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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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nebst e. Vorspiel), 1907. - Jm gol-
denen Licht (Ge.), 1910.

Hrussoczy, Marie Edle von,

psd.
Mariam Tenger, wurde am 8.
Dezbr. 1821 zu Vinica b. Warasdin,
dem Gute ihres Vaters, eines in
Kroatien begüterten ungarisch. Edel-
manns, geboren, der zugleich Vize-
gespan des Warasdiner Komitats
war. Die Tochter erhielt ihren Un-
terricht im Ursulinerinnenkloster zu
Warasdin und ihre spätere Ausbil-
dung in dem berühmten Pensionat
der Baronin Dreger-Menshengen in
Wien. Da die Eltern nicht glücklich
lebten, trat die Scheidung der Ehe
ein, und Marie blieb bei ihrer Mut-
ter, die leider durch die Stürme der
Nevolution im J. 1848 auch ihr Ver-
mögen verlor. Später lebte Marie
abwechselnd in Ungarn und Sieben-
bürgen bei Verwandten u. hatte Ge-
legenheit, Charaktere aller Art ihres
Volkes zu studieren, welche uns spä-
ter in ihren Werken in anschaulichster
Treue entgegentreten. Nach der un-
garischen Revolution wählte sie mit
ihrer Mutter Wien zu dauerndem
Aufenthalt, wo sie eine Stelle als
Repräsentantin der Hausfrau bei dem
Bankier Biedermann annahm, in des-
sen Familie sie hochgeschätzt ward u.
mit hervorragenden Persönlichkeiten
bekannt wurde. Seit 1850 unter-
nahm sie mit ihrer Mutter öfter Rei-
sen ins Salzkammergut. Auf einer
dieser Reisen machte sie 1856 in Linz
die Bekanntschaft Adalbert Stifters,
der sie zu schriftstellerischer Tätigkeit
ermunterte. Doch erst im reiferen
Alter und nach dem Tode der Mutter
fand sie Trost und Erhebung auf die-
sem Wege. Seit 1864 lebte sie, sofern
sie nicht auf Reisen war, in Berlin,
und hier ist sie am 2. Dezbr. 1898 ge-
storben.

S:

Anna Dalfy (R.); III,
1862. - Das Fest auf Arpadvar (R.);
III, 1870. - Ungarische Erzählungen
(Der letzte Capy. - Eszther Zivatar.
- Honkepek), 1873. - Drei Kassetten
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Hub
(R.); IV, 1874. - Der Koppenteufel
(E.), 1875. - Bischof u. König (Hist.
R. a. d. Zeit Friedrichs des Großen),
1875. - Sophie von Hohem (Aus d
Papieren der Frau von B.); II, 1875.
- Die Papiere des Kaplans (R.); II,
1876. - Der Amulettmann (Sieben-
bürg. R.); II, 1879. - Tischler Feld-
mann (R.), 1882. - Hann Kuljevich
(Hist. N.), 1886. - Die Frau aus dem
Veilchenhause (R.), 1889. - Beetho-
vens unsterbliche Geliebte (nach per-
sönl. Erinnergn.), 2. A. 1890. 3. A.,
durchgesehen von Elisabeth v. Hagen,
1903. - Die Lotosblume (R.); III,
1895.

Hub, Jgnaz,

pseudon. Frank v.
Steinach,
geb. am 1. Febr. 1810 in
Würzburg, erhielt seine Vorbildung
auf dem dortigen Gymnasium und
bezog 1829 die Universität daselbst,
wo er sich unter J. J. Wagner, Metz,
Osann, Richarz u. anderen dem Stu-
dium der Philosophie, Philologie u.
Geschichte widmete. Von 1833 ab be-
schäftigte er sich ein Jahr lang an der
Heidelberger Hochschule mit ästheti-
schen und allgemein wissenschaftlichen
Studien und beschloß dann, sich der
literarischen Laufbahn zu widmen.
Die nächsten zehn Jahre (1834-44)
lebte er, einen längeren Aufenthalt
im Norden Deutschlands abgerechnet,
am Mittel- u. Niederrhein, gab 1835
das Dichterbuch "Rheinische Harfe"
heraus u. schuf 1836-39 zu Koblenz
u. Düsseldorf, wo er der Malerschule
näher trat, der rheinischen Gesangs-
muse ein Organ unter dem Titel
"Rheinisches Odeon", an dem sich die
ersten literarischen Nobilitäten betei-
ligten. Von 1844-49 hatte er seinen
Wohnsitz in Karlsruhe, sodann, nach
einem mehrmonatigen Aufenthalt in
der Schweiz, bis 1853 in München,
worauf er sich in seiner Vaterstadt
den Herd gründete. Hier starb er am
(26.) 27. März 1880.

S:

Lyraklänge
(Ge.), 1832. - Polonia (G.), 1833. -
Rheinische Harfe, 1835. - Deutsch-

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nebſt e. Vorſpiel), 1907. – Jm gol-
denen Licht (Ge.), 1910.

