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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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ihre kräftigsten Wurzeln; hier erst ist
ihm die schlummernde Gabe der Poe-
sie erwacht und zur Entfaltung ge-
kommen. Jn der äußeren Versform
seiner Dichtungen lehnt sich A. an
Viktor Scheffels Trompeter von Säk-
kingen an, wie denn manche indivi-
duelle Ähnlichkeit ihn mit seinem be-
freundeten Landsmann verbindet.
Nachdem er von 1868-73 als Pfarrer
in Huchenfeld gewirkt, wurde er Pfar-
rer zu Eutingen bei Pforzheim, und
1879 Pfarrer in Kleinkems bei Lör-
rach. Jm Jahre 1885 nahm er seiner
geschwächten Gesundheit wegen Ur-
laub und ließ sich in Freiburg i. Br.
nieder, trat auch Ostern 1886 defini-
tiv in den Ruhestand. Nach einem
Jahre übernahm er aber gekräftigt
wieder eine Pfarrstelle zu Laufen bei
Buggingen in Baden, die er bis zu
seiner Pensionierung im Jahre 1893
verwaltete. Während eines Jahres
weilte er danach zu seiner Kur in
Freiburg i. Br., worauf er sich 1894
in Lahr niederließ. Jm Jahre 1901
verlegte er seinen Wohnsitz nach Ding-
lingen, und hier ist er 10. Febr. 1906
gestorben.

S:

Bruder Ludwig der
Wasgauer (Ep. D.), 1872. - Der
Schwedenjunker (D.), 1873. - E Maje
us em Oberland (alemannische Ge.),
1878. - Die Häfnetjungfer (Dorfge-
schichte), 1884. - König Eoban (Hist.
Lstsp.), 1875. - Der Präzeptorats-
Vikari (E.), 1882. - Des Markgrafen
Leibmedikus (E.), 1882.

Albrecht, Hermine,

geb. Rau,
geb. am 16. Oktbr. 1874 in Nürnberg,
lebt daselbst.

S:

Frühlingssturm
(Nn.), 1899.

Albrecht, Jakob,

pseud. Fra-
ter Hilarius,
wurde geboren am
17. Febr. 1827 zu Sargans, Kt. St.
Gallen, kam 1842 auf die katholische
Kantonsschule in St. Gallen, die er
1849 absolvierte und studierte dann
zwei Jahre in München Philologie.
Jn den Jahren 1851-52 hielt er sich
in der französ. Schweiz auf, wurde
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dann Lehrer an der Bezirksschule in
Lachen, 1856 Professor an der Kan-
tonsschule in St. Gallen, 1860 Redak-
teur des Witzblattes "Jnspektor" und
im Mai 1863 Lehrer der deutschen u.
italienischen Sprache am Progymna-
sium in Biel, wo er bis 1894 tätig
war. Seitdem im Ruhestande daselbst
lebend, starb er am 26. März 1897.

S:

Der Schweizer Deklamator; II,
1868. - Zum Möllingerhandel (Kom.
G.), 1869. - Der neue Distelikalender
von (pseud.) Frater Hilarius
(Text u. Jllustr. ausschließlich v. Al-
brecht), 1874 ff. - Humoristisch-sati-
risches Quodlibet a. d. Mappe des
Frater Hilarius, 1892.

Albrecht(-Frainer), Karl,

geb.
am 31. Dezbr. 1845 in Frain (Mäh-
ren) als Sohn eines Dorflehrers,
absolvierte die Unterrealschule, be-
suchte dann in Wien die Oberreal-
schule, bildete sich zum Volksschulleh-
rer aus u. wirkt seit 1867 als solcher
in Wien.

S:

Mein Dichten und Den-
ken (Eine Spätlese aus drei Jahr-
zehnten; Ge.), 1908.

Albrecht, Maria,

wurde am 14.
Febr. 1850 zu Eggebrechtsmühle im
Kreise Schlochau (Westpreußen) als
die Tochter eines Gutsbesitzers ge-
boren u. verlor ihren Vater, als sie
erst fünf Jahre zählte. Die Mutter
zog nun mit ihren sechs Kindern in
eine mittelgroße Stadt Westpreußens,
wo ihr deren Erziehung bequemer er-
schien. Von großem Lerneifer beseelt,
hegte Maria den Wunsch, Lehrerin zu
werden; aber es kam nicht dazu, da
sie sich noch sehr jung mit einem Kauf-
mann verheiratete, dem sie nach Ber-
lin folgte. Jhre Träume vom Glück
der Zukunft verwirklichten sich leider
nicht; das Leben hat ihr mehr Schat-
ten- wie Lichtseiten gezeigt. Der
größte Schmerz traf sie, als der Tod
ihr das einzige, reichbegabte, drei-
zehnjährige Töchterchen nahm, u. es
bedurfte vieler Jahre, bis sie resi-
gniert und bescheiden in Arbeit und

