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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gattin eines Arztes und hat mit dem-
selben viele Jahre in Mexiko gelebt,
dort auch alle großartigen politischen
Ereignisse unter dem unglücklichen
Kaiser Maximilian an sich vorüber
ziehen sehen. Der größte Teil ihrer
Gedichte hat auch ihren Ursprung in
jenem Lande. Nach Deutschland zu-
rückgekehrt, nahm sie in München
ihren Wohnsitz.

S:

Florifundo. Tro-
pisch und heimisch (Ge.), 1892.

*Herfurth, Bruno,

geb. am 25.
Juni 1884 in Breslau als Sohn eines
mit Kindern reichgesegneten Ober-
postschaffners, verlebte fünf Jahre
seiner Kindheit in der Kreisstadt
Guhrau und besuchte hier die Volks-
schule. Von Jugend auf etwas schwäch-
lich, prägte sich schon früh in ihm die
Neigung zur Einsamkeit und Ver-
schlossenheit aus, die aber der Entfal-
tung seiner poetischen Kraft Vorschub
leistete. Er widmete sich in Breslau
dem Berufe eines Volksschullehrers,
wirkte seit 1904 als Lehrer in ver-
schiedenen schlesischen Dörfern, gab
aber zu Ende d. J. 1907 diesen Beruf
auf u. lebt seitdem als freier Schrift-
steller in Breslau, wo er zu seiner
Weiterbildung als Hospitant auch
Vorlesungen an der Universität hörte.

S:

Des Lehrers Scheiden (Festsp.),
1904. - Aufwärts! (Geistl. u. ernste
Ge.), 1908. - Ranken u. Rosen (En.),
1909.

Herimann aus der Zelle,


Pseud. für Hermann Serna-
tinger;
s. d.!

*Hering, Alma Rosalie,

wurde
am 10. April 1825 in Bautzen (Sach-
sen) als Tochter des Appellationsrats
Domsch geboren und erhielt neben
ihrer Schulbildung eine tüchtige Aus-
bildung in der Musik, so daß sie sei-
ner Zeit als Gesangskünstlerin hoch-
geschätzt war. Sie wurde die Gattin
des bekannten Komponisten Karl
Eduard Hering, den sie 1879 durch
den Tod verlor. Sie starb in Bautzen
am 26. Jannar 1901. Jhr Sohn ist
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Her
der neuerdings als Komponist meh-
rerer wirkungsvoller Melodramen
und vieler Lieder öfters genannte
Dr. jur. Richard Hering. Sie hat
sich als Schriftstellerin durch zahl-
reiche Beiträge zu verschiedenen Zeit-
schriften, sowie durch dramatische
Dichtungen betätigt. Von letzteren
sind die drei Lustspiele "Jn hundert
Jahren" - "Den Prozeß hab' ich ge-
wonnen" - "Am Rigi" und das Dra-
molet "Sokrates" bisher noch Ma-
nuskript geblieben.

S:

Musik in
Wort, Bild und Ton. Neun lebende
Bilder, Hauptstufen der Tonkunst
(D.) Bautzen o. J. - Die Zeit, dar-
gestellt in vier Szenen (D.), Bautzen
o. J.

Hering, Ewald,

psd. Ewald,
wurde am 15. Juli 1802 in Oschatz
(Sachsen) geboren, wo sein Vater
Mag. C. G. Hering (1766-1853), der
Komponist des weltbekannten Weih-
nachtsliedes "Morgen, Kinder, wird's
was geben", damals Konrektor und
Organist war. Dieser kam 1808 als
Oberlehrer nach Zittau und hier be-
suchte der Sohn 1813-21 das Gym-
nasium, worauf er bis 1824 in Leip-
zig Theologie studierte. Nach abge-
legter Prüfung besuchte er noch ein
Jahr lang die Universität Breslau,
lebte seit 1826 in Zittau als Privat-
lehrer und Schriftsteller und erhielt
1829 eine Stelle als Lehrer an der
dortigen Stadtschule. Jm Jahre 1834
kam er als Pfarrer nach Alt- u. Neu-
gersdorf, wo er bis zum Jahre 1861
wirkte. Nach seiner Pensionierung
zog er nach Leipzig, wo er am 3. De-
zember 1862 starb.

S:

Maximilian
Burggraf von Dohna (E.), 1823. -
Hussiten vor Zittau (E.), II, 1824. -
Die Schlacht am Kapellenberge bei
Lauban (E.), 1824. - Das Vogel-
schießen zu Oschatz (E.), 1825. - Die
Bergleute zu Goslar (E.); III, 1825.
- Der Friede zu Prag (E.); II, 1825.
- Die Rabennester u. Wachtelbuben
(E.); II, 1825. - Die Prinzessin vom

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Her
Gattin eines Arztes und hat mit dem-
ſelben viele Jahre in Mexiko gelebt,
dort auch alle großartigen politiſchen
Ereigniſſe unter dem unglücklichen
Kaiſer Maximilian an ſich vorüber
ziehen ſehen. Der größte Teil ihrer
Gedichte hat auch ihren Urſprung in
jenem Lande. Nach Deutſchland zu-
rückgekehrt, nahm ſie in München
ihren Wohnſitz.

