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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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im August 1867 zum Dr. phil. pro-
moviert worden war u. bald danach
sein Staatsexamen gemacht hatte,
wurde er im Aug. 1868 wissenschaft-
licher Hilfslehrer an der höheren
Bürgerschule in Bartenstein u. Ostern
1874 Oberlehrer am königl. Gymna-
sium in derselben Stadt. Jm Herbst
1879 wurde er durch die elsaß-lothrin-
gische Regierung als erster Oberleh-
[r]er an das Realgymnasium in Geb-
weiler (Oberelsaß) berufen und am
1. November 1881 zum Direktor des
Progymnasiums in Bischweiler (Un-
[t]erelsaß) ernannt. Seit Oktbr. 1901
war er Direktor des Gymnasiums in
Weißenburg, trat 1908 mit dem Cha-
[r]akter als Geh. Reg.-Rat in den Ruhe-
[s]tand u. nahm darauf seinen Wohnsitz
[i]n Wiesbaden. Von seinen Schriften
gehören hierher

S

Aus dem alten
deutschen Reiche (Hist. En. in romant.
Form); XII, 1887-90. - Aus dem
[n]euen deutschen Reiche (Histor. Re.);
III, 1893-94 (Jnhalt: I. Der erste
Hohenzoller und die Quitzows. - II.
Friedrich II. mit dem eisernen Zahn
und die märkischen Städte. - III. Der
deutsche Achilles).

*Heyking, Elisabeth Freifrau von,


[i]st eine Enkelin Achims u. Bettinens
[v]on Arnim und eine Tochter des
Grafen Albert von Flemming und
wurde am 10. Dezbr. 1861 (n. a. 1862)
[i]n Karlsruhe (Baden) geboren. Sie
[v]erheiratete sich 1881 mit Stephan
Gans Edler zu Putlitz, einem Sohne
[d]es Dichters und Hofintendanten
Gustav zu Putlitz, Dr. jur. et phil.
und Universitätsprofessor, der aber
[s]chon im Juli 1883 starb, und 1884
mit Dr. jur. Edmund Frhrn. v. Hey-
[l]ing, den sie auf seine verschiedenen
Posten (Verein. Staaten, Chile, Bri-
[t]isch-Jndien, Ägypten, China, Mexiko,
Serbien) begleitete und zuletzt nach
Hamburg folgte, wo der Gatte bis
1906 außerordtl. Gesandter u. bevoll-
mächtigter Minister Preußens bei den
Hansastädten war. Als dieser 1907
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Hey
schwer erkrankte u. infolgedessen aus
dem Dienste schied, siedelte d. Ehepaar
nach Baden-Baden über. E. v. H. ist
als Schriftstellerin u. auch als Malerin
mit Erfolg an die Öffentlichkeit getre-
ten.

S:

Briefe, die ihn nicht erreichten
(R.), 1903. 77. A. 1908. - Der Tag
anderer (En.), 1.-12. A. 1905 (Jn-
halt: Der Tag anderer. - Gewesen. -
Über einen Hund die Monroe-Dok-
trin. - Das Geheimnis des Amerika-
ners). - Jlle mihi (R.); II, 1.-3. A. 1912.

*Hey'l, Ferdinand,

geb. am 7. Ok-
tober 1830 in Koblenz, widmete sich
frühe der Bühne u. war viele Jahre
Mitglied des Hoftheaters in Wies-
baden. Als um die Mitte der sech-
ziger Jahre hier ein Kurverein ins
Leben gerufen wurde, übernahm H.
die Leitung des Bureaus dieses Ver-
eins, und als 1870 die Kuranlagen
in städtischen Besitz übergingen, berief
die Stadt H., der sich bereits durch
seine Schrift "Wiesbaden und seine
Kurinteressen" bekannt gemacht hatte,
zum Direktor des Kurbureaus, als
welcher er am 1. März 1895 sein 25-
jähriges Jubiläum begehen konnte.
Während dieses Zeitraumes hat H.
ganz außerordentlich zur Hebung des
Bades, der ganzen Stadt, des Kur-
budgets, sowie zur Pflege der Kunst,
speziell der Musik beigetragen. Jn
den Kriegsjahren 1866 und 1870-71
hat er sich um die Pflege verwundeter
Soldaten große Verdienste erwor-
ben; auch war er es, der betreffs des
Nationaldenkmals auf dem Nieder-
wald zuerst auf den Platz hinwies,
auf dem das Denkmal heute steht.
Jm Jahre 1862 hat er auch die Wies-
badener Karnevalsgesellschaft "Spru-
del" gegründet, die er mehrere Jahr-
zehnte leitete und die in dieser Zeit
erhebliche. Mittel für wohltätige
Zwecke hergegeben hat. Er starb nach
mehrmonatigen schweren Leiden am
21. August 1897. Außer mehreren
Reisehandbüchern (den Rhein, die
Lahn, Wiesbaden betreff.) veröffent-

*


[Spaltenumbruch]

