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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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26. April 1840 in Lüneburg (Prov.
Hannover) als der Sohn eines Be-
amten der dortigen Saline geboren,
widmete sich frühe dem Lehrerberufe,
war 1857-59 Hauslehrer in Oster-
wohl, besuchte dann 1859-60 das
Bezirksseminar in seiner Vaterstadt,
wirkte darauf fünf Jahre als Lehrer
an der Bürgerschule in Celle und seit
1865 in Lüneburg, wo er, nachdem er
1875 die Mittelschullehrer- und 1877
die Rektoratsprüfung bestanden hatte,
zuletzt an einer Mittelschule tätig war.
Jm Jahre 1898 trat er in den Ruhe-
stand u. siedelte nach Eimsbüttel bei
Hamburg und 1902 nach Hamburg
über, wo er als Schriftsteller tätig
war und am 18. Mai 1909 starb.
Außer mehreren pädagogischen und
Jugendschriften veröffentlichte er

S:


Unter den Anhängern Muhameds
(Reiseerz.), 1898. - Auf der Spur
(desgl.), 1899. - Endlich befreit (E.),
1899. - Die Piraten vom oberen See
(E.), 1899. - Die Goldgräber in
Transvaal (E. aus der Gegenwart),
1900. - Unter Freibeutern (E.), 1900.
- Der Spion (E. a. Wild-West), 1900.
- Der Waldläufer am Winnipeg
(desgl.), 1900. - Der Spieler. Aus
dem Volke (En.), 1902. - Verloren
u. wiedergefunden. Werthers Schat-
ten (En.), 1902. - Die Pluderhosen
des Junkers von Bützow. Die Über-
schwemmten. Ein Päckchen Briefe.
Heimchen (En.), 1902. - Die Mor-
monenbraut (E.), 1903. - Ein Agi-
tator (E.), 1905. - Schwere Lasten
(Histor. E.), 1905. - Liebe um Liebe
(N.), 1905. - Dichterfrühling. Kor-
nelie (2 Nn.), 1902. - Geläutertes
Gold u. andere Novellen, 1902. - Die
Boa Constrictor u. anderes, 1902. -
Professors Nichte und anderes, 1902.
- Der Rosenhof (N.), 1907.

*Cassel, Henry,

wurde am 8. Dez.
1857 in Salzgitter (Hannover) als
der Sohn eines Malermeisters gebo-
ren und wuchs dort in einem zahlrei-
chen Geschwisterkreise auf. Die häus-
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lichen Verhältnisse brachten es mit
sich, daß die Knaben schon frühzeitig
in Garten, Feld und Wiese Handrei-
chung tun mußten, und diese Beschäf-
tigung weckte dann in unserem Dich-
ter eine dauernde Liebe zur Natur u.
zur Beschäftigung mit der Naturwis-
senschaft. Nachdem C. die Stadtschule
u. Präparandenanstalt in Salzgitter
durchgemacht hatte, trat er im Herbst
1874 in das Lehrerseminar in Alfeld
ein, wurde 1877 Lehrer in Herzberg
am Harz, 1878 in Lauterberg a. Harz
und 1881 Lehrer an d. evangelischen
Schule in Hildesheim, wo er jetzt noch
im Amte steht. Außer einigen topo-
graphischen Broschüren veröffentlichte
er

S:

Gute Fahrt. Des jungen Chri-
sten Wegweiser (Ge.), 1897. - Vater-
ländische Festtage (Festreden, Fest-
spiele u. Festgedichte), 1897. - Hurra
dem Vaterland! (2 Festspiele), 1897.
- Gut Heil! (Turner. Festsp.), 1898.
- Heil dir, Hildesia! (Festsp.), 1900.
- Prologe (Neue vaterländische Dn.),
1901. - Des Dichters Traum (Dra-
mat. Szene), 1903.

*Cassel, Paulus Stephanus


(früher Selig), wurde am 27. Febr.
1821 zu Großglogau von jüdischen
Eltern geboren, besuchte das kathol.
Gymnasium seiner Vaterstadt, dann
das evangel. in Schweidnitz u. wid-
mete sich hierauf in Berlin besonders
unter Ranke historischen Studien. Die
ersten Früchte derselben waren "Hi-
storische Studien" (1847), "Magya-
rische Altertümer" u. seine "Geschichte
der Juden". Nachdem er die Befähi-
gung zum Rabbiner erhalten hatte
und seit 1849 kurze Zeit an der "Kon-
stitutionellen Zeitung" beteiligt ge-
wesen, ward er 1850 während des
Erfurter Parlaments zur Leitung der
"Erfurter Zeitung" berufen, die er
erst 1856 niederlegte, erhielt sodann,
nachdem er bereits 1855 zu Bußleben
bei Erfurt zur evangel. Kirche über-
getreten war, an der königl. Biblio-
thek in Erfurt die Stelle eines Biblio-