Hruſſoczy, Marie Edle von,

pſd.
Mariam Tenger, wurde am 8.
Dezbr. 1821 zu Vinica b. Warasdin,
dem Gute ihres Vaters, eines in
Kroatien begüterten ungariſch. Edel-
manns, geboren, der zugleich Vize-
geſpan des Warasdiner Komitats
war. Die Tochter erhielt ihren Un-
terricht im Urſulinerinnenkloſter zu
Warasdin und ihre ſpätere Ausbil-
dung in dem berühmten Penſionat
der Baronin Dreger-Menshengen in
Wien. Da die Eltern nicht glücklich
lebten, trat die Scheidung der Ehe
ein, und Marie blieb bei ihrer Mut-
ter, die leider durch die Stürme der
Nevolution im J. 1848 auch ihr Ver-
mögen verlor. Später lebte Marie
abwechſelnd in Ungarn und Sieben-
bürgen bei Verwandten u. hatte Ge-
legenheit, Charaktere aller Art ihres
Volkes zu ſtudieren, welche uns ſpä-
ter in ihren Werken in anſchaulichſter
Treue entgegentreten. Nach der un-
gariſchen Revolution wählte ſie mit
ihrer Mutter Wien zu dauerndem
Aufenthalt, wo ſie eine Stelle als
Repräſentantin der Hausfrau bei dem
Bankier Biedermann annahm, in deſ-
ſen Familie ſie hochgeſchätzt ward u.
mit hervorragenden Perſönlichkeiten
bekannt wurde. Seit 1850 unter-
nahm ſie mit ihrer Mutter öfter Rei-
ſen ins Salzkammergut. Auf einer
dieſer Reiſen machte ſie 1856 in Linz
die Bekanntſchaft Adalbert Stifters,
der ſie zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit
ermunterte. Doch erſt im reiferen
Alter und nach dem Tode der Mutter
fand ſie Troſt und Erhebung auf die-
ſem Wege. Seit 1864 lebte ſie, ſofern
ſie nicht auf Reiſen war, in Berlin,
und hier iſt ſie am 2. Dezbr. 1898 ge-
ſtorben.

S:

Anna Dalfy (R.); III,
1862. – Das Feſt auf Arpádvár (R.);
III, 1870. – Ungariſche Erzählungen
(Der letzte Capy. – Eszther Zivatar.
– Honképek), 1873. – Drei Kaſſetten
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Hub
(R.); IV, 1874. – Der Koppenteufel
(E.), 1875. – Biſchof u. König (Hiſt.
R. a. d. Zeit Friedrichs des Großen),
1875. – Sophie von Hohem (Aus d
Papieren der Frau von B.); II, 1875.
– Die Papiere des Kaplans (R.); II,
1876. – Der Amulettmann (Sieben-
bürg. R.); II, 1879. – Tiſchler Feld-
mann (R.), 1882. – Hann Kuljevich
(Hiſt. N.), 1886. – Die Frau aus dem
Veilchenhauſe (R.), 1889. – Beetho-
vens unſterbliche Geliebte (nach per-
ſönl. Erinnergn.), 2. A. 1890. 3. A.,
durchgeſehen von Eliſabeth v. Hagen,
1903. – Die Lotosblume (R.); III,
1895.

Hub, Jgnaz,

pſeudon. Frank v.
Steinach,
geb. am 1. Febr. 1810 in
Würzburg, erhielt ſeine Vorbildung
auf dem dortigen Gymnaſium und
bezog 1829 die Univerſität daſelbſt,
wo er ſich unter J. J. Wagner, Metz,
Oſann, Richarz u. anderen dem Stu-
dium der Philoſophie, Philologie u.
Geſchichte widmete. Von 1833 ab be-
ſchäftigte er ſich ein Jahr lang an der
Heidelberger Hochſchule mit äſtheti-
ſchen und allgemein wiſſenſchaftlichen
Studien und beſchloß dann, ſich der
literariſchen Laufbahn zu widmen.
Die nächſten zehn Jahre (1834–44)
lebte er, einen längeren Aufenthalt
im Norden Deutſchlands abgerechnet,
am Mittel- u. Niederrhein, gab 1835
das Dichterbuch „Rheiniſche Harfe“
heraus u. ſchuf 1836–39 zu Koblenz
u. Düſſeldorf, wo er der Malerſchule
näher trat, der rheiniſchen Geſangs-
muſe ein Organ unter dem Titel
„Rheiniſches Odeon“, an dem ſich die
erſten literariſchen Nobilitäten betei-
ligten. Von 1844–49 hatte er ſeinen
Wohnſitz in Karlsruhe, ſodann, nach
einem mehrmonatigen Aufenthalt in
der Schweiz, bis 1853 in München,
worauf er ſich in ſeiner Vaterſtadt
den Herd gründete. Hier ſtarb er am
(26.) 27. März 1880.

