1890. 5. A. 1902. - Herzenskämpfe (E. in V.), 1899.
*Fuchs, Wilhelm,
pseud. Friedrich Wilhelm Bondoux, wurde am 15. Juli 1875 in Huhnsmühle (Kreis Frankenberg, Hessen) geboren, be- suchte bis zum 14. Jahre die Volks- schule seines Heimatsortes, danach die Präparandenanstalten in Franken- berg i. H. und Usingen im Taunus und in letzterer Stadt seit 1893 das Lehrerseminar. Seit 1896 im Volks- schuldienst stehend, hat er sich auto- didaktisch in Philosophie, Literatur und Naturwissenschaften, sowie durch Reisen im Jn- und Auslande -- so war er 1902-03 Lehrer an der deut- schen Schule in Venedig -- u. durch den Besuch von Vorlesungen an Hoch- schulen weiter gebildet. Jetzt steht er als Lehrer in Helmartshausen (Kreis Hofgeismar, Hessen-Nassau) im Amte.
S:
Aus Channas Jugendleben (Dn.), 1907.
Fuchs-Liska, Robert,
geb. am 14. November 1870 in Bad Hom- burg vor der Höhe, besuchte daselbst und in Koburg die Realschule und wurde mit 16 Jahren Seemann. Als solcher durchlief er in der Handels- marine alle Chargen vom Schiffs- jungen bis zum Steuermann. Län- gere Zeit weilte er in Holländisch- Jndien. Heimgekehrt, ergriff ihn im 23. Lebensjahre der Drang zur Bühne und zwar zur Oper. Er genoß eine gründliche Ausbildung für diesen Be- ruf bei dem ehemaligen Heldentenor der Frankfurter Oper, Mathias, doch hielt ihn ein unüberwindliches Lam- penfieber vom Auftreten in die Öffent- lichkeit zurück. Er versuchte dann sein Glück als Schauspieler, und hier blühte ihm endlich der Erfolg. Nach- dem er das ganze Elend des Schmie- renschauspielerdaseins durchgekostet, war er in Wien, Hamburg u. Berlin als Operettenkomiker tätig. Dann folgte ein vier Jahre dauerndes En- gagement in Bern am dortigen Stadt- [Spaltenumbruch]
Fuch
theater, und diese Zeit benutzte F. eifrig, um gleichzeitig an der dortigen Universität zu studieren. Von dort ging er nach Amsterdam, und jetzt (1907) lebt er in Frankfurt a. M.
S:
Waldpfade (Ge.), 1901. - Blinde Scheiben (Skizzenbuch in Vers und Prosa), 1906.
Fuchs-Nordhoff, Felix von,
geb. 1881 in Berlin, verlebte die ersten Jahre der Kindheit auf dem roman- tisch gelegenen Schloß Josephsberg bei Meran in Tirol, besuchte dann verschiedene Schulen und Pensionate, die seinen Drang nach dem Leben und nach Freiheit derart steigerten, daß er vor der "üblichen" Zeit die Schule verließ und aufs Land ging, fern in den Osten. Dort lebte er zwei Jahre in engem Verkehr mit den Bauern, und in stetem Aufenthalt in der Na- tur kam sein schriftstellerisches Talent zum Durchbruch. Jm Jahre 1901 be- zog er die Universität Leipzig, wo er zwei lustige Semester verlebte, ging dann nach Genf, seine Studien fort- zusetzen, zog aber bald nach dem Sü- den, nach Florenz, von wo aus er größere Ausflüge durch verschiedene Gebiete Jtaliens machte. Nach einem Jahr ließ er sich in München nieder, um dann im Herbst 1904 wieder in die weite Welt zu gehen.
S:
Ringen- des Leben (Dn.), 1902. - Kain (Dr.), 1903. - Aus den Predigten eines Menschen, 1905.
Fuchs-Nordhoff, Richard Frei- herr von,
wurde am 28. Mai 1855 auf Schloß Möckern bei Leipzig als der älteste Sohn des kgl. sächsischen Kammerrats und Hauptmanns a. D. Frhrn. Julius Wilhelm von F. ge- boren. Er erhielt seine Erziehung u. Bildung im elterlichen Hause, in Schnepfenthal, in der Kadettenschule zu Dresden und auf dem Thomas- Gymnasium in Leipzig, nach dessen Absolvierung er in Heidelberg, Straß- burg und Berlin Jura, Cameralia und Philosophie studierte. Er diente
*
[Spaltenumbruch]
Fuch
1890. 5. A. 1902. – Herzenskämpfe (E. in V.), 1899.
