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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bra
anwesenden Onkels, des boliviani-
schen Generals Philipp Otto Br. zum
Attache der bolivianischen Gesandt-
schaft ernannt wurde. Er setzte nun
in Paris seine sprachlichen und lite-
rarischen Studien fort, übersetzte viel
aus spanischer Lyrik u. arbeitete für
Zeitungen, besonders für das Stutt-
garter "Morgenblatt". Jm Frühjahr
1855 sandte ihn die Cottasche Ver-
lagshandlung, die auf ihn aufmerk-
sam geworden war, auf Reisen nach
Spanien, damit er Reiseberichte für
die Cottasche "Allgemeine Zeitung"
(in Augsburg, später in München)
liefere. 1856 kehrte B. nach Deutsch-
land zurück und ließ sich zunächst in
Kassel nieder, wo er 1857 die Redak-
tion des neu begründeten "Kasseler
Sonntagsblatts" übernahm, das aber
schon nach einem Jahre wieder ein-
ging. Während der Jahre 1859 und
1860 weilte B. in München u. Starn-
berg und war als Mitarbeiter und
ständiger Berichterstatter der Augs-
burger "Allgemeinen Zeitung" tätig,
bis er am 15. Okt. 1860 an Dr. Wilh.
Langs Stelle in die Redaktion dieser
Zeitung eintrat und seinen Wohnsitz
in Augsburg nahm, den er bei der
Verlegung der Redaktion nach Mün-
chen (1882) mit dieser Stadt ver-
tauschte. Am 1. März 1869 war er
zum Chefredakteur der Zeitung er-
nannt worden und verblieb in dieser
Stellung bis zum 1. Dezbr. 1889,
während er die Redaktion der "Bei-
lage" noch bis Ende März 1891 bei-
behielt. Beim 25 jähr. Jubiläum sei-
ner Redaktionstätigkeit wurde er von
der philosophischen Fakultät d. Mün-
chener Universität zum Ehrendoktor
ernannt. Seit 1891 widmete sich B.,
der nach wie vor seinen Wohnsitz in
München beibehalten hatte, der Re-
daktion des Cottaschen "Musenalma-
nachs". Er starb in München am 12.
Juni 1900. Seine schön gelegene Villa
daselbst hatte er der Schiller-Stiftung
als Erbe vermacht.

S:

Aus allerlei
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Bra
Tonarten (Verdeutschte spanische und
eigene Lyrik), 1893. 2. A. 1898. -
Alter schützt vor Torheit nicht (Lsp.
nach dem Spanischen des Tamayo),
1856.

Braun, P.,

geb. am 4. Juli 1864
zu Langenfeld i. d. Eifel, zeigte schon
in früher Jugend eine besondere Vor-
liebe für Musik und bildete sich des-
halb in Bendorf, Vallendar u. Kob-
lenz weiter, um dann seine Ausbil-
dung für die Kirchenmusik in Frei-
burg i. B. zu erlangen. Jm J. 1884
ging er nach Amerika, wurde hier
zuerst Musiklehrer u. Organist an der
Universität zu Calvary u. später an
der Peter-Paulskirche in Rochester,
N. Y. Hier erwarb er sich auch die
Würde eines Dr. phil. u. widmete sich
neben der Musik auch dem Studium
der Philosophie u. des Okkultismus,
dessen Früchte er in seinen Schriften
"Die Bemeisterung des Schicksals"
(1901) und "Erweckung und Entwick-
lung der höheren Geisteskräfte (1902)
niederlegte.

S:

Unser Engel im Him-
mel, oder: Unsere Liebe gehöre dem
Allerhöchsten (E.), 1902. - Das Ge-
heimnis des Erfolgs. Wie man zu
Wohlhabenheit gelangt (E.), 1904.

Braun, Rosalie,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen R. Artaria,
wurde 1840 zu Mannheim als die
Tochter des Kunsthändlers Stephan
Artaria geboren und verheiratete sich
1860 mit dem Archäologen Professor
Julius Braun in Tübingen, der bald
darauf nach München übersiedelte u.
hier am 22. Juli 1869 starb. Neben
einem ausgefüllten Hausfrauenleben
ist R. B. seitdem vielseitig literarisch
tätig gewesen und seit 1886 ständige
Mitarbeiterin der "Gartenlaube".

S:

Das erste Jahr im neuen Haus-
halt (Eine Gesch. in Briefen), 1888.
2. A. 1899. - Ein Liebesbrief (E.),
1880. - Zeitfragen im Familienleben,
1897.

Braun, Valentin,

Pseudon. für
Max Urban; s. d.!