S:

Florifuño. Tro-
piſch und heimiſch (Ge.), 1892.

*Herfurth, Bruno,

geb. am 25.
Juni 1884 in Breslau als Sohn eines
mit Kindern reichgeſegneten Ober-
poſtſchaffners, verlebte fünf Jahre
ſeiner Kindheit in der Kreisſtadt
Guhrau und beſuchte hier die Volks-
ſchule. Von Jugend auf etwas ſchwäch-
lich, prägte ſich ſchon früh in ihm die
Neigung zur Einſamkeit und Ver-
ſchloſſenheit aus, die aber der Entfal-
tung ſeiner poetiſchen Kraft Vorſchub
leiſtete. Er widmete ſich in Breslau
dem Berufe eines Volksſchullehrers,
wirkte ſeit 1904 als Lehrer in ver-
ſchiedenen ſchleſiſchen Dörfern, gab
aber zu Ende d. J. 1907 dieſen Beruf
auf u. lebt ſeitdem als freier Schrift-
ſteller in Breslau, wo er zu ſeiner
Weiterbildung als Hoſpitant auch
Vorleſungen an der Univerſität hörte.

S:

Des Lehrers Scheiden (Feſtſp.),
1904. – Aufwärts! (Geiſtl. u. ernſte
Ge.), 1908. – Ranken u. Roſen (En.),
1909.

Herimann aus der Zelle,


Pſeud. für Hermann Serna-
tinger;
ſ. d.!

*Hering, Alma Roſalie,

wurde
am 10. April 1825 in Bautzen (Sach-
ſen) als Tochter des Appellationsrats
Domſch geboren und erhielt neben
ihrer Schulbildung eine tüchtige Aus-
bildung in der Muſik, ſo daß ſie ſei-
ner Zeit als Geſangskünſtlerin hoch-
geſchätzt war. Sie wurde die Gattin
des bekannten Komponiſten Karl
Eduard Hering, den ſie 1879 durch
den Tod verlor. Sie ſtarb in Bautzen
am 26. Jannar 1901. Jhr Sohn iſt
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Her
der neuerdings als Komponiſt meh-
rerer wirkungsvoller Melodramen
und vieler Lieder öfters genannte
Dr. jur. Richard Hering. Sie hat
ſich als Schriftſtellerin durch zahl-
reiche Beiträge zu verſchiedenen Zeit-
ſchriften, ſowie durch dramatiſche
Dichtungen betätigt. Von letzteren
ſind die drei Luſtſpiele „Jn hundert
Jahren“ – „Den Prozeß hab’ ich ge-
wonnen“ – „Am Rigi“ und das Dra-
molet „Sokrates“ bisher noch Ma-
nuſkript geblieben.

S:

Muſik in
Wort, Bild und Ton. Neun lebende
Bilder, Hauptſtufen der Tonkunſt
(D.) Bautzen o. J. – Die Zeit, dar-
geſtellt in vier Szenen (D.), Bautzen
o. J.

Hering, Ewald,

pſd. Ewald,
wurde am 15. Juli 1802 in Oſchatz
(Sachſen) geboren, wo ſein Vater
Mag. C. G. Hering (1766–1853), der
Komponiſt des weltbekannten Weih-
nachtsliedes „Morgen, Kinder, wird’s
was geben“, damals Konrektor und
Organiſt war. Dieſer kam 1808 als
Oberlehrer nach Zittau und hier be-
ſuchte der Sohn 1813–21 das Gym-
naſium, worauf er bis 1824 in Leip-
zig Theologie ſtudierte. Nach abge-
legter Prüfung beſuchte er noch ein
Jahr lang die Univerſität Breslau,
lebte ſeit 1826 in Zittau als Privat-
lehrer und Schriftſteller und erhielt
1829 eine Stelle als Lehrer an der
dortigen Stadtſchule. Jm Jahre 1834
kam er als Pfarrer nach Alt- u. Neu-
gersdorf, wo er bis zum Jahre 1861
wirkte. Nach ſeiner Penſionierung
zog er nach Leipzig, wo er am 3. De-
zember 1862 ſtarb.

