde. Jm Jahre 1843 wurde er Kaplan in Hainspach, wirkte dann von 1847–52 als Hofmeiſter in Wien und wurde darauf als Lehrer am dortigen Taub- ſtummeninſtitut angeſtellt. Jm Mai 1853 wurde er zum Landesſchulrat, Real- und Volksſchuleninſpektor für Steiermark ernannt und 1862 als Pfarrdechant nach Kommotau in Böhmen verſetzt. Jm Jahre 1869 wurde er k. k. Schulrat, ſpäter auch Erzdechant und Konſiſtorialrat und ſtarb als ſolcher am 1. Januar 1890. S: Heimatsklänge (Mundartl. Dn.), 1853. 6. A. 1910. – Harmonium (Ge.), 1860. *Jarke, Franziska, pſeud. E. Ru- dorff, wurde am 3. Dezbr. 1815 zu Königsberg in Preußen als die Toch- ter eines wohlhabenden Kaufmanns, namens Schleſius, geboren und empfing eine ſorgfältige Erziehung. Sie war z. B. das erſte junge Mäd- chen in ihrer Vaterſtadt, welches die engliſche Sprache erlernte. Unter- richt in der Muſik empfing ſie auf dem Konſervatorium in Leipzig, und grö- ßere Reiſen durch Deutſchland, Bel- gien und Holland vermittelten ihr eine reiche Welt- und Menſchenkennt- nis. Die verſchiedenſten Arbeiten im Haushalt wurden darüber in keiner Weiſe vernachläſſigt. Jm Auguſt 1850 verheiratete ſie ſich mit dem Ritter- gutsbeſitzer Otto Jarke, einem ehe- maligen Juriſten, einem Manne von hervorragender Bildung und dem edelſten Herzen, und lebte mit ihm eine Reihe von Jahren in größter Zurückgezogenheit auf dem Lande. Erſt ſpät — ſie war ſchon 48 Jahre alt — griff F. J. zur Feder, aber gleich ihr erſter Roman wurde mit dem von der Modezeitung „Viktoria“ ausgeſetzten erſten Preis gekrönt. Jn ſpäteren Jahren wohnten die Gatten wieder in Königsberg, wo die Dich- terin, nachdem ſie 1878 Witwe ge- worden war, am 3. Auguſt 1896 ſtarb. S: Durch Leid zum Licht (E.); II, 1870. – Stunden der Weihe (Samml. von Ausſprüchen Schleier- machers), 1870. – Deutſches Leben (En.), 1874 (Jnhalt: Tante Dorchen. – Onkel Born. – Eine rätſelhafte Tat. – Er ſoll dein Herr ſein). – Die Toch- ter des Nabob (R.), 1875. – Stunden der Erhebung (Ausſprüche von K. J. Nitzſch), 1877. – Unterwegs! (3 En.: Auf der Brautfahrt. – Jnkognito. – Ehen werden im Himmel geſchloſſen), 1886. – Am Ziel (3 En.: Zur guten Stunde. – Und er ſoll dein Herr ſein. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/351>, abgerufen am 26.11.2024.