*Fuchs, Wilhelm,
pſeud. Friedrich Wilhelm Bondoux, wurde am 15. Juli 1875 in Huhnsmühle (Kreis Frankenberg, Heſſen) geboren, be- ſuchte bis zum 14. Jahre die Volks- ſchule ſeines Heimatsortes, danach die Präparandenanſtalten in Franken- berg i. H. und Uſingen im Taunus und in letzterer Stadt ſeit 1893 das Lehrerſeminar. Seit 1896 im Volks- ſchuldienſt ſtehend, hat er ſich auto- didaktiſch in Philoſophie, Literatur und Naturwiſſenſchaften, ſowie durch Reiſen im Jn- und Auslande — ſo war er 1902–03 Lehrer an der deut- ſchen Schule in Venedig — u. durch den Beſuch von Vorleſungen an Hoch- ſchulen weiter gebildet. Jetzt ſteht er als Lehrer in Helmartshauſen (Kreis Hofgeismar, Heſſen-Naſſau) im Amte.
S:
Aus Channas Jugendleben (Dn.), 1907.
Fuchs-Liska, Robert,
geb. am 14. November 1870 in Bad Hom- burg vor der Höhe, beſuchte daſelbſt und in Koburg die Realſchule und wurde mit 16 Jahren Seemann. Als ſolcher durchlief er in der Handels- marine alle Chargen vom Schiffs- jungen bis zum Steuermann. Län- gere Zeit weilte er in Holländiſch- Jndien. Heimgekehrt, ergriff ihn im 23. Lebensjahre der Drang zur Bühne und zwar zur Oper. Er genoß eine gründliche Ausbildung für dieſen Be- ruf bei dem ehemaligen Heldentenor der Frankfurter Oper, Mathias, doch hielt ihn ein unüberwindliches Lam- penfieber vom Auftreten in die Öffent- lichkeit zurück. Er verſuchte dann ſein Glück als Schauſpieler, und hier blühte ihm endlich der Erfolg. Nach- dem er das ganze Elend des Schmie- renſchauſpielerdaſeins durchgekoſtet, war er in Wien, Hamburg u. Berlin als Operettenkomiker tätig. Dann folgte ein vier Jahre dauerndes En- gagement in Bern am dortigen Stadt- [Spaltenumbruch]
Fuch
theater, und dieſe Zeit benutzte F. eifrig, um gleichzeitig an der dortigen Univerſität zu ſtudieren. Von dort ging er nach Amſterdam, und jetzt (1907) lebt er in Frankfurt a. M.
S:
Waldpfade (Ge.), 1901. – Blinde Scheiben (Skizzenbuch in Vers und Proſa), 1906.
Fuchs-Nordhoff, Felix von,
geb. 1881 in Berlin, verlebte die erſten Jahre der Kindheit auf dem roman- tiſch gelegenen Schloß Joſephsberg bei Meran in Tirol, beſuchte dann verſchiedene Schulen und Penſionate, die ſeinen Drang nach dem Leben und nach Freiheit derart ſteigerten, daß er vor der „üblichen“ Zeit die Schule verließ und aufs Land ging, fern in den Oſten. Dort lebte er zwei Jahre in engem Verkehr mit den Bauern, und in ſtetem Aufenthalt in der Na- tur kam ſein ſchriftſtelleriſches Talent zum Durchbruch. Jm Jahre 1901 be- zog er die Univerſität Leipzig, wo er zwei luſtige Semeſter verlebte, ging dann nach Genf, ſeine Studien fort- zuſetzen, zog aber bald nach dem Sü- den, nach Florenz, von wo aus er größere Ausflüge durch verſchiedene Gebiete Jtaliens machte. Nach einem Jahr ließ er ſich in München nieder, um dann im Herbſt 1904 wieder in die weite Welt zu gehen.
S:
Ringen- des Leben (Dn.), 1902. – Kain (Dr.), 1903. – Aus den Predigten eines Menſchen, 1905.
Fuchs-Nordhoff, Richard Frei- herr von,
wurde am 28. Mai 1855 auf Schloß Möckern bei Leipzig als der älteſte Sohn des kgl. ſächſiſchen Kammerrats und Hauptmanns a. D. Frhrn. Julius Wilhelm von F. ge- boren. Er erhielt ſeine Erziehung u. Bildung im elterlichen Hauſe, in Schnepfenthal, in der Kadettenſchule zu Dresden und auf dem Thomas- Gymnaſium in Leipzig, nach deſſen Abſolvierung er in Heidelberg, Straß- burg und Berlin Jura, Cameralia und Philoſophie ſtudierte. Er diente
*
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[302/0306]
Fuch
Fuch
1890. 5. A. 1902. – Herzenskämpfe
(E. in V.), 1899.
*Fuchs, Wilhelm, pſeud. Friedrich
Wilhelm Bondoux, wurde am 15.
