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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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fabrikanten Dietrich Holm, dem sie
nach Moskau folgte. Doch war die
Ehe nicht glücklich, und 1884 trennte
sich Mia H. von ihrem Gatten und
zog in das Haus ihrer Schwester, der
Gattin des Dr. med. u. Staatsrats
von Haken in Riga. Nachdem diese
Trennung 1888 in eine gesetzliche
Scheidung verwandelt war, bereiste
Mia H. das Ausland, vorwiegend
Deutschland, u. da ihr Sohn bereits
die deutsche Staatsangehörigkeit er-
langt hatte, so ließ sie sich 1893 gleich-
falls dauernd in Deutschland nieder
und nahm ihren Wohnsitz erst in Lü-
beck, 1894 in Berlin und 1895 in
München, wo sie seitdem bei ihrem
Sohne Korfiz H. (s. d.) lebt.

S:

Wi-
der die Natur (N. in V.), 1878. -
Träumer-Erich (N. in V.), 1879. -
Gedichte, 1882. - Mutterlieder, 1896.
Neue Ausg. 1902. - Verse, 1900.

Holm, Olga,

Pseud. für Dorrit
Zürn;
s. d.

*Holmquist, Mary,

geboren am
27. August 1874 in Kassel, hat dort
ihren Wohnsitz mit Unterbrechung
durch verschiedene Reisen im Jn-
und Auslande (namentlich Rußland)
festgehalten und sich 1897 auch da-
selbst mit dem Schweden H. vermählt.

S:

Most (Ge.), 1906.

*Holnstein, Jda Gräfin v.,

geb.
Gräfin v. Mengersen, entstammt
dem altadeligen westfäl. Geschlechte
der Mengersen und wurde auf deren
Stammgut Rheder am 9. Aug. 1838
geboren. Mit der Heimatluft sog sie
auch die alten Traditionen der Vor-
fahren ein, besonders den festen ka-
tholischen Glauben der Westfalen.
Jhr Vater war der bekannte Dichter
und Schriftsteller Joseph Bruno
Graf von Mengersen (s. d.), ein hoch-
gebildeter Mann, und ihm verdankt
sie ihre ganze Erziehung u. Bildung.
Aus ihrer glücklichen Ehe mit dem
Grafen Clemens von Holnstein (seit
1858) leben ihr noch zwei Kinder.
Nach dem Tode ihres Gemahls 1879
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kehrte sie zu ihrer Mutter auf das
elterliche Gut zurück, wo sie auch nach
deren Tode noch verblieb, bis sie sich
vor einigen Jahren in das Kloster
der Borromäerinnen in Vallendar
a. Rhein zurückzog, um dort den Rest
ihrer Tage zu verleben.

S:

Am See
(N.), 1883. 3. A. 1891. - Lob des
Herrn (Ge.), 1886. 2. A. 1896. -
Felsegg (Eine Familiengesch.), 1891.
- Flora (R. n. d. Engl.), 1899.

*Holst, Adolf,

wurde am 7. Jan.
1867 zu Branderoda bei Freiburg a.
d. Unstrut als der Sohn eines Pfar-
rers geboren, der 1878 nach Beyers-
dorf bei Brehna versetzt ward, er-
hielt seinen ersten Unterricht vom
Vater, besuchte seit 1879 eine Pri-
vaterziehungsanstalt in Kösen, seit
1880 die Schulpforta und seit 1885
das Pädagogium der Franckeschen
Stiftungen in Halle, das er Ostern
1888 absolvierte. Er studierte dar-
auf in Tübingen Philologie und in
Berlin Geschichte, Geographie u. Phi-
losophie, genügte inzwischen in Leip-
zig auch seiner Militärpflicht u. pro-
movierte im Januar 1893 in Tübin-
gen zum Dr. phil. Nachdem er dann
fast ein Jahr in Genf und Paris ge-
weilt, um französische Studien zu
treiben, kehrte er in die Heimat zu-
rück in der Absicht, sich gänzlich schrift-
stellerischer Tätigkeit zu widmen. Der
Tod seines Vaters (+ 1895) änderte
indessen seinen Plan. Er nahm eine
Hauslehrerstelle in Florenz an, die er
zwei Jahre verwaltete, wirkte dann
zwei weitere Jahre als Lehrer und
Direktor der deutschen Schule in Ge-
nua, dann kurze Zeit als Lehrer an
Privatinstituten in Blankenburg a. H.
und Hannover und wurde 1901 als
Erzieher und Lehrer der jüngsten Prin-
zen zu Schaumburg-Lippe nach Bücke-
burg berufen. Jn dieser Stellung
blieb er bis 1907, und lebt er seitdem
als freier Schriftsteller daselbst.

