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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Alg
*Algardi, Friedrich,

pseudon.
Gustav Wacht, geb. am 16. März
1841 in Godesberg a. Rh., lebt als
dramatischer Schriftsteller und Mit-
arbeiter zahlreicher belletristischer u.
literar. Zeitschriften in Mannheim.

S:

Hermann der Cherusker (Vaterl.
Tr.), 1874. - Der Ehrenmann (Dr.),
1875. - Dolkuroff (Schsp.), 1879. -
Reisemasken (Lsp.), 1879. - Der Em-
pfindliche (Schw.), 1881. - Festspiel
zur Feier Bismarcks, 1895. - Fest-
spiel zur Feier d. Großherzogs Fried-
rich von Baden, 1895.

*Algenstaedt, Luise,

geb. am 8.
Mai 1861 in Wattmannshagen (Meck-
lenburg-Schwerin) als Tochter des
dortigen Pastors, empfing ihre Schul-
bildung durch ihren Vater und ihre
älteste Schwester und danach ihre
musikalische Ausbildung auf dem Kul-
lakschen Konservatorium in Berlin,
das sie 31/2 Jahr lang besuchte. Unter
der Leitung ihrer ältesten Schwester,
die inzwischen in Berlin als Lehrerin
einen Wirkungskreis gefunden hatte,
empfing sie vielseitige u. tiefe geistige
Anregung nach verschiedenen Rich-
tungen hin. Von Berlin aus ging sie
als Schülerin der Hauswirtschaft auf
ein größeres Gut und führte dann
durch neun Jahre ihrem unverheira-
teten ältesten Bruder den mit Land-
wirtschaft verbundenen Pfarrhaus-
halt. Jn diese Zeit fällt auch der
Beginn ihrer schriftstellerischen Tätig-
keit. Darauf gehörte sie länger als
zwei Jahre einem Diakonissenhause
als Schwester an und war in seinem
Dienst in verschiedenen Städten tätig,
hätte denselben auch wohl nicht ver-
lassen, wenn ihr nicht nach dem Tode
der Eltern, die ihren Lebensabend in
Rostock verlebt hatten, eine neue Auf-
gabe im Geschwisterkreise erwachsen
wäre. Sie lebte seitdem mit einer
Schwester in Rostock, seit 1908 in
Gehlsdorf bei Rostock u. widmete sich
nun ernstlich schriftstellerischer Tätig-
keit.

S:

Quellsucher (R.), 1902. -
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All
Frei zum Dienst (Eine Diakonissen-
gesch.), 1903. 8. A. 1905. - Kraut u.
Unkraut vom Heimatboden (Nn. und
Sk.), 1. u. 2. A. 1904. - Was die Erde
gab (R.), 1904. - Allzeit Fremde (R.),
1905. (Jns Holländ. übersetzt, 1908).
Der Reisepaß. Eine Hofgeschichte. Um
die Ehre (3 Nn.), 1905. - Skizzen
a. dem Schwesternleben, 1905. 2. A.
1906. - Unsere Art (Bilder vom Meck-
lenburger Land und Strand), 1907.
- Von Amts wegen (R.), 1909.

Alice, Tante,

Pseudon. für Ma-
thilde von Boettcher;
s. d.!

Allan, George,

Pseud. für Mite
Kremnitz;
s. d.!

Allenspach, Joseph Urban,

geb.
am 24. Mai 1864 zu Küsnacht am
Zürichsee als der Sohn armer Eltern,
mußte auf eine höhere wissenschaft-
liche Bildung, wie er sie ersehnte,
verzichten und schon von Kindheit an
für den Broterwerb mit tätig sein.
Jn buntem Wechsel strich ihm seine
Jugend hin: er versuchte sich als
Zuckerbäcker, Tischler u. Bankbeam-
ter, aber ohne Lust und ohne Erfolg.
Mit 17 Jahren ging er nach Amerika,
wo ihn die Schule des Lebens hart
anpackte, durch die er geläutert und
welterfahren gemacht wurde, so daß
er, wieder in die Heimat zurückgekehrt,
mit Stetigkeit u. Ausdauer sich einen
neuen Weg als Schriftsteller zu bah-
nen verstand. Er lebt seit Jahren als
Journalist in Zürich. Seine meisten
Arbeiten sind bisher nur in Zeit-
schriften erschienen.

S:

Ein Weih-
nachtsmorgen (Solospiel), 1894. -
"E strubi Stund!" (Dialektlustsp.),
1900.

Allesch, Elly,

geb. Reuß, pseud.
E. Relly, wurde am 1. Juli 1853
als die Tochter des anhalt-bernbur-
gischen Forst- und Regierungsrats
Louis Reuß in Bernburg geboren,
kam schon nach wenigen Jahren mit
den Eltern nach Schloß Wittgenstein
bei Laasphe in Westfalen und erhielt
in einer Privatschule dieser Stadt

*

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Alg
*Algardi, Friedrich,

pſeudon.
Guſtav Wacht, geb. am 16. März
1841 in Godesberg a. Rh., lebt als
dramatiſcher Schriftſteller und Mit-
arbeiter zahlreicher belletriſtiſcher u.
literar. Zeitſchriften in Mannheim.

