wurde am 10. Novbr. 1839 zu Niendorf im Her- zogtum Lauenburg als der Sohn eines Bauern geboren, besuchte bis zur Konfirmation die Dorfschule und entschied sich dann für das Lehrfach. Nachdem er das Seminar zu Ratze- burg absolviert, wurde er zunächst Lehrer an der Vorschule des dortigen Gymnasiums, ging dann nach Ham- burg, wo er an mehreren Privat- schulen unterrichtete und zugleich das Real- und akademische Gymnasium besuchte, bis er im Herbst 1863 zu aka- demischen Studien übergehen konnte. Jn Kopenhagen, Jena und Kiel trieb er besonders Linguistik, ging aber später auf Anraten der Ärzte wegen eines Brustleidens zur Jurisprudenz über. Der Mangel an den nötigen Mitteln zwang ihn indessen, die juri- stische Laufbahn aufzugeben: er wurde Hauslehrer, wirkte als solcher im Lauenburgischen u. Mecklenburgischen u. kehrte dann nach Hamburg zurück. Hier erhielt er die Stelle eines Kor- rektors am "Altonaer Merkur" und sollte eben in die Redaktion eintreten, als diese altberühmte Zeitung plötz- lich bankerott machte. Trübe Zeiten voll bitterer Erfahrungen und Ent- täuschungen folgten: vorübergehend verwaltete er die Lehrerstelle in dem Dorfe Fitzen bei Büchen; dann be- trieb er sogar, um sein täglich Brot zu haben, in Lauenburg die Filzpan- toffelmacherei. Jm Jahre 1883 zog ihn Karl Gaedertz nach Berlin, wo er eine Anstellung in einem Bureau fand u. nebenher als plattdeutscher Schrift- steller tätig war. Nahrungssorgen trieben ihn am 9. April 1889 in den Tod: er ertränkte sich bei Boizenburg in der Elbe. Am 24. April wurde die gefundene Leiche auf dem Friedhofe in Boizenburg in aller Stille bestat- tet.
S:
Arm un riek (Ein Bild a. d. Leben in niedersächsisch-lauenburg. [Spaltenumbruch]
Bür
Mundart), 1872. - Schaulmester Klein (Ep. G.), 1873. - Ohmvetter (Erzäh- lend. G.), 1877. - Landstimmen (Plattd. Ge.), 1881. - Harten Leina (Ein Speigel vör Land un Lüd); II, 1884. 3. A. 1891. - Hans Höltig (Plattd. E.), 1885. - Nawerslüd (R. ut de Gegenwart), 1886.
Burmester, Marie
siehe Marie Woltersdorff!
Burow, Julie,
s. Julie Pfan- nenschmidt!
Bürstenbinder, Elisabeth,
pseud. E. Werner, wurde am 25. Novbr. 1838 zu Berlin als die Tochter eines wohlhabenden (1861 +) Kaufmanns geboren, verlebte in gesicherten und gesellschaftlich angenehmen Verhält- nissen eine ziemlich einsame Kindheit, da der Vater sie u. ihre beiden Brü- der fast gänzlich von der Gesellschaft fernhielt, und so wiesen Erziehung u. Bildung sie frühzeitig auf innere Er- lebnisse hin. Jhre Mutter ersetzte ihr alle Kinder- und Jugendfreundschaf- ten, und später fand die Tochter bei derselben die vollste Hingebung an ihre Jnteressen. Als Schriftstellerin trat sie zuerst mit kleineren Erzäh- lungen in einem süddeutschen Blatte auf; doch machten erst ihre in der "Gartenlaube" erschienenen Romane, die ein ausgezeichnetes Erzählertalent bekunden, ihren Namen allgemein be- kannt. Mit Ausnahme ihrer jähr- lichen Sommerreisen, die sie vor Ein- seitigkeit schützten, das poetische Ge- müt anregten u. ihren Gesichtskreis erweiterten, hat sie Berlin nie ver- lassen, und lebte dort im Hause ihrer Mutter, bis sie ihren Wohnsitz 1895 nach München und 1896 nach Meran verlegte.
S:
Gartenlaubenblüten (En.); II, 1872. 3. A. 1891 (Jnhalt: Ein Held der Feder. - Hermann). - Am Altar (R.); II, 1873. 5. A. 1891. - Glück auf! (R.); II, 1874. 5. A. 1891. - Gesprengte Fesseln (R.); II, 1875. 4. A. 1891. - Vineta (R.); II, 1877. 4. A. 1891. - Um hohen Preis (R.);
*
[Spaltenumbruch]
Bur
Burmeiſter, J. P.
Th., ſiehe Jo- hann Peter Lyſer!