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26. April 1840 in Lüneburg (Prov.
Hannover) als der Sohn eines Be-
amten der dortigen Saline geboren,
widmete ſich frühe dem Lehrerberufe,
war 1857–59 Hauslehrer in Oſter-
wohl, beſuchte dann 1859–60 das
Bezirksſeminar in ſeiner Vaterſtadt,
wirkte darauf fünf Jahre als Lehrer
an der Bürgerſchule in Celle und ſeit
1865 in Lüneburg, wo er, nachdem er
1875 die Mittelſchullehrer- und 1877
die Rektoratsprüfung beſtanden hatte,
zuletzt an einer Mittelſchule tätig war.
Jm Jahre 1898 trat er in den Ruhe-
ſtand u. ſiedelte nach Eimsbüttel bei
Hamburg und 1902 nach Hamburg
über, wo er als Schriftſteller tätig
war und am 18. Mai 1909 ſtarb.
Außer mehreren pädagogiſchen und
Jugendſchriften veröffentlichte er

S:


Unter den Anhängern Muhameds
(Reiſeerz.), 1898. – Auf der Spur
(desgl.), 1899. – Endlich befreit (E.),
1899. – Die Piraten vom oberen See
(E.), 1899. – Die Goldgräber in
Transvaal (E. aus der Gegenwart),
1900. – Unter Freibeutern (E.), 1900.
– Der Spion (E. a. Wild-Weſt), 1900.
– Der Waldläufer am Winnipeg
(desgl.), 1900. – Der Spieler. Aus
dem Volke (En.), 1902. – Verloren
u. wiedergefunden. Werthers Schat-
ten (En.), 1902. – Die Pluderhoſen
des Junkers von Bützow. Die Über-
ſchwemmten. Ein Päckchen Briefe.
Heimchen (En.), 1902. – Die Mor-
monenbraut (E.), 1903. – Ein Agi-
tator (E.), 1905. – Schwere Laſten
(Hiſtor. E.), 1905. – Liebe um Liebe
(N.), 1905. – Dichterfrühling. Kor-
nelie (2 Nn.), 1902. – Geläutertes
Gold u. andere Novellen, 1902. – Die
Boa Conſtrictor u. anderes, 1902. –
Profeſſors Nichte und anderes, 1902.
– Der Roſenhof (N.), 1907.

*Caſſel, Henry,

wurde am 8. Dez.
1857 in Salzgitter (Hannover) als
der Sohn eines Malermeiſters gebo-
ren und wuchs dort in einem zahlrei-
chen Geſchwiſterkreiſe auf. Die häus-
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Caſ
lichen Verhältniſſe brachten es mit
ſich, daß die Knaben ſchon frühzeitig
in Garten, Feld und Wieſe Handrei-
chung tun mußten, und dieſe Beſchäf-
tigung weckte dann in unſerem Dich-
ter eine dauernde Liebe zur Natur u.
zur Beſchäftigung mit der Naturwiſ-
ſenſchaft. Nachdem C. die Stadtſchule
u. Präparandenanſtalt in Salzgitter
durchgemacht hatte, trat er im Herbſt
1874 in das Lehrerſeminar in Alfeld
ein, wurde 1877 Lehrer in Herzberg
am Harz, 1878 in Lauterberg a. Harz
und 1881 Lehrer an d. evangeliſchen
Schule in Hildesheim, wo er jetzt noch
im Amte ſteht. Außer einigen topo-
graphiſchen Broſchüren veröffentlichte
er

S:

Gute Fahrt. Des jungen Chri-
ſten Wegweiſer (Ge.), 1897. – Vater-
ländiſche Feſttage (Feſtreden, Feſt-
ſpiele u. Feſtgedichte), 1897. – Hurra
dem Vaterland! (2 Feſtſpiele), 1897.
– Gut Heil! (Turner. Feſtſp.), 1898.
– Heil dir, Hildeſia! (Feſtſp.), 1900.
– Prologe (Neue vaterländiſche Dn.),
1901. – Des Dichters Traum (Dra-
mat. Szene), 1903.

*Caſſel, Paulus Stephanus


(früher Selig), wurde am 27. Febr.
1821 zu Großglogau von jüdiſchen
Eltern geboren, beſuchte das kathol.
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, dann
das evangel. in Schweidnitz u. wid-
mete ſich hierauf in Berlin beſonders
unter Ranke hiſtoriſchen Studien. Die
erſten Früchte derſelben waren „Hi-
ſtoriſche Studien“ (1847), „Magya-
riſche Altertümer“ u. ſeine „Geſchichte
der Juden“. Nachdem er die Befähi-
gung zum Rabbiner erhalten hatte
und ſeit 1849 kurze Zeit an der „Kon-
ſtitutionellen Zeitung“ beteiligt ge-
weſen, ward er 1850 während des
Erfurter Parlaments zur Leitung der
„Erfurter Zeitung“ berufen, die er
erſt 1856 niederlegte, erhielt ſodann,
nachdem er bereits 1855 zu Bußleben
bei Erfurt zur evangel. Kirche über-
getreten war, an der königl. Biblio-
thek in Erfurt die Stelle eines Biblio-