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Bra
anweſenden Onkels, des boliviani-
ſchen Generals Philipp Otto Br. zum
Attaché der bolivianiſchen Geſandt-
ſchaft ernannt wurde. Er ſetzte nun
in Paris ſeine ſprachlichen und lite-
rariſchen Studien fort, überſetzte viel
aus ſpaniſcher Lyrik u. arbeitete für
Zeitungen, beſonders für das Stutt-
garter „Morgenblatt“. Jm Frühjahr
1855 ſandte ihn die Cottaſche Ver-
lagshandlung, die auf ihn aufmerk-
ſam geworden war, auf Reiſen nach
Spanien, damit er Reiſeberichte für
die Cottaſche „Allgemeine Zeitung“
(in Augsburg, ſpäter in München)
liefere. 1856 kehrte B. nach Deutſch-
land zurück und ließ ſich zunächſt in
Kaſſel nieder, wo er 1857 die Redak-
tion des neu begründeten „Kaſſeler
Sonntagsblatts“ übernahm, das aber
ſchon nach einem Jahre wieder ein-
ging. Während der Jahre 1859 und
1860 weilte B. in München u. Starn-
berg und war als Mitarbeiter und
ſtändiger Berichterſtatter der Augs-
burger „Allgemeinen Zeitung“ tätig,
bis er am 15. Okt. 1860 an Dr. Wilh.
Langs Stelle in die Redaktion dieſer
Zeitung eintrat und ſeinen Wohnſitz
in Augsburg nahm, den er bei der
Verlegung der Redaktion nach Mün-
chen (1882) mit dieſer Stadt ver-
tauſchte. Am 1. März 1869 war er
zum Chefredakteur der Zeitung er-
nannt worden und verblieb in dieſer
Stellung bis zum 1. Dezbr. 1889,
während er die Redaktion der „Bei-
lage“ noch bis Ende März 1891 bei-
behielt. Beim 25 jähr. Jubiläum ſei-
ner Redaktionstätigkeit wurde er von
der philoſophiſchen Fakultät d. Mün-
chener Univerſität zum Ehrendoktor
ernannt. Seit 1891 widmete ſich B.,
der nach wie vor ſeinen Wohnſitz in
München beibehalten hatte, der Re-
daktion des Cottaſchen „Muſenalma-
nachs“. Er ſtarb in München am 12.
Juni 1900. Seine ſchön gelegene Villa
daſelbſt hatte er der Schiller-Stiftung
als Erbe vermacht.

S:

Aus allerlei
[Spaltenumbruch]

Bra
Tonarten (Verdeutſchte ſpaniſche und
eigene Lyrik), 1893. 2. A. 1898. –
Alter ſchützt vor Torheit nicht (Lſp.
nach dem Spaniſchen des Tamayo),
1856.

Braun, P.,

geb. am 4. Juli 1864
zu Langenfeld i. d. Eifel, zeigte ſchon
in früher Jugend eine beſondere Vor-
liebe für Muſik und bildete ſich des-
halb in Bendorf, Vallendar u. Kob-
lenz weiter, um dann ſeine Ausbil-
dung für die Kirchenmuſik in Frei-
burg i. B. zu erlangen. Jm J. 1884
ging er nach Amerika, wurde hier
zuerſt Muſiklehrer u. Organiſt an der
Univerſität zu Calvary u. ſpäter an
der Peter-Paulskirche in Rocheſter,
N. Y. Hier erwarb er ſich auch die
Würde eines Dr. phil. u. widmete ſich
neben der Muſik auch dem Studium
der Philoſophie u. des Okkultismus,
deſſen Früchte er in ſeinen Schriften
„Die Bemeiſterung des Schickſals“
(1901) und „Erweckung und Entwick-
lung der höheren Geiſteskräfte (1902)
niederlegte.

S:

Unſer Engel im Him-
mel, oder: Unſere Liebe gehöre dem
Allerhöchſten (E.), 1902. – Das Ge-
heimnis des Erfolgs. Wie man zu
Wohlhabenheit gelangt (E.), 1904.

Braun, Roſalie,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen R. Artaria,
wurde 1840 zu Mannheim als die
Tochter des Kunſthändlers Stephan
Artaria geboren und verheiratete ſich
1860 mit dem Archäologen Profeſſor
Julius Braun in Tübingen, der bald
darauf nach München überſiedelte u.
hier am 22. Juli 1869 ſtarb. Neben
einem ausgefüllten Hausfrauenleben
iſt R. B. ſeitdem vielſeitig literariſch
tätig geweſen und ſeit 1886 ſtändige
Mitarbeiterin der „Gartenlaube“.

S:

Das erſte Jahr im neuen Haus-
halt (Eine Geſch. in Briefen), 1888.
2. A. 1899. – Ein Liebesbrief (E.),
1880. – Zeitfragen im Familienleben,
1897.

Braun, Valentin,

Pſeudon. für
Max Urban; ſ. d.!

