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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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sen zu machen. Jm Jahre 1849 wurde
er zum Provinzialschulrat in Berlin
ernannt, und lag ihm als solcher die
Beaufsichtigung des Berliner Ge-
meindeschulwesens und der Seminare
in der Provinz Brandenburg ob.
Gleichzeitig übernahm er die Redak-
tion des "Schulblattes für die Pro-
vinz Brandenburg", die er bis an
seinen Tod führte. Als Schriftsteller
auf unterrichtlichem Gebiete war er
seit 1833 tätig. Jm Herbst 1872 trat
er mit dem Charakter eines Geh. Reg.-
Rates in den Ruhestand, u. widmete
er nun seine Muße teils schriftstelle-
rischer Tätigkeit, teils dem Berliner
Zweigverein der "Deutschen Schiller-
Stiftung", dem er zuletzt auch als
Vorstand präsidierte. B. starb in
Berlin am 21. August 1882. Außer
zahlreichen pädagogischen Werken
schrieb er

S:

Biblische Geschichten in
poetischer Bearbeitung (Anthologie),
1837. - Bilder aus Glienecke (Ge.),
1849. - Die Tage des Herrn (Ge.),
1852.

Born, G. F.,

Pseud. für Georg
Füllborn
; s. d.!

*Born, Stephan,

* am 28. Dezbr.
1824 zu Lissa in der Provinz Posen,
absolvierte das dortige Gymnasium,
ging aber dann statt zur Universität
zu einem Berliner Buchdrucker in die
Lehre und arbeitete vom Herbst 1845
bis zum Febr. 1848 als Schriftsetzer
in Berlin, Brüssel und Paris. Jn
Berlin hatte er während seiner Lehr-
zeit Vorlesungen an der Universität
über Philosophie, Geschichte u. Physik
gehört; in Brüssel war er mit Karl
Marx und Bakunin in Verbindung
getreten, was auf seine spätere Ent-
wicklung nicht ohne Einfluß war. Jm
März 1849 nach Berlin zurückgekehrt,
stand er dort bald mit an der Spitze
der demokratischen Partei, nahm im
Herbst an dem dort abgehaltenen
Arbeiterkongreß teil und wurde zum
Redakteur seiner Zeitschrift "Die Ver-
brüderung" ernannt. Wegen seiner
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Beteiligung am Dresdener Maiauf-
stande (1849) steckbrieflich verfolgt,
flüchtete er in die Schweiz, die seit-
dem seine zweite Heimat geworden ist.
Anfangs Redakteur in Bern, kaufte
er 1850 eine kleine Druckerei in Mur-
ten, ging 1852 nach Bern zurück, wo
er erst Medizin studierte, dann als
Privatlehrer tätig war, wurde 1855
Lehrer am Seminar zu Küßnacht bei
Zürich, trat 1857 in die Redaktion
des National Suisse in La Chaux de
sonds,
war seit 1859 vorübergehend
als Lehrer in Schaffhausen tätig und
erhielt 1860 eine Professur für deut-
sche Sprache u. Literatur an der Jn-
dustrieschule zu Neuenburg, wurde
daselbst auch einige Jahre später zum
Professor an der neugegründeten
Akademie befördert. Hier blieb er
bis zum Juli 1878; dann trat er in
die Redaktion der "Basler Nachrich-
ten" ein und habilitierte sich gleich-
zeitig als Privatdozent für moderne
vergleichende Literatur an der Uni-
versität Basel, die ihn zum Ehrendok-
tor und 1879 zum außerordentlichen
Professor ernannte. Jn dieser Stel-
lung als Lehrer und Redakteur war
er bis zu seinem Tode, am 4. Mai
1898, tätig. Die meisten seiner Vor-
träge an der Universität, z. B. über
Heine, Lord Byron, Lenau, H. Zschocke,
Andre Chenier, Beaumarchais, sind
in seiner Sammlung "Öffentliche Vor-
träge, gehalten in der Schweiz"
(Basel. B. Schwabe), vereinigt.

S:


Marcel (Tr.), 1852. - Hans Wald-
mann (Schsp.), 1855. - Herr u. Die-
ner (Schsp.), 1856. - Provencalische
Geschichten, übers. 1879. - Montags-
geschichten v. Alphons Daudet, übers.
1880. - Die romantische Schule in
Deutschland und Frankreich, 1879. -
Erinnerungen v. J. D. H. Temme (sei-
nem Schwiegervater), hrsg. 1882. -
Erinnerungen eines Achtundvierzi-
gers, 1898.