S:

Hermann der Cherusker (Vaterl.
Tr.), 1874. – Der Ehrenmann (Dr.),
1875. – Dolkuroff (Schſp.), 1879. –
Reiſemasken (Lſp.), 1879. – Der Em-
pfindliche (Schw.), 1881. – Feſtſpiel
zur Feier Bismarcks, 1895. – Feſt-
ſpiel zur Feier d. Großherzogs Fried-
rich von Baden, 1895.

*Algenſtaedt, Luiſe,

geb. am 8.
Mai 1861 in Wattmannshagen (Meck-
lenburg-Schwerin) als Tochter des
dortigen Paſtors, empfing ihre Schul-
bildung durch ihren Vater und ihre
älteſte Schweſter und danach ihre
muſikaliſche Ausbildung auf dem Kul-
lakſchen Konſervatorium in Berlin,
das ſie 3½ Jahr lang beſuchte. Unter
der Leitung ihrer älteſten Schweſter,
die inzwiſchen in Berlin als Lehrerin
einen Wirkungskreis gefunden hatte,
empfing ſie vielſeitige u. tiefe geiſtige
Anregung nach verſchiedenen Rich-
tungen hin. Von Berlin aus ging ſie
als Schülerin der Hauswirtſchaft auf
ein größeres Gut und führte dann
durch neun Jahre ihrem unverheira-
teten älteſten Bruder den mit Land-
wirtſchaft verbundenen Pfarrhaus-
halt. Jn dieſe Zeit fällt auch der
Beginn ihrer ſchriftſtelleriſchen Tätig-
keit. Darauf gehörte ſie länger als
zwei Jahre einem Diakoniſſenhauſe
als Schweſter an und war in ſeinem
Dienſt in verſchiedenen Städten tätig,
hätte denſelben auch wohl nicht ver-
laſſen, wenn ihr nicht nach dem Tode
der Eltern, die ihren Lebensabend in
Roſtock verlebt hatten, eine neue Auf-
gabe im Geſchwiſterkreiſe erwachſen
wäre. Sie lebte ſeitdem mit einer
Schweſter in Roſtock, ſeit 1908 in
Gehlsdorf bei Roſtock u. widmete ſich
nun ernſtlich ſchriftſtelleriſcher Tätig-
keit.

S:

Quellſucher (R.), 1902. –
[Spaltenumbruch]

All
Frei zum Dienſt (Eine Diakoniſſen-
geſch.), 1903. 8. A. 1905. – Kraut u.
Unkraut vom Heimatboden (Nn. und
Sk.), 1. u. 2. A. 1904. – Was die Erde
gab (R.), 1904. – Allzeit Fremde (R.),
1905. (Jns Holländ. überſetzt, 1908).
Der Reiſepaß. Eine Hofgeſchichte. Um
die Ehre (3 Nn.), 1905. – Skizzen
a. dem Schweſternleben, 1905. 2. A.
1906. – Unſere Art (Bilder vom Meck-
lenburger Land und Strand), 1907.
– Von Amts wegen (R.), 1909.

Alice, Tante,

Pſeudon. für Ma-
thilde von Boettcher;
ſ. d.!

Allan, George,

Pſeud. für Mite
Kremnitz;
ſ. d.!

Allenſpach, Joſeph Urban,

geb.
am 24. Mai 1864 zu Küsnacht am
Zürichſee als der Sohn armer Eltern,
mußte auf eine höhere wiſſenſchaft-
liche Bildung, wie er ſie erſehnte,
verzichten und ſchon von Kindheit an
für den Broterwerb mit tätig ſein.
Jn buntem Wechſel ſtrich ihm ſeine
Jugend hin: er verſuchte ſich als
Zuckerbäcker, Tiſchler u. Bankbeam-
ter, aber ohne Luſt und ohne Erfolg.
Mit 17 Jahren ging er nach Amerika,
wo ihn die Schule des Lebens hart
anpackte, durch die er geläutert und
welterfahren gemacht wurde, ſo daß
er, wieder in die Heimat zurückgekehrt,
mit Stetigkeit u. Ausdauer ſich einen
neuen Weg als Schriftſteller zu bah-
nen verſtand. Er lebt ſeit Jahren als
Journaliſt in Zürich. Seine meiſten
Arbeiten ſind bisher nur in Zeit-
ſchriften erſchienen.

S:

Ein Weih-
nachtsmorgen (Soloſpiel), 1894. –
„E ſtrubi Stund!“ (Dialektluſtſp.),
1900.

