Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite

ser dem befanden sich bey des Kaisers Division noch
zwey andere Grenadier-Compagnien, welche aus
Bombardierern, Kanonierern und Minirern bestan-
den. Bey jedem Bataillon in der ganzen Armee be-
findet sich wenigstens ein Officier, welcher ein Jnge-
nieur ist.

Jhre Stärke
und Montie-
rung.

Die Russische Macht bestehet, die Besatzungen
mit eingeschlossen, aus 200000 Mann zu Fuß, und
100000 Mann zu Pferde; die Kosaken und Kal-
mucken nicht mitgerechnet, welche, wenn es nöthig
ist, 150000 Mann in das Feld stellen können. Die
ganze Armee trägt weiße Huthschleifen; die Cavalle-
rie ist blau gekleidet mit roth eingefasset; das Fußvolk
grün mit roth und die Artillerie roth mit blauer Ein-
fassung.

Die Armee, zu welcher wir uns zu Soroka be-
gaben, bestund aus fünf Divisionen, jede von 6000
Mann, welche von dem Feldmarschall, Grafen Tsche-
remetof, commandieret wurden. Die erste Division
war des Czars eigene, die zweyte des Generals Wey-
de, die dritte des Fürsten Repnin, die vierte des Ge-
neral Hallard, und die fünfte des General Rentzel, in
allem 30000 Mann zu Fuß, wobey sich eine zahl-
reiche Artillerie befand. Die Armee war zu einer
Unternehmnng gegen die Türken bestimmt. Es soll-
ten noch 30000 Dragoner zu uns stoßen, welche ab-
geschickt waren, ein Türkisches Magazin an dem Dnie-
ster ein wenig über Bender zu zerstören, welches sie
auch bewerkstelligten und die Türken daselbst schlugen,
aber verhindert wurden, zu uns zu stoßen, daher wir
auch nicht länger auf ihre Rückkunft warteten. Ue-
berdieß befanden sich 50000 Kalmucken und Tartarn

und

ſer dem befanden ſich bey des Kaiſers Diviſion noch
zwey andere Grenadier-Compagnien, welche aus
Bombardierern, Kanonierern und Minirern beſtan-
den. Bey jedem Bataillon in der ganzen Armee be-
findet ſich wenigſtens ein Officier, welcher ein Jnge-
nieur iſt.

Jhre Staͤrke
und Montie-
rung.

Die Ruſſiſche Macht beſtehet, die Beſatzungen
mit eingeſchloſſen, aus 200000 Mann zu Fuß, und
100000 Mann zu Pferde; die Koſaken und Kal-
mucken nicht mitgerechnet, welche, wenn es noͤthig
iſt, 150000 Mann in das Feld ſtellen koͤnnen. Die
ganze Armee traͤgt weiße Huthſchleifen; die Cavalle-
rie iſt blau gekleidet mit roth eingefaſſet; das Fußvolk
gruͤn mit roth und die Artillerie roth mit blauer Ein-
faſſung.

Die Armee, zu welcher wir uns zu Soroka be-
gaben, beſtund aus fuͤnf Diviſionen, jede von 6000
Mann, welche von dem Feldmarſchall, Grafen Tſche-
remetof, commandieret wurden. Die erſte Diviſion
war des Czars eigene, die zweyte des Generals Wey-
de, die dritte des Fuͤrſten Repnin, die vierte des Ge-
neral Hallard, und die fuͤnfte des General Rentzel, in
allem 30000 Mann zu Fuß, wobey ſich eine zahl-
reiche Artillerie befand. Die Armee war zu einer
Unternehmnng gegen die Tuͤrken beſtimmt. Es ſoll-
ten noch 30000 Dragoner zu uns ſtoßen, welche ab-
geſchickt waren, ein Tuͤrkiſches Magazin an dem Dnie-
ſter ein wenig uͤber Bender zu zerſtoͤren, welches ſie
auch bewerkſtelligten und die Tuͤrken daſelbſt ſchlugen,
aber verhindert wurden, zu uns zu ſtoßen, daher wir
auch nicht laͤnger auf ihre Ruͤckkunft warteten. Ue-
berdieß befanden ſich 50000 Kalmucken und Tartarn

