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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Aue
Die Verliebten (Nn. und Sk.), 1904.
4. A. 1908. - Die große Leidenschaft
(Lsp.), 1904. - Die Dame mit der
Maske (Dialoge), 1905. - Die ängst-
liche Dodo (Nn.), 1907. - Der gute
König (Lsp.), 1907. - Die man nicht
heiratet (Nn.), 1908. - Die glücklichste
Zeit (Lsp.), 1909.

Auersperg, Anton Alexander
Graf von,

pseudon. Anastasius
Grün,
wurde am 11. April 1806 zu
Laibach in Krain geboren. Durch
einen Hofmeister im elterlichen Hause,
zumeist im väterlichen Stammschlosse
Thurn am Hart in Unterkrain, vor-
gebildet, wurde der Knabe, da er für
den Militärdienst bestimmt war, 1813
dem Theresianum in Wien anver-
traut und trat von dort 1851 in die
Jngenieurakademie über, in der er
drei Jahre verblieb. Da starb sein
Vater, u. damit war ein Wendepunkt
auf seinem Lebenswege gegeben; denn
die militärische Erziehung hörte auf
u. A. kam nunmehr nach Wien in ein
Privatinstitut und widmete sich dann
von 1824-28 philosophischen und ju-
ristischen Studien, denen er je zwei
Jahre in Graz und in Wien oblag.
Jn diese Periode fallen seine ersten
poetischen Versuche, welche unter dem
vollen Namen des Verfassers in Gräf-
fers "Philomele" und in der "Thea-
terzeitung" mitgeteilt wurden; 1830
ließ er unter dem Namen "Anastasius
Grün" die "Blätter der Liebe" und
seinen Romanzenkranz "Der letzte
Ritter" u. im folgenden Jahre ano-
nym seine "Spaziergänge eines Wie-
ner Poeten" erscheinen, die den Dich-
ter schnell berühmt machten. Jm
Jahre 1830 verließ Auersperg Wien,
um die Verwaltung seines Majorats,
der Herrschaft Gurkfeld u. der Graf-
schaft Thurn am Hart zu überneh-
men. Zwei Jahre später (1832) er-
schien er als Mitglied der krainischen
Stände auf der Herrenbank in der
Laibacher Landstube, wo er sich als
ein unerschrockener Kämpfer für die
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Aue
arg getroffenen materiellen Jnter-
essen der Heimat erwies u. besonders
1843 mannhaft gegen weitere Steuer-
erhöhungen auftrat. Mehrmals un-
ternahm er größere Reisen, besonders
nach Jtalien; die letzte führte ihn
1837 durch Frankreich, Belgien und
England; dann vermählte er sich 1839
mit einer Gräfin Attems und ließ sich
fortan in Thurn häuslich nieder. Jm
Jahre 1848 nahm Auersperg am
Fünfziger-Ausschuß in Frankfurt am
Main teil; dann wurde er von dem
Laibacher Kreise in die Nationalver-
sammlung gewählt und stimmte dort
in manchen Hauptfragen mit dem
linken Zentrum. Als er aber seine
entschieden deutsche Gesinnung nicht
mehr für den wahren Ausdruck seiner
großenteils slawischen Mandanten
halten durfte, zog er sich von den wir-
ren u. aussichtslosen Verhandlungen
des Parlaments in die Stille seines
Herdes zurück. Erst im Jahre 1860,
als eine freiere Strömung in das
Verfassungsleben Österreichs einzog,
trat Auersperg wieder in die poli-
tische Öffentlichkeit. Er wurde als
außerordentliches Mitglied für Krain
in den Reichsrat berufen, am 15.
April 1861 zum lebenslänglichen
Mitgliede des Herrenhauses ernannt
und gleichzeitig als Abgeordneter des
Grundbesitzes in den Krainer Land-
tag gewählt, in welchem er das Jn-
teresse der Deutschen mannhaft ver-
trat. Ein kaiserliches Handschreiben
vom 12. März 1863 ernannte ihn zum
Geh. Rat mit dem Prädikat Exzellenz;
die Stadt Wien verlieh ihm als
"Vorkämpfer für die Freiheit in
Österreich" 1864 das Ehrenbürger-
recht; am 3. Aug. 1865 bei der 500-
jährigen Jubelfeier der Wiener Hoch-
schule wurde er "wegen seiner aus-
gezeichneten Leistungen im Dienste
Apolls" zum Ehrendoktor promoviert
und 1868 zum Präsidenten der Dele-
gierten des Reichsrats erwählt, in
welcher Stellung er seiner bisherigen

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Aue
Die Verliebten (Nn. und Sk.), 1904.
4. A. 1908. – Die große Leidenſchaft
(Lſp.), 1904. – Die Dame mit der
Maske (Dialoge), 1905. – Die ängſt-
liche Dodo (Nn.), 1907. – Der gute
König (Lſp.), 1907. – Die man nicht
heiratet (Nn.), 1908. – Die glücklichſte
Zeit (Lſp.), 1909.