Hey
im Auguſt 1867 zum Dr. phil. pro-
moviert worden war u. bald danach
ſein Staatsexamen gemacht hatte,
wurde er im Aug. 1868 wiſſenſchaft-
licher Hilfslehrer an der höheren
Bürgerſchule in Bartenſtein u. Oſtern
1874 Oberlehrer am königl. Gymna-
ſium in derſelben Stadt. Jm Herbſt
1879 wurde er durch die elſaß-lothrin-
giſche Regierung als erſter Oberleh-
[r]er an das Realgymnaſium in Geb-
weiler (Oberelſaß) berufen und am
1. November 1881 zum Direktor des
Progymnaſiums in Biſchweiler (Un-
[t]erelſaß) ernannt. Seit Oktbr. 1901
war er Direktor des Gymnaſiums in
Weißenburg, trat 1908 mit dem Cha-
[r]akter als Geh. Reg.-Rat in den Ruhe-
[ſ]tand u. nahm darauf ſeinen Wohnſitz
[i]n Wiesbaden. Von ſeinen Schriften
gehören hierher

S

Aus dem alten
deutſchen Reiche (Hiſt. En. in romant.
Form); XII, 1887–90. – Aus dem
[n]euen deutſchen Reiche (Hiſtor. Re.);
III, 1893–94 (Jnhalt: I. Der erſte
Hohenzoller und die Quitzows. – II.
Friedrich II. mit dem eiſernen Zahn
und die märkiſchen Städte. – III. Der
deutſche Achilles).

*Heyking, Eliſabeth Freifrau von,


[i]ſt eine Enkelin Achims u. Bettinens
[v]on Arnim und eine Tochter des
Grafen Albert von Flemming und
wurde am 10. Dezbr. 1861 (n. a. 1862)
[i]n Karlsruhe (Baden) geboren. Sie
[v]erheiratete ſich 1881 mit Stephan
Gans Edler zu Putlitz, einem Sohne
[d]es Dichters und Hofintendanten
Guſtav zu Putlitz, Dr. jur. et phil.
und Univerſitätsprofeſſor, der aber
[ſ]chon im Juli 1883 ſtarb, und 1884
mit Dr. jur. Edmund Frhrn. v. Hey-
[l]ing, den ſie auf ſeine verſchiedenen
Poſten (Verein. Staaten, Chile, Bri-
[t]iſch-Jndien, Ägypten, China, Mexiko,
Serbien) begleitete und zuletzt nach
Hamburg folgte, wo der Gatte bis
1906 außerordtl. Geſandter u. bevoll-
mächtigter Miniſter Preußens bei den
Hanſaſtädten war. Als dieſer 1907
[Spaltenumbruch]

Hey
ſchwer erkrankte u. infolgedeſſen aus
dem Dienſte ſchied, ſiedelte d. Ehepaar
nach Baden-Baden über. E. v. H. iſt
als Schriftſtellerin u. auch als Malerin
mit Erfolg an die Öffentlichkeit getre-
ten.

S:

Briefe, die ihn nicht erreichten
(R.), 1903. 77. A. 1908. – Der Tag
anderer (En.), 1.–12. A. 1905 (Jn-
halt: Der Tag anderer. – Geweſen. –
Über einen Hund die Monroe-Dok-
trin. – Das Geheimnis des Amerika-
ners). – Jlle mihi (R.); II, 1.-3. A. 1912.

*Hey’l, Ferdinand,

geb. am 7. Ok-
tober 1830 in Koblenz, widmete ſich
frühe der Bühne u. war viele Jahre
Mitglied des Hoftheaters in Wies-
baden. Als um die Mitte der ſech-
ziger Jahre hier ein Kurverein ins
Leben gerufen wurde, übernahm H.
die Leitung des Bureaus dieſes Ver-
eins, und als 1870 die Kuranlagen
in ſtädtiſchen Beſitz übergingen, berief
die Stadt H., der ſich bereits durch
ſeine Schrift „Wiesbaden und ſeine
Kurintereſſen“ bekannt gemacht hatte,
zum Direktor des Kurbureaus, als
welcher er am 1. März 1895 ſein 25-
jähriges Jubiläum begehen konnte.
Während dieſes Zeitraumes hat H.
ganz außerordentlich zur Hebung des
Bades, der ganzen Stadt, des Kur-
budgets, ſowie zur Pflege der Kunſt,
ſpeziell der Muſik beigetragen. Jn
den Kriegsjahren 1866 und 1870–71
hat er ſich um die Pflege verwundeter
Soldaten große Verdienſte erwor-
ben; auch war er es, der betreffs des
Nationaldenkmals auf dem Nieder-
wald zuerſt auf den Platz hinwies,
auf dem das Denkmal heute ſteht.
Jm Jahre 1862 hat er auch die Wies-
badener Karnevalsgeſellſchaft „Spru-
del“ gegründet, die er mehrere Jahr-
zehnte leitete und die in dieſer Zeit
erhebliche. Mittel für wohltätige
Zwecke hergegeben hat. Er ſtarb nach
mehrmonatigen ſchweren Leiden am
21. Auguſt 1897. Außer mehreren
Reiſehandbüchern (den Rhein, die
Lahn, Wiesbaden betreff.) veröffent-