S:

Maximilian
Burggraf von Dohna (E.), 1823. –
Huſſiten vor Zittau (E.), II, 1824. –
Die Schlacht am Kapellenberge bei
Lauban (E.), 1824. – Das Vogel-
ſchießen zu Oſchatz (E.), 1825. – Die
Bergleute zu Goslar (E.); III, 1825.
– Der Friede zu Prag (E.); II, 1825.
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* 11*
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[163/0167] Her Her Gattin eines Arztes und hat mit dem- ſelben viele Jahre in Mexiko gelebt, dort auch alle großartigen politiſchen Ereigniſſe unter dem unglücklichen Kaiſer Maximilian an ſich vorüber ziehen ſehen. Der größte Teil ihrer Gedichte hat auch ihren Urſprung in jenem Lande. Nach Deutſchland zu- rückgekehrt, nahm ſie in München ihren Wohnſitz. S: Florifuño. Tro- piſch und heimiſch (Ge.), 1892. *Herfurth, Bruno, geb. am 25. Juni 1884 in Breslau als Sohn eines mit Kindern reichgeſegneten Ober- poſtſchaffners, verlebte fünf Jahre ſeiner Kindheit in der Kreisſtadt Guhrau und beſuchte hier die Volks- ſchule. Von Jugend auf etwas ſchwäch- lich, prägte ſich ſchon früh in ihm die Neigung zur Einſamkeit und Ver- ſchloſſenheit aus, die aber der Entfal- tung ſeiner poetiſchen Kraft Vorſchub leiſtete. Er widmete ſich in Breslau dem Berufe eines Volksſchullehrers, wirkte ſeit 1904 als Lehrer in ver- ſchiedenen ſchleſiſchen Dörfern, gab aber zu Ende d. J. 1907 dieſen Beruf auf u. lebt ſeitdem als freier Schrift- ſteller in Breslau, wo er zu ſeiner Weiterbildung als Hoſpitant auch Vorleſungen an der Univerſität hörte. S: Des Lehrers Scheiden (Feſtſp.), 1904. – Aufwärts! (Geiſtl. u. ernſte Ge.), 1908. – Ranken u. Roſen (En.), 1909. Herimann aus der Zelle, Pſeud. für Hermann Serna- tinger; ſ. d.! *Hering, Alma Roſalie, wurde am 10. April 1825 in Bautzen (Sach- ſen) als Tochter des Appellationsrats Domſch geboren und erhielt neben ihrer Schulbildung eine tüchtige Aus- bildung in der Muſik, ſo daß ſie ſei- ner Zeit als Geſangskünſtlerin hoch- geſchätzt war. Sie wurde die Gattin des bekannten Komponiſten Karl Eduard Hering, den ſie 1879 durch den Tod verlor. Sie ſtarb in Bautzen am 26. Jannar 1901. Jhr Sohn iſt der neuerdings als Komponiſt meh- rerer wirkungsvoller Melodramen und vieler Lieder öfters genannte Dr. jur. Richard Hering. Sie hat ſich als Schriftſtellerin durch zahl- reiche Beiträge zu verſchiedenen Zeit- ſchriften, ſowie durch dramatiſche Dichtungen betätigt. Von letzteren ſind die drei Luſtſpiele „Jn hundert Jahren“ – „Den Prozeß hab’ ich ge- wonnen“ – „Am Rigi“ und das Dra- molet „Sokrates“ bisher noch Ma- nuſkript geblieben. S: Muſik in Wort, Bild und Ton. Neun lebende Bilder, Hauptſtufen der Tonkunſt (D.) Bautzen o. J. – Die Zeit, dar- geſtellt in vier Szenen (D.), Bautzen o. J. Hering, Ewald, pſd. Ewald, wurde am 15. Juli 1802 in Oſchatz (Sachſen) geboren, wo ſein Vater Mag. C. G. Hering (1766–1853), der Komponiſt des weltbekannten Weih- nachtsliedes „Morgen, Kinder, wird’s was geben“, damals Konrektor und Organiſt war. Dieſer kam 1808 als Oberlehrer nach Zittau und hier be- ſuchte der Sohn 1813–21 das Gym- naſium, worauf er bis 1824 in Leip- zig Theologie ſtudierte. Nach abge- legter Prüfung beſuchte er noch ein Jahr lang die Univerſität Breslau, lebte ſeit 1826 in Zittau als Privat- lehrer und Schriftſteller und erhielt 1829 eine Stelle als Lehrer an der dortigen Stadtſchule. Jm Jahre 1834 kam er als Pfarrer nach Alt- u. Neu- gersdorf, wo er bis zum Jahre 1861 wirkte. Nach ſeiner Penſionierung zog er nach Leipzig, wo er am 3. De- zember 1862 ſtarb. S: Maximilian Burggraf von Dohna (E.), 1823. – Huſſiten vor Zittau (E.), II, 1824. – Die Schlacht am Kapellenberge bei Lauban (E.), 1824. – Das Vogel- ſchießen zu Oſchatz (E.), 1825. – Die Bergleute zu Goslar (E.); III, 1825. – Der Friede zu Prag (E.); II, 1825. – Die Rabenneſter u. Wachtelbuben (E.); II, 1825. – Die Prinzeſſin vom * 11*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/167>, abgerufen am 24.11.2024.