S:

Lyraklänge
(Ge.), 1832. – Polonia (G.), 1833. –
Rheiniſche Harfe, 1835. – Deutſch-

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[303/0307] Hru Hub nebſt e. Vorſpiel), 1907. – Jm gol- denen Licht (Ge.), 1910. Hruſſoczy, Marie Edle von, pſd. Mariam Tenger, wurde am 8. Dezbr. 1821 zu Vinica b. Warasdin, dem Gute ihres Vaters, eines in Kroatien begüterten ungariſch. Edel- manns, geboren, der zugleich Vize- geſpan des Warasdiner Komitats war. Die Tochter erhielt ihren Un- terricht im Urſulinerinnenkloſter zu Warasdin und ihre ſpätere Ausbil- dung in dem berühmten Penſionat der Baronin Dreger-Menshengen in Wien. Da die Eltern nicht glücklich lebten, trat die Scheidung der Ehe ein, und Marie blieb bei ihrer Mut- ter, die leider durch die Stürme der Nevolution im J. 1848 auch ihr Ver- mögen verlor. Später lebte Marie abwechſelnd in Ungarn und Sieben- bürgen bei Verwandten u. hatte Ge- legenheit, Charaktere aller Art ihres Volkes zu ſtudieren, welche uns ſpä- ter in ihren Werken in anſchaulichſter Treue entgegentreten. Nach der un- gariſchen Revolution wählte ſie mit ihrer Mutter Wien zu dauerndem Aufenthalt, wo ſie eine Stelle als Repräſentantin der Hausfrau bei dem Bankier Biedermann annahm, in deſ- ſen Familie ſie hochgeſchätzt ward u. mit hervorragenden Perſönlichkeiten bekannt wurde. Seit 1850 unter- nahm ſie mit ihrer Mutter öfter Rei- ſen ins Salzkammergut. Auf einer dieſer Reiſen machte ſie 1856 in Linz die Bekanntſchaft Adalbert Stifters, der ſie zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit ermunterte. Doch erſt im reiferen Alter und nach dem Tode der Mutter fand ſie Troſt und Erhebung auf die- ſem Wege. Seit 1864 lebte ſie, ſofern ſie nicht auf Reiſen war, in Berlin, und hier iſt ſie am 2. Dezbr. 1898 ge- ſtorben. S: Anna Dalfy (R.); III, 1862. – Das Feſt auf Arpádvár (R.); III, 1870. – Ungariſche Erzählungen (Der letzte Capy. – Eszther Zivatar. – Honképek), 1873. – Drei Kaſſetten (R.); IV, 1874. – Der Koppenteufel (E.), 1875. – Biſchof u. König (Hiſt. R. a. d. Zeit Friedrichs des Großen), 1875. – Sophie von Hohem (Aus d Papieren der Frau von B.); II, 1875. – Die Papiere des Kaplans (R.); II, 1876. – Der Amulettmann (Sieben- bürg. R.); II, 1879. – Tiſchler Feld- mann (R.), 1882. – Hann Kuljevich (Hiſt. N.), 1886. – Die Frau aus dem Veilchenhauſe (R.), 1889. – Beetho- vens unſterbliche Geliebte (nach per- ſönl. Erinnergn.), 2. A. 1890. 3. A., durchgeſehen von Eliſabeth v. Hagen, 1903. – Die Lotosblume (R.); III, 1895. Hub, Jgnaz, pſeudon. Frank v. Steinach, geb. am 1. Febr. 1810 in Würzburg, erhielt ſeine Vorbildung auf dem dortigen Gymnaſium und bezog 1829 die Univerſität daſelbſt, wo er ſich unter J. J. Wagner, Metz, Oſann, Richarz u. anderen dem Stu- dium der Philoſophie, Philologie u. Geſchichte widmete. Von 1833 ab be- ſchäftigte er ſich ein Jahr lang an der Heidelberger Hochſchule mit äſtheti- ſchen und allgemein wiſſenſchaftlichen Studien und beſchloß dann, ſich der literariſchen Laufbahn zu widmen. Die nächſten zehn Jahre (1834–44) lebte er, einen längeren Aufenthalt im Norden Deutſchlands abgerechnet, am Mittel- u. Niederrhein, gab 1835 das Dichterbuch „Rheiniſche Harfe“ heraus u. ſchuf 1836–39 zu Koblenz u. Düſſeldorf, wo er der Malerſchule näher trat, der rheiniſchen Geſangs- muſe ein Organ unter dem Titel „Rheiniſches Odeon“, an dem ſich die erſten literariſchen Nobilitäten betei- ligten. Von 1844–49 hatte er ſeinen Wohnſitz in Karlsruhe, ſodann, nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in der Schweiz, bis 1853 in München, worauf er ſich in ſeiner Vaterſtadt den Herd gründete. Hier ſtarb er am (26.) 27. März 1880. S: Lyraklänge (Ge.), 1832. – Polonia (G.), 1833. – Rheiniſche Harfe, 1835. – Deutſch- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/307>, abgerufen am 26.11.2024.