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[199/0203] Hey Hey im Auguſt 1867 zum Dr. phil. pro- moviert worden war u. bald danach ſein Staatsexamen gemacht hatte, wurde er im Aug. 1868 wiſſenſchaft- licher Hilfslehrer an der höheren Bürgerſchule in Bartenſtein u. Oſtern 1874 Oberlehrer am königl. Gymna- ſium in derſelben Stadt. Jm Herbſt 1879 wurde er durch die elſaß-lothrin- giſche Regierung als erſter Oberleh- rer an das Realgymnaſium in Geb- weiler (Oberelſaß) berufen und am 1. November 1881 zum Direktor des Progymnaſiums in Biſchweiler (Un- terelſaß) ernannt. Seit Oktbr. 1901 war er Direktor des Gymnaſiums in Weißenburg, trat 1908 mit dem Cha- rakter als Geh. Reg.-Rat in den Ruhe- ſtand u. nahm darauf ſeinen Wohnſitz in Wiesbaden. Von ſeinen Schriften gehören hierher S Aus dem alten deutſchen Reiche (Hiſt. En. in romant. Form); XII, 1887–90. – Aus dem neuen deutſchen Reiche (Hiſtor. Re.); III, 1893–94 (Jnhalt: I. Der erſte Hohenzoller und die Quitzows. – II. Friedrich II. mit dem eiſernen Zahn und die märkiſchen Städte. – III. Der deutſche Achilles). *Heyking, Eliſabeth Freifrau von, iſt eine Enkelin Achims u. Bettinens von Arnim und eine Tochter des Grafen Albert von Flemming und wurde am 10. Dezbr. 1861 (n. a. 1862) in Karlsruhe (Baden) geboren. Sie verheiratete ſich 1881 mit Stephan Gans Edler zu Putlitz, einem Sohne des Dichters und Hofintendanten Guſtav zu Putlitz, Dr. jur. et phil. und Univerſitätsprofeſſor, der aber ſchon im Juli 1883 ſtarb, und 1884 mit Dr. jur. Edmund Frhrn. v. Hey- ling, den ſie auf ſeine verſchiedenen Poſten (Verein. Staaten, Chile, Bri- tiſch-Jndien, Ägypten, China, Mexiko, Serbien) begleitete und zuletzt nach Hamburg folgte, wo der Gatte bis 1906 außerordtl. Geſandter u. bevoll- mächtigter Miniſter Preußens bei den Hanſaſtädten war. Als dieſer 1907 ſchwer erkrankte u. infolgedeſſen aus dem Dienſte ſchied, ſiedelte d. Ehepaar nach Baden-Baden über. E. v. H. iſt als Schriftſtellerin u. auch als Malerin mit Erfolg an die Öffentlichkeit getre- ten. S: Briefe, die ihn nicht erreichten (R.), 1903. 77. A. 1908. – Der Tag anderer (En.), 1.–12. A. 1905 (Jn- halt: Der Tag anderer. – Geweſen. – Über einen Hund die Monroe-Dok- trin. – Das Geheimnis des Amerika- ners). – Jlle mihi (R.); II, 1.-3. A. 1912. *Hey’l, Ferdinand, geb. am 7. Ok- tober 1830 in Koblenz, widmete ſich frühe der Bühne u. war viele Jahre Mitglied des Hoftheaters in Wies- baden. Als um die Mitte der ſech- ziger Jahre hier ein Kurverein ins Leben gerufen wurde, übernahm H. die Leitung des Bureaus dieſes Ver- eins, und als 1870 die Kuranlagen in ſtädtiſchen Beſitz übergingen, berief die Stadt H., der ſich bereits durch ſeine Schrift „Wiesbaden und ſeine Kurintereſſen“ bekannt gemacht hatte, zum Direktor des Kurbureaus, als welcher er am 1. März 1895 ſein 25- jähriges Jubiläum begehen konnte. Während dieſes Zeitraumes hat H. ganz außerordentlich zur Hebung des Bades, der ganzen Stadt, des Kur- budgets, ſowie zur Pflege der Kunſt, ſpeziell der Muſik beigetragen. Jn den Kriegsjahren 1866 und 1870–71 hat er ſich um die Pflege verwundeter Soldaten große Verdienſte erwor- ben; auch war er es, der betreffs des Nationaldenkmals auf dem Nieder- wald zuerſt auf den Platz hinwies, auf dem das Denkmal heute ſteht. Jm Jahre 1862 hat er auch die Wies- badener Karnevalsgeſellſchaft „Spru- del“ gegründet, die er mehrere Jahr- zehnte leitete und die in dieſer Zeit erhebliche. Mittel für wohltätige Zwecke hergegeben hat. Er ſtarb nach mehrmonatigen ſchweren Leiden am 21. Auguſt 1897. Außer mehreren Reiſehandbüchern (den Rhein, die Lahn, Wiesbaden betreff.) veröffent- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/203>, abgerufen am 27.11.2024.