S:


Träumen (Lyr. Ge.), 1895. - Stern-
schnuppen (Ge.), 1902. - Allerlieb-

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Hol
fabrikanten Dietrich Holm, dem ſie
nach Moskau folgte. Doch war die
Ehe nicht glücklich, und 1884 trennte
ſich Mia H. von ihrem Gatten und
zog in das Haus ihrer Schweſter, der
Gattin des Dr. med. u. Staatsrats
von Haken in Riga. Nachdem dieſe
Trennung 1888 in eine geſetzliche
Scheidung verwandelt war, bereiſte
Mia H. das Ausland, vorwiegend
Deutſchland, u. da ihr Sohn bereits
die deutſche Staatsangehörigkeit er-
langt hatte, ſo ließ ſie ſich 1893 gleich-
falls dauernd in Deutſchland nieder
und nahm ihren Wohnſitz erſt in Lü-
beck, 1894 in Berlin und 1895 in
München, wo ſie ſeitdem bei ihrem
Sohne Korfiz H. (ſ. d.) lebt.

S:

Wi-
der die Natur (N. in V.), 1878. –
Träumer-Erich (N. in V.), 1879. –
Gedichte, 1882. – Mutterlieder, 1896.
Neue Ausg. 1902. – Verſe, 1900.

Holm, Olga,

Pſeud. für Dorrit
Zürn;
ſ. d.

*Holmquiſt, Mary,

geboren am
27. Auguſt 1874 in Kaſſel, hat dort
ihren Wohnſitz mit Unterbrechung
durch verſchiedene Reiſen im Jn-
und Auslande (namentlich Rußland)
feſtgehalten und ſich 1897 auch da-
ſelbſt mit dem Schweden H. vermählt.

S:

Moſt (Ge.), 1906.

*Holnſtein, Jda Gräfin v.,

geb.
Gräfin v. Mengerſen, entſtammt
dem altadeligen weſtfäl. Geſchlechte
der Mengerſen und wurde auf deren
Stammgut Rheder am 9. Aug. 1838
geboren. Mit der Heimatluft ſog ſie
auch die alten Traditionen der Vor-
fahren ein, beſonders den feſten ka-
tholiſchen Glauben der Weſtfalen.
Jhr Vater war der bekannte Dichter
und Schriftſteller Joſeph Bruno
Graf von Mengerſen (ſ. d.), ein hoch-
gebildeter Mann, und ihm verdankt
ſie ihre ganze Erziehung u. Bildung.
Aus ihrer glücklichen Ehe mit dem
Grafen Clemens von Holnſtein (ſeit
1858) leben ihr noch zwei Kinder.
Nach dem Tode ihres Gemahls 1879
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Hol
kehrte ſie zu ihrer Mutter auf das
elterliche Gut zurück, wo ſie auch nach
deren Tode noch verblieb, bis ſie ſich
vor einigen Jahren in das Kloſter
der Borromäerinnen in Vallendar
a. Rhein zurückzog, um dort den Reſt
ihrer Tage zu verleben.

S:

Am See
(N.), 1883. 3. A. 1891. – Lob des
Herrn (Ge.), 1886. 2. A. 1896. –
Felsegg (Eine Familiengeſch.), 1891.
– Flora (R. n. d. Engl.), 1899.

*Holſt, Adolf,

wurde am 7. Jan.
1867 zu Branderoda bei Freiburg a.
d. Unſtrut als der Sohn eines Pfar-
rers geboren, der 1878 nach Beyers-
dorf bei Brehna verſetzt ward, er-
hielt ſeinen erſten Unterricht vom
Vater, beſuchte ſeit 1879 eine Pri-
vaterziehungsanſtalt in Köſen, ſeit
1880 die Schulpforta und ſeit 1885
das Pädagogium der Franckeſchen
Stiftungen in Halle, das er Oſtern
1888 abſolvierte. Er ſtudierte dar-
auf in Tübingen Philologie und in
Berlin Geſchichte, Geographie u. Phi-
loſophie, genügte inzwiſchen in Leip-
zig auch ſeiner Militärpflicht u. pro-
movierte im Januar 1893 in Tübin-
gen zum Dr. phil. Nachdem er dann
faſt ein Jahr in Genf und Paris ge-
weilt, um franzöſiſche Studien zu
treiben, kehrte er in die Heimat zu-
rück in der Abſicht, ſich gänzlich ſchrift-
ſtelleriſcher Tätigkeit zu widmen. Der
Tod ſeines Vaters († 1895) änderte
indeſſen ſeinen Plan. Er nahm eine
Hauslehrerſtelle in Florenz an, die er
zwei Jahre verwaltete, wirkte dann
zwei weitere Jahre als Lehrer und
Direktor der deutſchen Schule in Ge-
nua, dann kurze Zeit als Lehrer an
Privatinſtituten in Blankenburg a. H.
und Hannover und wurde 1901 als
Erzieher und Lehrer der jüngſten Prin-
zen zu Schaumburg-Lippe nach Bücke-
burg berufen. Jn dieſer Stellung
blieb er bis 1907, und lebt er ſeitdem
als freier Schriftſteller daſelbſt.

