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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bre
Sohn, so daß ihr nur noch die Tochter
Elisabeth (s. Bauck!) blieb. Jn dieser
Zeit tiefsten Schmerzes regte sich das
dichterische Talent der trauernden
Witwe und Mutter, u. in der Übung
desselben fand sie denn auch nach u.
nach die ersehnte, geistige Ruhe wie-
der. Sie reiste viel, u. durch die lite-
rarischen Verbindungen, welche sie
anknüpfte, lernte sie ihren zweiten
Mann, den Schriftsteller und dama-
ligen Redakteur Brentano, in Ber-
lin kennen, mit dem sie 1885 die Ehe
einging, die sich indessen so unglück-
lich gestaltete, daß sie 1892 wieder ge-
löst ward. Unter ganz veränderten
Verhältnissen wandte sich Anna B.
jetzt ihrer literarischen Tätigkeit wie-
der zu und blieb bei derselben, später
in Gemeinschaft mit ihrer Tochter,
bis zum Jahre 1898, wo ein schweres
Nervenleiden bei ihr zum Ausbruch
kam, das ihren Geist umnachtete.

S:


Madame Spinetti (Schw.), 1886. -
Drei Frauenhüte (Lsp.), 1886. - Ein
Sonntagskind (R.), 1899. - Die Blin-
de von Rotenburg (R.), 1900. - Das
Vermächtnis des Freundes (R.), 1900.
- Eine glänzende Partie (N., vereint
mit der N. ihrer Tochter: Die Ver-
gangenheit), 1904.

Breo, Meo,

Pseudon. für Max
Breitung;
s. d.!

Bresch, Johann,

* am 23. Sept.
1816 zu Münster im Elsaß als der
Sohn eines armen Fabrikarbeiters,
erhielt nur dürftigen Schulunterricht,
bildete sich aber auf autodidaktischem
Wege u. beteiligte sich auch frühe mit
poetischen Beiträgen an elsässischen
Blättern. Er lebte seit 1857 zu Mül-
hausen im Elsaß, zuerst als Angestell-
ter in einem Jndustriegeschäft, so-
dann als Gemeinde-Greffier. Jm
Alter zog er zu seinem Sohne nach
St. Amarin im Oberelsaß, u. dort ist
er am 6. April 1900 gestorben.

S:


Vogesenklänge (Ge.), 1850. Neue
Ausg. 1898. - Der Ritter v. Stören-
burg (Lg.), 1883.

[Spaltenumbruch]
Bre
Bresler, Karl Heinrich,

geb. am
19. Dezbr. 1797 in Brieg, besuchte
seit 1805 das dortige Gymnasium,
studierte 1815-19 in Breslau und,
um sich zum akademischen Lehramt
vorzubereiten, mit Unterstützung des
geistlichen Ministeriums 1819-21 in
Berlin Theologie, worauf er sich,
nachdem er die Würde eines Lic.
theol.
erworben, im Winter 1821 in
Berlin als Privatdozent der Theo-
logie habilitierte. Jn dieser Stellung
blieb er bis zum Herbst 1824; dann
ging er als Professor und Prediger
nach Schulpforta und kam von hier
mit Beginn des Jahres 1829 auf
königliche Bestimmung als Konsisto-
rialrat, Superintendent und Ober-
pfarrer an St. Marien nach Danzig,
in welcher Stellung er bis zu seinem
Tode verblieb. Für seine "Geschichte
der Reformation" (II, 1847) erhielt
er die Würde eines Dr. theol. Er
starb am 21. Novbr. 1860.

S:

Der
Weihnachtsabend (E.), 1833. - Die
Neujahrsnacht (E.), 1834. - Der
Ostermorgen (E.), 1834. - Gesam-
melte Erzählungen, 1863.

Brethauer, Otto,

geb. um das
Jahr 1830 im bayerischen Unterfran-
ken, hatte kaum die akademischen Stu-
dien begonnen, als seine Beteiligung
an der politischen Bewegung des
Jahres 1848 seine Zukunftspläne
durchkreuzte. Schon zu Anfang der
fünfziger Jahre kam er nach Nord-
amerika, wo er einen harten Kampf
um des Lebens Notdurft zu bestehen
hatte. Nach einigen Jahren glückte
es ihm, eine Stellung bei der dama-
ligen Neuyorker "Abendzeitung" zu
erlangen, wo ihm besonders die Re-
daktion des humoristischen Teils der
Sonntagsbeilage "Atlantische Blät-
ter" oblag. Jm Jahre 1858 gründete
er mit Max Cohnheim den "Neuyor-
ker Humorist", ein Blatt, das eine
wahre Fundgrube für Witz u. Humor
bildete, aber bald an der Ungunst der
Zeiten einging. Er arbeitete nun

*


[Spaltenumbruch]