Alleſch, Elly,

geb. Reuß, pſeud.
E. Relly, wurde am 1. Juli 1853
als die Tochter des anhalt-bernbur-
giſchen Forſt- und Regierungsrats
Louis Reuß in Bernburg geboren,
kam ſchon nach wenigen Jahren mit
den Eltern nach Schloß Wittgenſtein
bei Laasphe in Weſtfalen und erhielt
in einer Privatſchule dieſer Stadt

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[48/0052] Alg All *Algardi, Friedrich, pſeudon. Guſtav Wacht, geb. am 16. März 1841 in Godesberg a. Rh., lebt als dramatiſcher Schriftſteller und Mit- arbeiter zahlreicher belletriſtiſcher u. literar. Zeitſchriften in Mannheim. S: Hermann der Cherusker (Vaterl. Tr.), 1874. – Der Ehrenmann (Dr.), 1875. – Dolkuroff (Schſp.), 1879. – Reiſemasken (Lſp.), 1879. – Der Em- pfindliche (Schw.), 1881. – Feſtſpiel zur Feier Bismarcks, 1895. – Feſt- ſpiel zur Feier d. Großherzogs Fried- rich von Baden, 1895. *Algenſtaedt, Luiſe, geb. am 8. Mai 1861 in Wattmannshagen (Meck- lenburg-Schwerin) als Tochter des dortigen Paſtors, empfing ihre Schul- bildung durch ihren Vater und ihre älteſte Schweſter und danach ihre muſikaliſche Ausbildung auf dem Kul- lakſchen Konſervatorium in Berlin, das ſie 3½ Jahr lang beſuchte. Unter der Leitung ihrer älteſten Schweſter, die inzwiſchen in Berlin als Lehrerin einen Wirkungskreis gefunden hatte, empfing ſie vielſeitige u. tiefe geiſtige Anregung nach verſchiedenen Rich- tungen hin. Von Berlin aus ging ſie als Schülerin der Hauswirtſchaft auf ein größeres Gut und führte dann durch neun Jahre ihrem unverheira- teten älteſten Bruder den mit Land- wirtſchaft verbundenen Pfarrhaus- halt. Jn dieſe Zeit fällt auch der Beginn ihrer ſchriftſtelleriſchen Tätig- keit. Darauf gehörte ſie länger als zwei Jahre einem Diakoniſſenhauſe als Schweſter an und war in ſeinem Dienſt in verſchiedenen Städten tätig, hätte denſelben auch wohl nicht ver- laſſen, wenn ihr nicht nach dem Tode der Eltern, die ihren Lebensabend in Roſtock verlebt hatten, eine neue Auf- gabe im Geſchwiſterkreiſe erwachſen wäre. Sie lebte ſeitdem mit einer Schweſter in Roſtock, ſeit 1908 in Gehlsdorf bei Roſtock u. widmete ſich nun ernſtlich ſchriftſtelleriſcher Tätig- keit. S: Quellſucher (R.), 1902. – Frei zum Dienſt (Eine Diakoniſſen- geſch.), 1903. 8. A. 1905. – Kraut u. Unkraut vom Heimatboden (Nn. und Sk.), 1. u. 2. A. 1904. – Was die Erde gab (R.), 1904. – Allzeit Fremde (R.), 1905. (Jns Holländ. überſetzt, 1908). Der Reiſepaß. Eine Hofgeſchichte. Um die Ehre (3 Nn.), 1905. – Skizzen a. dem Schweſternleben, 1905. 2. A. 1906. – Unſere Art (Bilder vom Meck- lenburger Land und Strand), 1907. – Von Amts wegen (R.), 1909. Alice, Tante, Pſeudon. für Ma- thilde von Boettcher; ſ. d.! Allan, George, Pſeud. für Mite Kremnitz; ſ. d.! Allenſpach, Joſeph Urban, geb. am 24. Mai 1864 zu Küsnacht am Zürichſee als der Sohn armer Eltern, mußte auf eine höhere wiſſenſchaft- liche Bildung, wie er ſie erſehnte, verzichten und ſchon von Kindheit an für den Broterwerb mit tätig ſein. Jn buntem Wechſel ſtrich ihm ſeine Jugend hin: er verſuchte ſich als Zuckerbäcker, Tiſchler u. Bankbeam- ter, aber ohne Luſt und ohne Erfolg. Mit 17 Jahren ging er nach Amerika, wo ihn die Schule des Lebens hart anpackte, durch die er geläutert und welterfahren gemacht wurde, ſo daß er, wieder in die Heimat zurückgekehrt, mit Stetigkeit u. Ausdauer ſich einen neuen Weg als Schriftſteller zu bah- nen verſtand. Er lebt ſeit Jahren als Journaliſt in Zürich. Seine meiſten Arbeiten ſind bisher nur in Zeit- ſchriften erſchienen. S: Ein Weih- nachtsmorgen (Soloſpiel), 1894. – „E ſtrubi Stund!“ (Dialektluſtſp.), 1900. Alleſch, Elly, geb. Reuß, pſeud. E. Relly, wurde am 1. Juli 1853 als die Tochter des anhalt-bernbur- giſchen Forſt- und Regierungsrats Louis Reuß in Bernburg geboren, kam ſchon nach wenigen Jahren mit den Eltern nach Schloß Wittgenſtein bei Laasphe in Weſtfalen und erhielt in einer Privatſchule dieſer Stadt *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/52>, abgerufen am 28.11.2024.