Auersperg, Anton Alexander
Graf von,

pſeudon. Anaſtaſius
Grün,
wurde am 11. April 1806 zu
Laibach in Krain geboren. Durch
einen Hofmeiſter im elterlichen Hauſe,
zumeiſt im väterlichen Stammſchloſſe
Thurn am Hart in Unterkrain, vor-
gebildet, wurde der Knabe, da er für
den Militärdienſt beſtimmt war, 1813
dem Thereſianum in Wien anver-
traut und trat von dort 1851 in die
Jngenieurakademie über, in der er
drei Jahre verblieb. Da ſtarb ſein
Vater, u. damit war ein Wendepunkt
auf ſeinem Lebenswege gegeben; denn
die militäriſche Erziehung hörte auf
u. A. kam nunmehr nach Wien in ein
Privatinſtitut und widmete ſich dann
von 1824–28 philoſophiſchen und ju-
riſtiſchen Studien, denen er je zwei
Jahre in Graz und in Wien oblag.
Jn dieſe Periode fallen ſeine erſten
poetiſchen Verſuche, welche unter dem
vollen Namen des Verfaſſers in Gräf-
fers „Philomele“ und in der „Thea-
terzeitung“ mitgeteilt wurden; 1830
ließ er unter dem Namen „Anaſtaſius
Grün“ die „Blätter der Liebe“ und
ſeinen Romanzenkranz „Der letzte
Ritter“ u. im folgenden Jahre ano-
nym ſeine „Spaziergänge eines Wie-
ner Poeten“ erſcheinen, die den Dich-
ter ſchnell berühmt machten. Jm
Jahre 1830 verließ Auersperg Wien,
um die Verwaltung ſeines Majorats,
der Herrſchaft Gurkfeld u. der Graf-
ſchaft Thurn am Hart zu überneh-
men. Zwei Jahre ſpäter (1832) er-
ſchien er als Mitglied der krainiſchen
Stände auf der Herrenbank in der
Laibacher Landſtube, wo er ſich als
ein unerſchrockener Kämpfer für die
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Aue
arg getroffenen materiellen Jnter-
eſſen der Heimat erwies u. beſonders
1843 mannhaft gegen weitere Steuer-
erhöhungen auftrat. Mehrmals un-
ternahm er größere Reiſen, beſonders
nach Jtalien; die letzte führte ihn
1837 durch Frankreich, Belgien und
England; dann vermählte er ſich 1839
mit einer Gräfin Attems und ließ ſich
fortan in Thurn häuslich nieder. Jm
Jahre 1848 nahm Auersperg am
Fünfziger-Ausſchuß in Frankfurt am
Main teil; dann wurde er von dem
Laibacher Kreiſe in die Nationalver-
ſammlung gewählt und ſtimmte dort
in manchen Hauptfragen mit dem
linken Zentrum. Als er aber ſeine
entſchieden deutſche Geſinnung nicht
mehr für den wahren Ausdruck ſeiner
großenteils ſlawiſchen Mandanten
halten durfte, zog er ſich von den wir-
ren u. ausſichtsloſen Verhandlungen
des Parlaments in die Stille ſeines
Herdes zurück. Erſt im Jahre 1860,
als eine freiere Strömung in das
Verfaſſungsleben Öſterreichs einzog,
trat Auersperg wieder in die poli-
tiſche Öffentlichkeit. Er wurde als
außerordentliches Mitglied für Krain
in den Reichsrat berufen, am 15.
April 1861 zum lebenslänglichen
Mitgliede des Herrenhauſes ernannt
und gleichzeitig als Abgeordneter des
Grundbeſitzes in den Krainer Land-
tag gewählt, in welchem er das Jn-
tereſſe der Deutſchen mannhaft ver-
trat. Ein kaiſerliches Handſchreiben
vom 12. März 1863 ernannte ihn zum
Geh. Rat mit dem Prädikat Exzellenz;
die Stadt Wien verlieh ihm als
„Vorkämpfer für die Freiheit in
Öſterreich“ 1864 das Ehrenbürger-
recht; am 3. Aug. 1865 bei der 500-
jährigen Jubelfeier der Wiener Hoch-
ſchule wurde er „wegen ſeiner aus-
gezeichneten Leiſtungen im Dienſte
Apolls“ zum Ehrendoktor promoviert
und 1868 zum Präſidenten der Dele-
gierten des Reichsrats erwählt, in
welcher Stellung er ſeiner bisherigen