Bre
Sohn, ſo daß ihr nur noch die Tochter
Eliſabeth (ſ. Bauck!) blieb. Jn dieſer
Zeit tiefſten Schmerzes regte ſich das
dichteriſche Talent der trauernden
Witwe und Mutter, u. in der Übung
desſelben fand ſie denn auch nach u.
nach die erſehnte, geiſtige Ruhe wie-
der. Sie reiſte viel, u. durch die lite-
rariſchen Verbindungen, welche ſie
anknüpfte, lernte ſie ihren zweiten
Mann, den Schriftſteller und dama-
ligen Redakteur Brentano, in Ber-
lin kennen, mit dem ſie 1885 die Ehe
einging, die ſich indeſſen ſo unglück-
lich geſtaltete, daß ſie 1892 wieder ge-
löſt ward. Unter ganz veränderten
Verhältniſſen wandte ſich Anna B.
jetzt ihrer literariſchen Tätigkeit wie-
der zu und blieb bei derſelben, ſpäter
in Gemeinſchaft mit ihrer Tochter,
bis zum Jahre 1898, wo ein ſchweres
Nervenleiden bei ihr zum Ausbruch
kam, das ihren Geiſt umnachtete.

S:


Madame Spinetti (Schw.), 1886. –
Drei Frauenhüte (Lſp.), 1886. – Ein
Sonntagskind (R.), 1899. – Die Blin-
de von Rotenburg (R.), 1900. – Das
Vermächtnis des Freundes (R.), 1900.
– Eine glänzende Partie (N., vereint
mit der N. ihrer Tochter: Die Ver-
gangenheit), 1904.

Breo, Meo,

Pſeudon. für Max
Breitung;
ſ. d.!

Breſch, Johann,

* am 23. Sept.
1816 zu Münſter im Elſaß als der
Sohn eines armen Fabrikarbeiters,
erhielt nur dürftigen Schulunterricht,
bildete ſich aber auf autodidaktiſchem
Wege u. beteiligte ſich auch frühe mit
poetiſchen Beiträgen an elſäſſiſchen
Blättern. Er lebte ſeit 1857 zu Mül-
hauſen im Elſaß, zuerſt als Angeſtell-
ter in einem Jnduſtriegeſchäft, ſo-
dann als Gemeinde-Greffier. Jm
Alter zog er zu ſeinem Sohne nach
St. Amarin im Oberelſaß, u. dort iſt
er am 6. April 1900 geſtorben.

S:


Vogeſenklänge (Ge.), 1850. Neue
Ausg. 1898. – Der Ritter v. Stören-
burg (Lg.), 1883.

[Spaltenumbruch]
Bre
Bresler, Karl Heinrich,

geb. am
19. Dezbr. 1797 in Brieg, beſuchte
ſeit 1805 das dortige Gymnaſium,
ſtudierte 1815–19 in Breslau und,
um ſich zum akademiſchen Lehramt
vorzubereiten, mit Unterſtützung des
geiſtlichen Miniſteriums 1819–21 in
Berlin Theologie, worauf er ſich,
nachdem er die Würde eines Lic.
theol.
erworben, im Winter 1821 in
Berlin als Privatdozent der Theo-
logie habilitierte. Jn dieſer Stellung
blieb er bis zum Herbſt 1824; dann
ging er als Profeſſor und Prediger
nach Schulpforta und kam von hier
mit Beginn des Jahres 1829 auf
königliche Beſtimmung als Konſiſto-
rialrat, Superintendent und Ober-
pfarrer an St. Marien nach Danzig,
in welcher Stellung er bis zu ſeinem
Tode verblieb. Für ſeine „Geſchichte
der Reformation“ (II, 1847) erhielt
er die Würde eines Dr. theol. Er
ſtarb am 21. Novbr. 1860.

S:

Der
Weihnachtsabend (E.), 1833. – Die
Neujahrsnacht (E.), 1834. – Der
Oſtermorgen (E.), 1834. – Geſam-
melte Erzählungen, 1863.

Brethauer, Otto,

geb. um das
Jahr 1830 im bayeriſchen Unterfran-
ken, hatte kaum die akademiſchen Stu-
dien begonnen, als ſeine Beteiligung
an der politiſchen Bewegung des
Jahres 1848 ſeine Zukunftspläne
durchkreuzte. Schon zu Anfang der
fünfziger Jahre kam er nach Nord-
amerika, wo er einen harten Kampf
um des Lebens Notdurft zu beſtehen
hatte. Nach einigen Jahren glückte
es ihm, eine Stellung bei der dama-
ligen Neuyorker „Abendzeitung“ zu
erlangen, wo ihm beſonders die Re-
daktion des humoriſtiſchen Teils der
Sonntagsbeilage „Atlantiſche Blät-
ter“ oblag. Jm Jahre 1858 gründete
er mit Max Cohnheim den „Neuyor-
ker Humoriſt“, ein Blatt, das eine
wahre Fundgrube für Witz u. Humor
bildete, aber bald an der Ungunſt der
Zeiten einging. Er arbeitete nun

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/352>, abgerufen am 23.11.2024.