Bornefeld, Wilhelm,

geb. am
2. April 1834 in Barmen, lebte da-

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ſen zu machen. Jm Jahre 1849 wurde
er zum Provinzialſchulrat in Berlin
ernannt, und lag ihm als ſolcher die
Beaufſichtigung des Berliner Ge-
meindeſchulweſens und der Seminare
in der Provinz Brandenburg ob.
Gleichzeitig übernahm er die Redak-
tion des „Schulblattes für die Pro-
vinz Brandenburg“, die er bis an
ſeinen Tod führte. Als Schriftſteller
auf unterrichtlichem Gebiete war er
ſeit 1833 tätig. Jm Herbſt 1872 trat
er mit dem Charakter eines Geh. Reg.-
Rates in den Ruheſtand, u. widmete
er nun ſeine Muße teils ſchriftſtelle-
riſcher Tätigkeit, teils dem Berliner
Zweigverein der „Deutſchen Schiller-
Stiftung“, dem er zuletzt auch als
Vorſtand präſidierte. B. ſtarb in
Berlin am 21. Auguſt 1882. Außer
zahlreichen pädagogiſchen Werken
ſchrieb er

S:

Bibliſche Geſchichten in
poetiſcher Bearbeitung (Anthologie),
1837. – Bilder aus Glienecke (Ge.),
1849. – Die Tage des Herrn (Ge.),
1852.

Born, G. F.,

Pſeud. für Georg
Füllborn
; ſ. d.!

*Born, Stephan,

* am 28. Dezbr.
1824 zu Liſſa in der Provinz Poſen,
abſolvierte das dortige Gymnaſium,
ging aber dann ſtatt zur Univerſität
zu einem Berliner Buchdrucker in die
Lehre und arbeitete vom Herbſt 1845
bis zum Febr. 1848 als Schriftſetzer
in Berlin, Brüſſel und Paris. Jn
Berlin hatte er während ſeiner Lehr-
zeit Vorleſungen an der Univerſität
über Philoſophie, Geſchichte u. Phyſik
gehört; in Brüſſel war er mit Karl
Marx und Bakunin in Verbindung
getreten, was auf ſeine ſpätere Ent-
wicklung nicht ohne Einfluß war. Jm
März 1849 nach Berlin zurückgekehrt,
ſtand er dort bald mit an der Spitze
der demokratiſchen Partei, nahm im
Herbſt an dem dort abgehaltenen
Arbeiterkongreß teil und wurde zum
Redakteur ſeiner Zeitſchrift „Die Ver-
brüderung“ ernannt. Wegen ſeiner
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Beteiligung am Dresdener Maiauf-
ſtande (1849) ſteckbrieflich verfolgt,
flüchtete er in die Schweiz, die ſeit-
dem ſeine zweite Heimat geworden iſt.
Anfangs Redakteur in Bern, kaufte
er 1850 eine kleine Druckerei in Mur-
ten, ging 1852 nach Bern zurück, wo
er erſt Medizin ſtudierte, dann als
Privatlehrer tätig war, wurde 1855
Lehrer am Seminar zu Küßnacht bei
Zürich, trat 1857 in die Redaktion
des National Suisse in La Chaux de
ſonds,
war ſeit 1859 vorübergehend
als Lehrer in Schaffhauſen tätig und
erhielt 1860 eine Profeſſur für deut-
ſche Sprache u. Literatur an der Jn-
duſtrieſchule zu Neuenburg, wurde
daſelbſt auch einige Jahre ſpäter zum
Profeſſor an der neugegründeten
Akademie befördert. Hier blieb er
bis zum Juli 1878; dann trat er in
die Redaktion der „Basler Nachrich-
ten“ ein und habilitierte ſich gleich-
zeitig als Privatdozent für moderne
vergleichende Literatur an der Uni-
verſität Baſel, die ihn zum Ehrendok-
tor und 1879 zum außerordentlichen
Profeſſor ernannte. Jn dieſer Stel-
lung als Lehrer und Redakteur war
er bis zu ſeinem Tode, am 4. Mai
1898, tätig. Die meiſten ſeiner Vor-
träge an der Univerſität, z. B. über
Heine, Lord Byron, Lenau, H. Zſchocke,
André Chenier, Beaumarchais, ſind
in ſeiner Sammlung „Öffentliche Vor-
träge, gehalten in der Schweiz“
(Baſel. B. Schwabe), vereinigt.

S:


Marcel (Tr.), 1852. – Hans Wald-
mann (Schſp.), 1855. – Herr u. Die-
ner (Schſp.), 1856. – Provençaliſche
Geſchichten, überſ. 1879. – Montags-
geſchichten v. Alphons Daudet, überſ.
1880. – Die romantiſche Schule in
Deutſchland und Frankreich, 1879. –
Erinnerungen v. J. D. H. Temme (ſei-
nem Schwiegervater), hrsg. 1882. –
Erinnerungen eines Achtundvierzi-
gers, 1898.