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[89/0093] Aue Aue Die Verliebten (Nn. und Sk.), 1904. 4. A. 1908. – Die große Leidenſchaft (Lſp.), 1904. – Die Dame mit der Maske (Dialoge), 1905. – Die ängſt- liche Dodo (Nn.), 1907. – Der gute König (Lſp.), 1907. – Die man nicht heiratet (Nn.), 1908. – Die glücklichſte Zeit (Lſp.), 1909. Auersperg, Anton Alexander Graf von, pſeudon. Anaſtaſius Grün, wurde am 11. April 1806 zu Laibach in Krain geboren. Durch einen Hofmeiſter im elterlichen Hauſe, zumeiſt im väterlichen Stammſchloſſe Thurn am Hart in Unterkrain, vor- gebildet, wurde der Knabe, da er für den Militärdienſt beſtimmt war, 1813 dem Thereſianum in Wien anver- traut und trat von dort 1851 in die Jngenieurakademie über, in der er drei Jahre verblieb. Da ſtarb ſein Vater, u. damit war ein Wendepunkt auf ſeinem Lebenswege gegeben; denn die militäriſche Erziehung hörte auf u. A. kam nunmehr nach Wien in ein Privatinſtitut und widmete ſich dann von 1824–28 philoſophiſchen und ju- riſtiſchen Studien, denen er je zwei Jahre in Graz und in Wien oblag. Jn dieſe Periode fallen ſeine erſten poetiſchen Verſuche, welche unter dem vollen Namen des Verfaſſers in Gräf- fers „Philomele“ und in der „Thea- terzeitung“ mitgeteilt wurden; 1830 ließ er unter dem Namen „Anaſtaſius Grün“ die „Blätter der Liebe“ und ſeinen Romanzenkranz „Der letzte Ritter“ u. im folgenden Jahre ano- nym ſeine „Spaziergänge eines Wie- ner Poeten“ erſcheinen, die den Dich- ter ſchnell berühmt machten. Jm Jahre 1830 verließ Auersperg Wien, um die Verwaltung ſeines Majorats, der Herrſchaft Gurkfeld u. der Graf- ſchaft Thurn am Hart zu überneh- men. Zwei Jahre ſpäter (1832) er- ſchien er als Mitglied der krainiſchen Stände auf der Herrenbank in der Laibacher Landſtube, wo er ſich als ein unerſchrockener Kämpfer für die arg getroffenen materiellen Jnter- eſſen der Heimat erwies u. beſonders 1843 mannhaft gegen weitere Steuer- erhöhungen auftrat. Mehrmals un- ternahm er größere Reiſen, beſonders nach Jtalien; die letzte führte ihn 1837 durch Frankreich, Belgien und England; dann vermählte er ſich 1839 mit einer Gräfin Attems und ließ ſich fortan in Thurn häuslich nieder. Jm Jahre 1848 nahm Auersperg am Fünfziger-Ausſchuß in Frankfurt am Main teil; dann wurde er von dem Laibacher Kreiſe in die Nationalver- ſammlung gewählt und ſtimmte dort in manchen Hauptfragen mit dem linken Zentrum. Als er aber ſeine entſchieden deutſche Geſinnung nicht mehr für den wahren Ausdruck ſeiner großenteils ſlawiſchen Mandanten halten durfte, zog er ſich von den wir- ren u. ausſichtsloſen Verhandlungen des Parlaments in die Stille ſeines Herdes zurück. Erſt im Jahre 1860, als eine freiere Strömung in das Verfaſſungsleben Öſterreichs einzog, trat Auersperg wieder in die poli- tiſche Öffentlichkeit. Er wurde als außerordentliches Mitglied für Krain in den Reichsrat berufen, am 15. April 1861 zum lebenslänglichen Mitgliede des Herrenhauſes ernannt und gleichzeitig als Abgeordneter des Grundbeſitzes in den Krainer Land- tag gewählt, in welchem er das Jn- tereſſe der Deutſchen mannhaft ver- trat. Ein kaiſerliches Handſchreiben vom 12. März 1863 ernannte ihn zum Geh. Rat mit dem Prädikat Exzellenz; die Stadt Wien verlieh ihm als „Vorkämpfer für die Freiheit in Öſterreich“ 1864 das Ehrenbürger- recht; am 3. Aug. 1865 bei der 500- jährigen Jubelfeier der Wiener Hoch- ſchule wurde er „wegen ſeiner aus- gezeichneten Leiſtungen im Dienſte Apolls“ zum Ehrendoktor promoviert und 1868 zum Präſidenten der Dele- gierten des Reichsrats erwählt, in welcher Stellung er ſeiner bisherigen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/93>, abgerufen am 28.11.2024.