S:


Träumen (Lyr. Ge.), 1895. – Stern-
ſchnuppen (Ge.), 1902. – Allerlieb-

*
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[274/0278] Hol Hol fabrikanten Dietrich Holm, dem ſie nach Moskau folgte. Doch war die Ehe nicht glücklich, und 1884 trennte ſich Mia H. von ihrem Gatten und zog in das Haus ihrer Schweſter, der Gattin des Dr. med. u. Staatsrats von Haken in Riga. Nachdem dieſe Trennung 1888 in eine geſetzliche Scheidung verwandelt war, bereiſte Mia H. das Ausland, vorwiegend Deutſchland, u. da ihr Sohn bereits die deutſche Staatsangehörigkeit er- langt hatte, ſo ließ ſie ſich 1893 gleich- falls dauernd in Deutſchland nieder und nahm ihren Wohnſitz erſt in Lü- beck, 1894 in Berlin und 1895 in München, wo ſie ſeitdem bei ihrem Sohne Korfiz H. (ſ. d.) lebt. S: Wi- der die Natur (N. in V.), 1878. – Träumer-Erich (N. in V.), 1879. – Gedichte, 1882. – Mutterlieder, 1896. Neue Ausg. 1902. – Verſe, 1900. Holm, Olga, Pſeud. für Dorrit Zürn; ſ. d. *Holmquiſt, Mary, geboren am 27. Auguſt 1874 in Kaſſel, hat dort ihren Wohnſitz mit Unterbrechung durch verſchiedene Reiſen im Jn- und Auslande (namentlich Rußland) feſtgehalten und ſich 1897 auch da- ſelbſt mit dem Schweden H. vermählt. S: Moſt (Ge.), 1906. *Holnſtein, Jda Gräfin v., geb. Gräfin v. Mengerſen, entſtammt dem altadeligen weſtfäl. Geſchlechte der Mengerſen und wurde auf deren Stammgut Rheder am 9. Aug. 1838 geboren. Mit der Heimatluft ſog ſie auch die alten Traditionen der Vor- fahren ein, beſonders den feſten ka- tholiſchen Glauben der Weſtfalen. Jhr Vater war der bekannte Dichter und Schriftſteller Joſeph Bruno Graf von Mengerſen (ſ. d.), ein hoch- gebildeter Mann, und ihm verdankt ſie ihre ganze Erziehung u. Bildung. Aus ihrer glücklichen Ehe mit dem Grafen Clemens von Holnſtein (ſeit 1858) leben ihr noch zwei Kinder. Nach dem Tode ihres Gemahls 1879 kehrte ſie zu ihrer Mutter auf das elterliche Gut zurück, wo ſie auch nach deren Tode noch verblieb, bis ſie ſich vor einigen Jahren in das Kloſter der Borromäerinnen in Vallendar a. Rhein zurückzog, um dort den Reſt ihrer Tage zu verleben. S: Am See (N.), 1883. 3. A. 1891. – Lob des Herrn (Ge.), 1886. 2. A. 1896. – Felsegg (Eine Familiengeſch.), 1891. – Flora (R. n. d. Engl.), 1899. *Holſt, Adolf, wurde am 7. Jan. 1867 zu Branderoda bei Freiburg a. d. Unſtrut als der Sohn eines Pfar- rers geboren, der 1878 nach Beyers- dorf bei Brehna verſetzt ward, er- hielt ſeinen erſten Unterricht vom Vater, beſuchte ſeit 1879 eine Pri- vaterziehungsanſtalt in Köſen, ſeit 1880 die Schulpforta und ſeit 1885 das Pädagogium der Franckeſchen Stiftungen in Halle, das er Oſtern 1888 abſolvierte. Er ſtudierte dar- auf in Tübingen Philologie und in Berlin Geſchichte, Geographie u. Phi- loſophie, genügte inzwiſchen in Leip- zig auch ſeiner Militärpflicht u. pro- movierte im Januar 1893 in Tübin- gen zum Dr. phil. Nachdem er dann faſt ein Jahr in Genf und Paris ge- weilt, um franzöſiſche Studien zu treiben, kehrte er in die Heimat zu- rück in der Abſicht, ſich gänzlich ſchrift- ſtelleriſcher Tätigkeit zu widmen. Der Tod ſeines Vaters († 1895) änderte indeſſen ſeinen Plan. Er nahm eine Hauslehrerſtelle in Florenz an, die er zwei Jahre verwaltete, wirkte dann zwei weitere Jahre als Lehrer und Direktor der deutſchen Schule in Ge- nua, dann kurze Zeit als Lehrer an Privatinſtituten in Blankenburg a. H. und Hannover und wurde 1901 als Erzieher und Lehrer der jüngſten Prin- zen zu Schaumburg-Lippe nach Bücke- burg berufen. Jn dieſer Stellung blieb er bis 1907, und lebt er ſeitdem als freier Schriftſteller daſelbſt. S: Träumen (Lyr. Ge.), 1895. – Stern- ſchnuppen (Ge.), 1902. – Allerlieb- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/278>, abgerufen am 29.11.2024.