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[413/0417] Caſ Caſ 26. April 1840 in Lüneburg (Prov. Hannover) als der Sohn eines Be- amten der dortigen Saline geboren, widmete ſich frühe dem Lehrerberufe, war 1857–59 Hauslehrer in Oſter- wohl, beſuchte dann 1859–60 das Bezirksſeminar in ſeiner Vaterſtadt, wirkte darauf fünf Jahre als Lehrer an der Bürgerſchule in Celle und ſeit 1865 in Lüneburg, wo er, nachdem er 1875 die Mittelſchullehrer- und 1877 die Rektoratsprüfung beſtanden hatte, zuletzt an einer Mittelſchule tätig war. Jm Jahre 1898 trat er in den Ruhe- ſtand u. ſiedelte nach Eimsbüttel bei Hamburg und 1902 nach Hamburg über, wo er als Schriftſteller tätig war und am 18. Mai 1909 ſtarb. Außer mehreren pädagogiſchen und Jugendſchriften veröffentlichte er S: Unter den Anhängern Muhameds (Reiſeerz.), 1898. – Auf der Spur (desgl.), 1899. – Endlich befreit (E.), 1899. – Die Piraten vom oberen See (E.), 1899. – Die Goldgräber in Transvaal (E. aus der Gegenwart), 1900. – Unter Freibeutern (E.), 1900. – Der Spion (E. a. Wild-Weſt), 1900. – Der Waldläufer am Winnipeg (desgl.), 1900. – Der Spieler. Aus dem Volke (En.), 1902. – Verloren u. wiedergefunden. Werthers Schat- ten (En.), 1902. – Die Pluderhoſen des Junkers von Bützow. Die Über- ſchwemmten. Ein Päckchen Briefe. Heimchen (En.), 1902. – Die Mor- monenbraut (E.), 1903. – Ein Agi- tator (E.), 1905. – Schwere Laſten (Hiſtor. E.), 1905. – Liebe um Liebe (N.), 1905. – Dichterfrühling. Kor- nelie (2 Nn.), 1902. – Geläutertes Gold u. andere Novellen, 1902. – Die Boa Conſtrictor u. anderes, 1902. – Profeſſors Nichte und anderes, 1902. – Der Roſenhof (N.), 1907. *Caſſel, Henry, wurde am 8. Dez. 1857 in Salzgitter (Hannover) als der Sohn eines Malermeiſters gebo- ren und wuchs dort in einem zahlrei- chen Geſchwiſterkreiſe auf. Die häus- lichen Verhältniſſe brachten es mit ſich, daß die Knaben ſchon frühzeitig in Garten, Feld und Wieſe Handrei- chung tun mußten, und dieſe Beſchäf- tigung weckte dann in unſerem Dich- ter eine dauernde Liebe zur Natur u. zur Beſchäftigung mit der Naturwiſ- ſenſchaft. Nachdem C. die Stadtſchule u. Präparandenanſtalt in Salzgitter durchgemacht hatte, trat er im Herbſt 1874 in das Lehrerſeminar in Alfeld ein, wurde 1877 Lehrer in Herzberg am Harz, 1878 in Lauterberg a. Harz und 1881 Lehrer an d. evangeliſchen Schule in Hildesheim, wo er jetzt noch im Amte ſteht. Außer einigen topo- graphiſchen Broſchüren veröffentlichte er S: Gute Fahrt. Des jungen Chri- ſten Wegweiſer (Ge.), 1897. – Vater- ländiſche Feſttage (Feſtreden, Feſt- ſpiele u. Feſtgedichte), 1897. – Hurra dem Vaterland! (2 Feſtſpiele), 1897. – Gut Heil! (Turner. Feſtſp.), 1898. – Heil dir, Hildeſia! (Feſtſp.), 1900. – Prologe (Neue vaterländiſche Dn.), 1901. – Des Dichters Traum (Dra- mat. Szene), 1903. *Caſſel, Paulus Stephanus (früher Selig), wurde am 27. Febr. 1821 zu Großglogau von jüdiſchen Eltern geboren, beſuchte das kathol. Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, dann das evangel. in Schweidnitz u. wid- mete ſich hierauf in Berlin beſonders unter Ranke hiſtoriſchen Studien. Die erſten Früchte derſelben waren „Hi- ſtoriſche Studien“ (1847), „Magya- riſche Altertümer“ u. ſeine „Geſchichte der Juden“. Nachdem er die Befähi- gung zum Rabbiner erhalten hatte und ſeit 1849 kurze Zeit an der „Kon- ſtitutionellen Zeitung“ beteiligt ge- weſen, ward er 1850 während des Erfurter Parlaments zur Leitung der „Erfurter Zeitung“ berufen, die er erſt 1856 niederlegte, erhielt ſodann, nachdem er bereits 1855 zu Bußleben bei Erfurt zur evangel. Kirche über- getreten war, an der königl. Biblio- thek in Erfurt die Stelle eines Biblio- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/417>, abgerufen am 26.11.2024.