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ihre kräftigſten Wurzeln; hier erſt iſt
ihm die ſchlummernde Gabe der Poe-
ſie erwacht und zur Entfaltung ge-
kommen. Jn der äußeren Versform
ſeiner Dichtungen lehnt ſich A. an
Viktor Scheffels Trompeter von Säk-
kingen an, wie denn manche indivi-
duelle Ähnlichkeit ihn mit ſeinem be-
freundeten Landsmann verbindet.
Nachdem er von 1868–73 als Pfarrer
in Huchenfeld gewirkt, wurde er Pfar-
rer zu Eutingen bei Pforzheim, und
1879 Pfarrer in Kleinkems bei Lör-
rach. Jm Jahre 1885 nahm er ſeiner
geſchwächten Geſundheit wegen Ur-
laub und ließ ſich in Freiburg i. Br.
nieder, trat auch Oſtern 1886 defini-
tiv in den Ruheſtand. Nach einem
Jahre übernahm er aber gekräftigt
wieder eine Pfarrſtelle zu Laufen bei
Buggingen in Baden, die er bis zu
ſeiner Penſionierung im Jahre 1893
verwaltete. Während eines Jahres
weilte er danach zu ſeiner Kur in
Freiburg i. Br., worauf er ſich 1894
in Lahr niederließ. Jm Jahre 1901
verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Ding-
lingen, und hier iſt er 10. Febr. 1906
geſtorben.

S:

Bruder Ludwig der
Wasgauer (Ep. D.), 1872. – Der
Schwedenjunker (D.), 1873. – E Maje
us em Oberland (alemanniſche Ge.),
1878. – Die Häfnetjungfer (Dorfge-
ſchichte), 1884. – König Eoban (Hiſt.
Lſtſp.), 1875. – Der Präzeptorats-
Vikari (E.), 1882. – Des Markgrafen
Leibmedikus (E.), 1882.

Albrecht, Hermine,

geb. Rau,
geb. am 16. Oktbr. 1874 in Nürnberg,
lebt daſelbſt.

S:

Frühlingsſturm
(Nn.), 1899.

Albrecht, Jakob,

pſeud. Fra-
ter Hilarius,
wurde geboren am
17. Febr. 1827 zu Sargans, Kt. St.
Gallen, kam 1842 auf die katholiſche
Kantonsſchule in St. Gallen, die er
1849 abſolvierte und ſtudierte dann
zwei Jahre in München Philologie.
Jn den Jahren 1851–52 hielt er ſich
in der franzöſ. Schweiz auf, wurde
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Alb
dann Lehrer an der Bezirksſchule in
Lachen, 1856 Profeſſor an der Kan-
tonsſchule in St. Gallen, 1860 Redak-
teur des Witzblattes „Jnſpektor“ und
im Mai 1863 Lehrer der deutſchen u.
italieniſchen Sprache am Progymna-
ſium in Biel, wo er bis 1894 tätig
war. Seitdem im Ruheſtande daſelbſt
lebend, ſtarb er am 26. März 1897.

S:

Der Schweizer Deklamator; II,
1868. – Zum Möllingerhandel (Kom.
G.), 1869. – Der neue Diſtelikalender
von (pſeud.) Frater Hilarius
(Text u. Jlluſtr. ausſchließlich v. Al-
brecht), 1874 ff. – Humoriſtiſch-ſati-
riſches Quodlibet a. d. Mappe des
Frater Hilarius, 1892.

Albrecht(-Frainer), Karl,

geb.
am 31. Dezbr. 1845 in Frain (Mäh-
ren) als Sohn eines Dorflehrers,
abſolvierte die Unterrealſchule, be-
ſuchte dann in Wien die Oberreal-
ſchule, bildete ſich zum Volksſchulleh-
rer aus u. wirkt ſeit 1867 als ſolcher
in Wien.

S:

Mein Dichten und Den-
ken (Eine Spätleſe aus drei Jahr-
zehnten; Ge.), 1908.