*
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[333/0337] Bra Bra anweſenden Onkels, des boliviani- ſchen Generals Philipp Otto Br. zum Attaché der bolivianiſchen Geſandt- ſchaft ernannt wurde. Er ſetzte nun in Paris ſeine ſprachlichen und lite- rariſchen Studien fort, überſetzte viel aus ſpaniſcher Lyrik u. arbeitete für Zeitungen, beſonders für das Stutt- garter „Morgenblatt“. Jm Frühjahr 1855 ſandte ihn die Cottaſche Ver- lagshandlung, die auf ihn aufmerk- ſam geworden war, auf Reiſen nach Spanien, damit er Reiſeberichte für die Cottaſche „Allgemeine Zeitung“ (in Augsburg, ſpäter in München) liefere. 1856 kehrte B. nach Deutſch- land zurück und ließ ſich zunächſt in Kaſſel nieder, wo er 1857 die Redak- tion des neu begründeten „Kaſſeler Sonntagsblatts“ übernahm, das aber ſchon nach einem Jahre wieder ein- ging. Während der Jahre 1859 und 1860 weilte B. in München u. Starn- berg und war als Mitarbeiter und ſtändiger Berichterſtatter der Augs- burger „Allgemeinen Zeitung“ tätig, bis er am 15. Okt. 1860 an Dr. Wilh. Langs Stelle in die Redaktion dieſer Zeitung eintrat und ſeinen Wohnſitz in Augsburg nahm, den er bei der Verlegung der Redaktion nach Mün- chen (1882) mit dieſer Stadt ver- tauſchte. Am 1. März 1869 war er zum Chefredakteur der Zeitung er- nannt worden und verblieb in dieſer Stellung bis zum 1. Dezbr. 1889, während er die Redaktion der „Bei- lage“ noch bis Ende März 1891 bei- behielt. Beim 25 jähr. Jubiläum ſei- ner Redaktionstätigkeit wurde er von der philoſophiſchen Fakultät d. Mün- chener Univerſität zum Ehrendoktor ernannt. Seit 1891 widmete ſich B., der nach wie vor ſeinen Wohnſitz in München beibehalten hatte, der Re- daktion des Cottaſchen „Muſenalma- nachs“. Er ſtarb in München am 12. Juni 1900. Seine ſchön gelegene Villa daſelbſt hatte er der Schiller-Stiftung als Erbe vermacht. S: Aus allerlei Tonarten (Verdeutſchte ſpaniſche und eigene Lyrik), 1893. 2. A. 1898. – Alter ſchützt vor Torheit nicht (Lſp. nach dem Spaniſchen des Tamayo), 1856. Braun, P., geb. am 4. Juli 1864 zu Langenfeld i. d. Eifel, zeigte ſchon in früher Jugend eine beſondere Vor- liebe für Muſik und bildete ſich des- halb in Bendorf, Vallendar u. Kob- lenz weiter, um dann ſeine Ausbil- dung für die Kirchenmuſik in Frei- burg i. B. zu erlangen. Jm J. 1884 ging er nach Amerika, wurde hier zuerſt Muſiklehrer u. Organiſt an der Univerſität zu Calvary u. ſpäter an der Peter-Paulskirche in Rocheſter, N. Y. Hier erwarb er ſich auch die Würde eines Dr. phil. u. widmete ſich neben der Muſik auch dem Studium der Philoſophie u. des Okkultismus, deſſen Früchte er in ſeinen Schriften „Die Bemeiſterung des Schickſals“ (1901) und „Erweckung und Entwick- lung der höheren Geiſteskräfte (1902) niederlegte. S: Unſer Engel im Him- mel, oder: Unſere Liebe gehöre dem Allerhöchſten (E.), 1902. – Das Ge- heimnis des Erfolgs. Wie man zu Wohlhabenheit gelangt (E.), 1904. Braun, Roſalie, bekannt unter ihrem Mädchennamen R. Artaria, wurde 1840 zu Mannheim als die Tochter des Kunſthändlers Stephan Artaria geboren und verheiratete ſich 1860 mit dem Archäologen Profeſſor Julius Braun in Tübingen, der bald darauf nach München überſiedelte u. hier am 22. Juli 1869 ſtarb. Neben einem ausgefüllten Hausfrauenleben iſt R. B. ſeitdem vielſeitig literariſch tätig geweſen und ſeit 1886 ſtändige Mitarbeiterin der „Gartenlaube“. S: Das erſte Jahr im neuen Haus- halt (Eine Geſch. in Briefen), 1888. 2. A. 1899. – Ein Liebesbrief (E.), 1880. – Zeitfragen im Familienleben, 1897. Braun, Valentin, Pſeudon. für Max Urban; ſ. d.! *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/337>, abgerufen am 24.11.2024.