Bornefeld, Wilhelm,

geb. am
2. April 1834 in Barmen, lebte da-

*
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[302/0306] Bor Bor ſen zu machen. Jm Jahre 1849 wurde er zum Provinzialſchulrat in Berlin ernannt, und lag ihm als ſolcher die Beaufſichtigung des Berliner Ge- meindeſchulweſens und der Seminare in der Provinz Brandenburg ob. Gleichzeitig übernahm er die Redak- tion des „Schulblattes für die Pro- vinz Brandenburg“, die er bis an ſeinen Tod führte. Als Schriftſteller auf unterrichtlichem Gebiete war er ſeit 1833 tätig. Jm Herbſt 1872 trat er mit dem Charakter eines Geh. Reg.- Rates in den Ruheſtand, u. widmete er nun ſeine Muße teils ſchriftſtelle- riſcher Tätigkeit, teils dem Berliner Zweigverein der „Deutſchen Schiller- Stiftung“, dem er zuletzt auch als Vorſtand präſidierte. B. ſtarb in Berlin am 21. Auguſt 1882. Außer zahlreichen pädagogiſchen Werken ſchrieb er S: Bibliſche Geſchichten in poetiſcher Bearbeitung (Anthologie), 1837. – Bilder aus Glienecke (Ge.), 1849. – Die Tage des Herrn (Ge.), 1852. Born, G. F., Pſeud. für Georg Füllborn; ſ. d.! *Born, Stephan, * am 28. Dezbr. 1824 zu Liſſa in der Provinz Poſen, abſolvierte das dortige Gymnaſium, ging aber dann ſtatt zur Univerſität zu einem Berliner Buchdrucker in die Lehre und arbeitete vom Herbſt 1845 bis zum Febr. 1848 als Schriftſetzer in Berlin, Brüſſel und Paris. Jn Berlin hatte er während ſeiner Lehr- zeit Vorleſungen an der Univerſität über Philoſophie, Geſchichte u. Phyſik gehört; in Brüſſel war er mit Karl Marx und Bakunin in Verbindung getreten, was auf ſeine ſpätere Ent- wicklung nicht ohne Einfluß war. Jm März 1849 nach Berlin zurückgekehrt, ſtand er dort bald mit an der Spitze der demokratiſchen Partei, nahm im Herbſt an dem dort abgehaltenen Arbeiterkongreß teil und wurde zum Redakteur ſeiner Zeitſchrift „Die Ver- brüderung“ ernannt. Wegen ſeiner Beteiligung am Dresdener Maiauf- ſtande (1849) ſteckbrieflich verfolgt, flüchtete er in die Schweiz, die ſeit- dem ſeine zweite Heimat geworden iſt. Anfangs Redakteur in Bern, kaufte er 1850 eine kleine Druckerei in Mur- ten, ging 1852 nach Bern zurück, wo er erſt Medizin ſtudierte, dann als Privatlehrer tätig war, wurde 1855 Lehrer am Seminar zu Küßnacht bei Zürich, trat 1857 in die Redaktion des National Suisse in La Chaux de ſonds, war ſeit 1859 vorübergehend als Lehrer in Schaffhauſen tätig und erhielt 1860 eine Profeſſur für deut- ſche Sprache u. Literatur an der Jn- duſtrieſchule zu Neuenburg, wurde daſelbſt auch einige Jahre ſpäter zum Profeſſor an der neugegründeten Akademie befördert. Hier blieb er bis zum Juli 1878; dann trat er in die Redaktion der „Basler Nachrich- ten“ ein und habilitierte ſich gleich- zeitig als Privatdozent für moderne vergleichende Literatur an der Uni- verſität Baſel, die ihn zum Ehrendok- tor und 1879 zum außerordentlichen Profeſſor ernannte. Jn dieſer Stel- lung als Lehrer und Redakteur war er bis zu ſeinem Tode, am 4. Mai 1898, tätig. Die meiſten ſeiner Vor- träge an der Univerſität, z. B. über Heine, Lord Byron, Lenau, H. Zſchocke, André Chenier, Beaumarchais, ſind in ſeiner Sammlung „Öffentliche Vor- träge, gehalten in der Schweiz“ (Baſel. B. Schwabe), vereinigt. S: Marcel (Tr.), 1852. – Hans Wald- mann (Schſp.), 1855. – Herr u. Die- ner (Schſp.), 1856. – Provençaliſche Geſchichten, überſ. 1879. – Montags- geſchichten v. Alphons Daudet, überſ. 1880. – Die romantiſche Schule in Deutſchland und Frankreich, 1879. – Erinnerungen v. J. D. H. Temme (ſei- nem Schwiegervater), hrsg. 1882. – Erinnerungen eines Achtundvierzi- gers, 1898. Bornefeld, Wilhelm, geb. am 2. April 1834 in Barmen, lebte da- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/306>, abgerufen am 26.11.2024.