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0054" n="44"/>
&#x017F;er dem befanden &#x017F;ich bey des Kai&#x017F;ers Divi&#x017F;ion noch<lb/>
zwey andere Grenadier-Compagnien, welche aus<lb/>
Bombardierern, Kanonierern und Minirern be&#x017F;tan-<lb/>
den. Bey jedem Bataillon in der ganzen Armee be-<lb/>
findet &#x017F;ich wenig&#x017F;tens ein Officier, welcher ein Jnge-<lb/>
nieur i&#x017F;t.</p><lb/>
        <note place="left">Jhre Sta&#x0364;rke<lb/>
und Montie-<lb/>
rung.</note>
        <p>Die Ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;che Macht be&#x017F;tehet, die Be&#x017F;atzungen<lb/>
mit einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, aus 200000 Mann zu Fuß, und<lb/>
100000 Mann zu Pferde; die Ko&#x017F;aken und Kal-<lb/>
mucken nicht mitgerechnet, welche, wenn es no&#x0364;thig<lb/>
i&#x017F;t, 150000 Mann in das Feld &#x017F;tellen ko&#x0364;nnen. Die<lb/>
ganze Armee tra&#x0364;gt weiße Huth&#x017F;chleifen; die Cavalle-<lb/>
rie i&#x017F;t blau gekleidet mit roth eingefa&#x017F;&#x017F;et; das Fußvolk<lb/>
gru&#x0364;n mit roth und die Artillerie roth mit blauer Ein-<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;ung.</p><lb/>
        <p>Die Armee, zu welcher wir uns zu Soroka be-<lb/>
gaben, be&#x017F;tund aus fu&#x0364;nf Divi&#x017F;ionen, jede von 6000<lb/>
Mann, welche von dem Feldmar&#x017F;chall, Grafen T&#x017F;che-<lb/>
remetof, commandieret wurden. Die er&#x017F;te Divi&#x017F;ion<lb/>
war des Czars eigene, die zweyte des Generals Wey-<lb/>
de, die dritte des Fu&#x0364;r&#x017F;ten Repnin, die vierte des Ge-<lb/>
neral Hallard, und die fu&#x0364;nfte des General Rentzel, in<lb/>
allem 30000 Mann zu Fuß, wobey &#x017F;ich eine zahl-<lb/>
reiche Artillerie befand. Die Armee war zu einer<lb/>
Unternehmnng gegen die Tu&#x0364;rken be&#x017F;timmt. Es &#x017F;oll-<lb/>
ten noch 30000 Dragoner zu uns &#x017F;toßen, welche ab-<lb/>
ge&#x017F;chickt waren, ein Tu&#x0364;rki&#x017F;ches Magazin an dem Dnie-<lb/>
&#x017F;ter ein wenig u&#x0364;ber Bender zu zer&#x017F;to&#x0364;ren, welches &#x017F;ie<lb/>
auch bewerk&#x017F;telligten und die Tu&#x0364;rken da&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;chlugen,<lb/>
aber verhindert wurden, zu uns zu &#x017F;toßen, daher wir<lb/>
auch nicht la&#x0364;nger auf ihre Ru&#x0364;ckkunft warteten. Ue-<lb/>
berdieß befanden &#x017F;ich 50000 Kalmucken und Tartarn<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0054] ſer dem befanden ſich bey des Kaiſers Diviſion noch zwey andere Grenadier-Compagnien, welche aus Bombardierern, Kanonierern und Minirern beſtan- den. Bey jedem Bataillon in der ganzen Armee be- findet ſich wenigſtens ein Officier, welcher ein Jnge- nieur iſt. Die Ruſſiſche Macht beſtehet, die Beſatzungen mit eingeſchloſſen, aus 200000 Mann zu Fuß, und 100000 Mann zu Pferde; die Koſaken und Kal- mucken nicht mitgerechnet, welche, wenn es noͤthig iſt, 150000 Mann in das Feld ſtellen koͤnnen. Die ganze Armee traͤgt weiße Huthſchleifen; die Cavalle- rie iſt blau gekleidet mit roth eingefaſſet; das Fußvolk gruͤn mit roth und die Artillerie roth mit blauer Ein- faſſung. Die Armee, zu welcher wir uns zu Soroka be- gaben, beſtund aus fuͤnf Diviſionen, jede von 6000 Mann, welche von dem Feldmarſchall, Grafen Tſche- remetof, commandieret wurden. Die erſte Diviſion war des Czars eigene, die zweyte des Generals Wey- de, die dritte des Fuͤrſten Repnin, die vierte des Ge- neral Hallard, und die fuͤnfte des General Rentzel, in allem 30000 Mann zu Fuß, wobey ſich eine zahl- reiche Artillerie befand. Die Armee war zu einer Unternehmnng gegen die Tuͤrken beſtimmt. Es ſoll- ten noch 30000 Dragoner zu uns ſtoßen, welche ab- geſchickt waren, ein Tuͤrkiſches Magazin an dem Dnie- ſter ein wenig uͤber Bender zu zerſtoͤren, welches ſie auch bewerkſtelligten und die Tuͤrken daſelbſt ſchlugen, aber verhindert wurden, zu uns zu ſtoßen, daher wir auch nicht laͤnger auf ihre Ruͤckkunft warteten. Ue- berdieß befanden ſich 50000 Kalmucken und Tartarn und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/54
Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/54>, abgerufen am 22.11.2024.