Albrecht, Maria,

wurde am 14.
Febr. 1850 zu Eggebrechtsmühle im
Kreiſe Schlochau (Weſtpreußen) als
die Tochter eines Gutsbeſitzers ge-
boren u. verlor ihren Vater, als ſie
erſt fünf Jahre zählte. Die Mutter
zog nun mit ihren ſechs Kindern in
eine mittelgroße Stadt Weſtpreußens,
wo ihr deren Erziehung bequemer er-
ſchien. Von großem Lerneifer beſeelt,
hegte Maria den Wunſch, Lehrerin zu
werden; aber es kam nicht dazu, da
ſie ſich noch ſehr jung mit einem Kauf-
mann verheiratete, dem ſie nach Ber-
lin folgte. Jhre Träume vom Glück
der Zukunft verwirklichten ſich leider
nicht; das Leben hat ihr mehr Schat-
ten- wie Lichtſeiten gezeigt. Der
größte Schmerz traf ſie, als der Tod
ihr das einzige, reichbegabte, drei-
zehnjährige Töchterchen nahm, u. es
bedurfte vieler Jahre, bis ſie reſi-
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[46/0050] Alb Alb ihre kräftigſten Wurzeln; hier erſt iſt ihm die ſchlummernde Gabe der Poe- ſie erwacht und zur Entfaltung ge- kommen. Jn der äußeren Versform ſeiner Dichtungen lehnt ſich A. an Viktor Scheffels Trompeter von Säk- kingen an, wie denn manche indivi- duelle Ähnlichkeit ihn mit ſeinem be- freundeten Landsmann verbindet. Nachdem er von 1868–73 als Pfarrer in Huchenfeld gewirkt, wurde er Pfar- rer zu Eutingen bei Pforzheim, und 1879 Pfarrer in Kleinkems bei Lör- rach. Jm Jahre 1885 nahm er ſeiner geſchwächten Geſundheit wegen Ur- laub und ließ ſich in Freiburg i. Br. nieder, trat auch Oſtern 1886 defini- tiv in den Ruheſtand. Nach einem Jahre übernahm er aber gekräftigt wieder eine Pfarrſtelle zu Laufen bei Buggingen in Baden, die er bis zu ſeiner Penſionierung im Jahre 1893 verwaltete. Während eines Jahres weilte er danach zu ſeiner Kur in Freiburg i. Br., worauf er ſich 1894 in Lahr niederließ. Jm Jahre 1901 verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Ding- lingen, und hier iſt er 10. Febr. 1906 geſtorben. S: Bruder Ludwig der Wasgauer (Ep. D.), 1872. – Der Schwedenjunker (D.), 1873. – E Maje us em Oberland (alemanniſche Ge.), 1878. – Die Häfnetjungfer (Dorfge- ſchichte), 1884. – König Eoban (Hiſt. Lſtſp.), 1875. – Der Präzeptorats- Vikari (E.), 1882. – Des Markgrafen Leibmedikus (E.), 1882. Albrecht, Hermine, geb. Rau, geb. am 16. Oktbr. 1874 in Nürnberg, lebt daſelbſt. S: Frühlingsſturm (Nn.), 1899. Albrecht, Jakob, pſeud. Fra- ter Hilarius, wurde geboren am 17. Febr. 1827 zu Sargans, Kt. St. Gallen, kam 1842 auf die katholiſche Kantonsſchule in St. Gallen, die er 1849 abſolvierte und ſtudierte dann zwei Jahre in München Philologie. Jn den Jahren 1851–52 hielt er ſich in der franzöſ. Schweiz auf, wurde dann Lehrer an der Bezirksſchule in Lachen, 1856 Profeſſor an der Kan- tonsſchule in St. Gallen, 1860 Redak- teur des Witzblattes „Jnſpektor“ und im Mai 1863 Lehrer der deutſchen u. italieniſchen Sprache am Progymna- ſium in Biel, wo er bis 1894 tätig war. Seitdem im Ruheſtande daſelbſt lebend, ſtarb er am 26. März 1897. S: Der Schweizer Deklamator; II, 1868. – Zum Möllingerhandel (Kom. G.), 1869. – Der neue Diſtelikalender von (pſeud.) Frater Hilarius (Text u. Jlluſtr. ausſchließlich v. Al- brecht), 1874 ff. – Humoriſtiſch-ſati- riſches Quodlibet a. d. Mappe des Frater Hilarius, 1892. Albrecht(-Frainer), Karl, geb. am 31. Dezbr. 1845 in Frain (Mäh- ren) als Sohn eines Dorflehrers, abſolvierte die Unterrealſchule, be- ſuchte dann in Wien die Oberreal- ſchule, bildete ſich zum Volksſchulleh- rer aus u. wirkt ſeit 1867 als ſolcher in Wien. S: Mein Dichten und Den- ken (Eine Spätleſe aus drei Jahr- zehnten; Ge.), 1908. Albrecht, Maria, wurde am 14. Febr. 1850 zu Eggebrechtsmühle im Kreiſe Schlochau (Weſtpreußen) als die Tochter eines Gutsbeſitzers ge- boren u. verlor ihren Vater, als ſie erſt fünf Jahre zählte. Die Mutter zog nun mit ihren ſechs Kindern in eine mittelgroße Stadt Weſtpreußens, wo ihr deren Erziehung bequemer er- ſchien. Von großem Lerneifer beſeelt, hegte Maria den Wunſch, Lehrerin zu werden; aber es kam nicht dazu, da ſie ſich noch ſehr jung mit einem Kauf- mann verheiratete, dem ſie nach Ber- lin folgte. Jhre Träume vom Glück der Zukunft verwirklichten ſich leider nicht; das Leben hat ihr mehr Schat- ten- wie Lichtſeiten gezeigt. Der größte Schmerz traf ſie, als der Tod ihr das einzige, reichbegabte, drei- zehnjährige Töchterchen nahm, u. es bedurfte vieler Jahre, bis ſie reſi- gniert und beſcheiden in Arbeit und *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/50>, abgerufen am 28.11.2024.