*Burmeſter, Heinrich,
wurde am 10. Novbr. 1839 zu Niendorf im Her- zogtum Lauenburg als der Sohn eines Bauern geboren, beſuchte bis zur Konfirmation die Dorfſchule und entſchied ſich dann für das Lehrfach. Nachdem er das Seminar zu Ratze- burg abſolviert, wurde er zunächſt Lehrer an der Vorſchule des dortigen Gymnaſiums, ging dann nach Ham- burg, wo er an mehreren Privat- ſchulen unterrichtete und zugleich das Real- und akademiſche Gymnaſium beſuchte, bis er im Herbſt 1863 zu aka- demiſchen Studien übergehen konnte. Jn Kopenhagen, Jena und Kiel trieb er beſonders Linguiſtik, ging aber ſpäter auf Anraten der Ärzte wegen eines Bruſtleidens zur Jurisprudenz über. Der Mangel an den nötigen Mitteln zwang ihn indeſſen, die juri- ſtiſche Laufbahn aufzugeben: er wurde Hauslehrer, wirkte als ſolcher im Lauenburgiſchen u. Mecklenburgiſchen u. kehrte dann nach Hamburg zurück. Hier erhielt er die Stelle eines Kor- rektors am „Altonaer Merkur“ und ſollte eben in die Redaktion eintreten, als dieſe altberühmte Zeitung plötz- lich bankerott machte. Trübe Zeiten voll bitterer Erfahrungen und Ent- täuſchungen folgten: vorübergehend verwaltete er die Lehrerſtelle in dem Dorfe Fitzen bei Büchen; dann be- trieb er ſogar, um ſein täglich Brot zu haben, in Lauenburg die Filzpan- toffelmacherei. Jm Jahre 1883 zog ihn Karl Gaedertz nach Berlin, wo er eine Anſtellung in einem Bureau fand u. nebenher als plattdeutſcher Schrift- ſteller tätig war. Nahrungsſorgen trieben ihn am 9. April 1889 in den Tod: er ertränkte ſich bei Boizenburg in der Elbe. Am 24. April wurde die gefundene Leiche auf dem Friedhofe in Boizenburg in aller Stille beſtat- tet.
S:
Arm un riek (Ein Bild a. d. Leben in niederſächſiſch-lauenburg. [Spaltenumbruch]
Bür
Mundart), 1872. – Schaulmeſter Klein (Ep. G.), 1873. – Ohmvetter (Erzäh- lend. G.), 1877. – Landſtimmen (Plattd. Ge.), 1881. – Harten Leina (Ein Speigel vör Land un Lüd); II, 1884. 3. A. 1891. – Hans Höltig (Plattd. E.), 1885. – Nawerslüd (R. ut de Gegenwart), 1886.
Burmeſter, Marie
ſiehe Marie Woltersdorff!
Burow, Julie,
ſ. Julie Pfan- nenſchmidt!
Bürſtenbinder, Eliſabeth,
pſeud. E. Werner, wurde am 25. Novbr. 1838 zu Berlin als die Tochter eines wohlhabenden (1861 †) Kaufmanns geboren, verlebte in geſicherten und geſellſchaftlich angenehmen Verhält- niſſen eine ziemlich einſame Kindheit, da der Vater ſie u. ihre beiden Brü- der faſt gänzlich von der Geſellſchaft fernhielt, und ſo wieſen Erziehung u. Bildung ſie frühzeitig auf innere Er- lebniſſe hin. Jhre Mutter erſetzte ihr alle Kinder- und Jugendfreundſchaf- ten, und ſpäter fand die Tochter bei derſelben die vollſte Hingebung an ihre Jntereſſen. Als Schriftſtellerin trat ſie zuerſt mit kleineren Erzäh- lungen in einem ſüddeutſchen Blatte auf; doch machten erſt ihre in der „Gartenlaube“ erſchienenen Romane, die ein ausgezeichnetes Erzählertalent bekunden, ihren Namen allgemein be- kannt. Mit Ausnahme ihrer jähr- lichen Sommerreiſen, die ſie vor Ein- ſeitigkeit ſchützten, das poetiſche Ge- müt anregten u. ihren Geſichtskreis erweiterten, hat ſie Berlin nie ver- laſſen, und lebte dort im Hauſe ihrer Mutter, bis ſie ihren Wohnſitz 1895 nach München und 1896 nach Meran verlegte.
S:
Gartenlaubenblüten (En.); II, 1872. 3. A. 1891 (Jnhalt: Ein Held der Feder. – Hermann). – Am Altar (R.); II, 1873. 5. A. 1891. – Glück auf! (R.); II, 1874. 5. A. 1891. – Geſprengte Feſſeln (R.); II, 1875. 4. A. 1891. – Vineta (R.); II, 1877. 4. A. 1891. – Um hohen Preis (R.);
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Bur
Bür
Burmeiſter, J. P. Th., ſiehe Jo-
hann Peter Lyſer!
*Burmeſter, Heinrich, wurde am
10. Novbr. 1839 zu Niendorf im Her-
zogtum Lauenburg als der Sohn
eines Bauern geboren, beſuchte bis
zur Konfirmation die Dorfſchule und
entſchied ſich dann für das Lehrfach.