Juli 1875 in Huhnsmühle (Kreis
Frankenberg, Heſſen) geboren, be-
ſuchte bis zum 14. Jahre die Volks-
ſchule ſeines Heimatsortes, danach die
Präparandenanſtalten in Franken-
berg i. H. und Uſingen im Taunus
und in letzterer Stadt ſeit 1893 das
Lehrerſeminar. Seit 1896 im Volks-
ſchuldienſt ſtehend, hat er ſich auto-
didaktiſch in Philoſophie, Literatur
und Naturwiſſenſchaften, ſowie durch
Reiſen im Jn- und Auslande — ſo
war er 1902–03 Lehrer an der deut-
ſchen Schule in Venedig — u. durch
den Beſuch von Vorleſungen an Hoch-
ſchulen weiter gebildet. Jetzt ſteht er
als Lehrer in Helmartshauſen (Kreis
Hofgeismar, Heſſen-Naſſau) im Amte.
S: Aus Channas Jugendleben (Dn.),
1907.
Fuchs-Liska, Robert, geb. am
14. November 1870 in Bad Hom-
burg vor der Höhe, beſuchte daſelbſt
und in Koburg die Realſchule und
wurde mit 16 Jahren Seemann. Als
ſolcher durchlief er in der Handels-
marine alle Chargen vom Schiffs-
jungen bis zum Steuermann. Län-
gere Zeit weilte er in Holländiſch-
Jndien. Heimgekehrt, ergriff ihn im
23. Lebensjahre der Drang zur Bühne
und zwar zur Oper. Er genoß eine
gründliche Ausbildung für dieſen Be-
ruf bei dem ehemaligen Heldentenor
der Frankfurter Oper, Mathias, doch
hielt ihn ein unüberwindliches Lam-
penfieber vom Auftreten in die Öffent-
lichkeit zurück. Er verſuchte dann ſein
Glück als Schauſpieler, und hier
blühte ihm endlich der Erfolg. Nach-
dem er das ganze Elend des Schmie-
renſchauſpielerdaſeins durchgekoſtet,
war er in Wien, Hamburg u. Berlin
als Operettenkomiker tätig. Dann
folgte ein vier Jahre dauerndes En-
gagement in Bern am dortigen Stadt-
theater, und dieſe Zeit benutzte F.
eifrig, um gleichzeitig an der dortigen
Univerſität zu ſtudieren. Von dort
ging er nach Amſterdam, und jetzt
(1907) lebt er in Frankfurt a. M.
S: Waldpfade (Ge.), 1901. – Blinde
Scheiben (Skizzenbuch in Vers und
Proſa), 1906.
Fuchs-Nordhoff, Felix von, geb.
1881 in Berlin, verlebte die erſten
Jahre der Kindheit auf dem roman-
tiſch gelegenen Schloß Joſephsberg
bei Meran in Tirol, beſuchte dann
verſchiedene Schulen und Penſionate,
die ſeinen Drang nach dem Leben und
nach Freiheit derart ſteigerten, daß
er vor der „üblichen“ Zeit die Schule
verließ und aufs Land ging, fern in
den Oſten. Dort lebte er zwei Jahre
in engem Verkehr mit den Bauern,
und in ſtetem Aufenthalt in der Na-
tur kam ſein ſchriftſtelleriſches Talent
zum Durchbruch. Jm Jahre 1901 be-
zog er die Univerſität Leipzig, wo er
zwei luſtige Semeſter verlebte, ging
dann nach Genf, ſeine Studien fort-
zuſetzen, zog aber bald nach dem Sü-
den, nach Florenz, von wo aus er
größere Ausflüge durch verſchiedene
Gebiete Jtaliens machte. Nach einem
Jahr ließ er ſich in München nieder,
um dann im Herbſt 1904 wieder in
die weite Welt zu gehen.
S: Ringen-
des Leben (Dn.), 1902. – Kain (Dr.),
1903. – Aus den Predigten eines
Menſchen, 1905.
Fuchs-Nordhoff, Richard Frei-
herr von, wurde am 28. Mai 1855
auf Schloß Möckern bei Leipzig als
der älteſte Sohn des kgl. ſächſiſchen
Kammerrats und Hauptmanns a. D.
Frhrn. Julius Wilhelm von F. ge-
boren. Er erhielt ſeine Erziehung u.
Bildung im elterlichen Hauſe, in
Schnepfenthal, in der Kadettenſchule
zu Dresden und auf dem Thomas-
Gymnaſium in Leipzig, nach deſſen
Abſolvierung er in Heidelberg, Straß-
burg und Berlin Jura, Cameralia
und Philoſophie ſtudierte. Er diente
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/306>, abgerufen am 18.07.2024.
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