Nachdem er das Seminar zu Ratze-
burg abſolviert, wurde er zunächſt
Lehrer an der Vorſchule des dortigen
Gymnaſiums, ging dann nach Ham-
burg, wo er an mehreren Privat-
ſchulen unterrichtete und zugleich das
Real- und akademiſche Gymnaſium
beſuchte, bis er im Herbſt 1863 zu aka-
demiſchen Studien übergehen konnte.
Jn Kopenhagen, Jena und Kiel trieb
er beſonders Linguiſtik, ging aber
ſpäter auf Anraten der Ärzte wegen
eines Bruſtleidens zur Jurisprudenz
über. Der Mangel an den nötigen
Mitteln zwang ihn indeſſen, die juri-
ſtiſche Laufbahn aufzugeben: er wurde
Hauslehrer, wirkte als ſolcher im
Lauenburgiſchen u. Mecklenburgiſchen
u. kehrte dann nach Hamburg zurück.
Hier erhielt er die Stelle eines Kor-
rektors am „Altonaer Merkur“ und
ſollte eben in die Redaktion eintreten,
als dieſe altberühmte Zeitung plötz-
lich bankerott machte. Trübe Zeiten
voll bitterer Erfahrungen und Ent-
täuſchungen folgten: vorübergehend
verwaltete er die Lehrerſtelle in dem
Dorfe Fitzen bei Büchen; dann be-
trieb er ſogar, um ſein täglich Brot
zu haben, in Lauenburg die Filzpan-
toffelmacherei. Jm Jahre 1883 zog
ihn Karl Gaedertz nach Berlin, wo er
eine Anſtellung in einem Bureau fand
u. nebenher als plattdeutſcher Schrift-
ſteller tätig war. Nahrungsſorgen
trieben ihn am 9. April 1889 in den
Tod: er ertränkte ſich bei Boizenburg
in der Elbe. Am 24. April wurde die
gefundene Leiche auf dem Friedhofe
in Boizenburg in aller Stille beſtat-
tet.
S: Arm un riek (Ein Bild a. d.
Leben in niederſächſiſch-lauenburg.
Mundart), 1872. – Schaulmeſter Klein
(Ep. G.), 1873. – Ohmvetter (Erzäh-
lend. G.), 1877. – Landſtimmen
(Plattd. Ge.), 1881. – Harten Leina
(Ein Speigel vör Land un Lüd); II,
1884. 3. A. 1891. – Hans Höltig
(Plattd. E.), 1885. – Nawerslüd (R.
ut de Gegenwart), 1886.
Burmeſter, Marie ſiehe Marie
Woltersdorff!
Burow, Julie, ſ. Julie Pfan-
nenſchmidt!
Bürſtenbinder, Eliſabeth, pſeud.
E. Werner, wurde am 25. Novbr.
1838 zu Berlin als die Tochter eines
wohlhabenden (1861 †) Kaufmanns
geboren, verlebte in geſicherten und
geſellſchaftlich angenehmen Verhält-
niſſen eine ziemlich einſame Kindheit,
da der Vater ſie u. ihre beiden Brü-
der faſt gänzlich von der Geſellſchaft
fernhielt, und ſo wieſen Erziehung u.
Bildung ſie frühzeitig auf innere Er-
lebniſſe hin. Jhre Mutter erſetzte ihr
alle Kinder- und Jugendfreundſchaf-
ten, und ſpäter fand die Tochter bei
derſelben die vollſte Hingebung an
ihre Jntereſſen. Als Schriftſtellerin
trat ſie zuerſt mit kleineren Erzäh-
lungen in einem ſüddeutſchen Blatte
auf; doch machten erſt ihre in der
„Gartenlaube“ erſchienenen Romane,
die ein ausgezeichnetes Erzählertalent
bekunden, ihren Namen allgemein be-
kannt. Mit Ausnahme ihrer jähr-
lichen Sommerreiſen, die ſie vor Ein-
ſeitigkeit ſchützten, das poetiſche Ge-
müt anregten u. ihren Geſichtskreis
erweiterten, hat ſie Berlin nie ver-
laſſen, und lebte dort im Hauſe ihrer
Mutter, bis ſie ihren Wohnſitz 1895
nach München und 1896 nach Meran
verlegte.
S: Gartenlaubenblüten
(En.); II, 1872. 3. A. 1891 (Jnhalt:
Ein Held der Feder. – Hermann). –
Am Altar (R.); II, 1873. 5. A. 1891.
– Glück auf! (R.); II, 1874. 5. A. 1891.
– Geſprengte Feſſeln (R.); II, 1875.
4. A. 1891. – Vineta (R.); II, 1877.
4. A. 1891. – Um hohen Preis (R.);
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/396>, abgerufen am 25.07.2024.
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