ser dem befanden sich bey des Kaisers Division noch zwey andere Grenadier-Compagnien, welche aus Bombardierern, Kanonierern und Minirern bestan- den. Bey jedem Bataillon in der ganzen Armee be- findet sich wenigstens ein Officier, welcher ein Jnge- nieur ist.
Jhre Stärke und Montie- rung.
Die Russische Macht bestehet, die Besatzungen mit eingeschlossen, aus 200000 Mann zu Fuß, und 100000 Mann zu Pferde; die Kosaken und Kal- mucken nicht mitgerechnet, welche, wenn es nöthig ist, 150000 Mann in das Feld stellen können. Die ganze Armee trägt weiße Huthschleifen; die Cavalle- rie ist blau gekleidet mit roth eingefasset; das Fußvolk grün mit roth und die Artillerie roth mit blauer Ein- fassung.
Die Armee, zu welcher wir uns zu Soroka be- gaben, bestund aus fünf Divisionen, jede von 6000 Mann, welche von dem Feldmarschall, Grafen Tsche- remetof, commandieret wurden. Die erste Division war des Czars eigene, die zweyte des Generals Wey- de, die dritte des Fürsten Repnin, die vierte des Ge- neral Hallard, und die fünfte des General Rentzel, in allem 30000 Mann zu Fuß, wobey sich eine zahl- reiche Artillerie befand. Die Armee war zu einer Unternehmnng gegen die Türken bestimmt. Es soll- ten noch 30000 Dragoner zu uns stoßen, welche ab- geschickt waren, ein Türkisches Magazin an dem Dnie- ster ein wenig über Bender zu zerstören, welches sie auch bewerkstelligten und die Türken daselbst schlugen, aber verhindert wurden, zu uns zu stoßen, daher wir auch nicht länger auf ihre Rückkunft warteten. Ue- berdieß befanden sich 50000 Kalmucken und Tartarn
und
ſer dem befanden ſich bey des Kaiſers Diviſion noch zwey andere Grenadier-Compagnien, welche aus Bombardierern, Kanonierern und Minirern beſtan- den. Bey jedem Bataillon in der ganzen Armee be- findet ſich wenigſtens ein Officier, welcher ein Jnge- nieur iſt.
Jhre Staͤrke und Montie- rung.
Die Ruſſiſche Macht beſtehet, die Beſatzungen mit eingeſchloſſen, aus 200000 Mann zu Fuß, und 100000 Mann zu Pferde; die Koſaken und Kal- mucken nicht mitgerechnet, welche, wenn es noͤthig iſt, 150000 Mann in das Feld ſtellen koͤnnen. Die ganze Armee traͤgt weiße Huthſchleifen; die Cavalle- rie iſt blau gekleidet mit roth eingefaſſet; das Fußvolk gruͤn mit roth und die Artillerie roth mit blauer Ein- faſſung.
Die Armee, zu welcher wir uns zu Soroka be- gaben, beſtund aus fuͤnf Diviſionen, jede von 6000 Mann, welche von dem Feldmarſchall, Grafen Tſche- remetof, commandieret wurden. Die erſte Diviſion war des Czars eigene, die zweyte des Generals Wey- de, die dritte des Fuͤrſten Repnin, die vierte des Ge- neral Hallard, und die fuͤnfte des General Rentzel, in allem 30000 Mann zu Fuß, wobey ſich eine zahl- reiche Artillerie befand. Die Armee war zu einer Unternehmnng gegen die Tuͤrken beſtimmt. Es ſoll- ten noch 30000 Dragoner zu uns ſtoßen, welche ab- geſchickt waren, ein Tuͤrkiſches Magazin an dem Dnie- ſter ein wenig uͤber Bender zu zerſtoͤren, welches ſie auch bewerkſtelligten und die Tuͤrken daſelbſt ſchlugen, aber verhindert wurden, zu uns zu ſtoßen, daher wir auch nicht laͤnger auf ihre Ruͤckkunft warteten. Ue- berdieß befanden ſich 50000 Kalmucken und Tartarn
und
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0054"n="44"/>ſer dem befanden ſich bey des Kaiſers Diviſion noch<lb/>
zwey andere Grenadier-Compagnien, welche aus<lb/>
Bombardierern, Kanonierern und Minirern beſtan-<lb/>
den. Bey jedem Bataillon in der ganzen Armee be-<lb/>
findet ſich wenigſtens ein Officier, welcher ein Jnge-<lb/>
nieur iſt.</p><lb/><noteplace="left">Jhre Staͤrke<lb/>
und Montie-<lb/>
rung.</note><p>Die Ruſſiſche Macht beſtehet, die Beſatzungen<lb/>
mit eingeſchloſſen, aus 200000 Mann zu Fuß, und<lb/>
100000 Mann zu Pferde; die Koſaken und Kal-<lb/>
mucken nicht mitgerechnet, welche, wenn es noͤthig<lb/>
iſt, 150000 Mann in das Feld ſtellen koͤnnen. Die<lb/>
ganze Armee traͤgt weiße Huthſchleifen; die Cavalle-<lb/>
rie iſt blau gekleidet mit roth eingefaſſet; das Fußvolk<lb/>
gruͤn mit roth und die Artillerie roth mit blauer Ein-<lb/>
faſſung.</p><lb/><p>Die Armee, zu welcher wir uns zu Soroka be-<lb/>
gaben, beſtund aus fuͤnf Diviſionen, jede von 6000<lb/>
Mann, welche von dem Feldmarſchall, Grafen Tſche-<lb/>
remetof, commandieret wurden. Die erſte Diviſion<lb/>
war des Czars eigene, die zweyte des Generals Wey-<lb/>
de, die dritte des Fuͤrſten Repnin, die vierte des Ge-<lb/>
neral Hallard, und die fuͤnfte des General Rentzel, in<lb/>
allem 30000 Mann zu Fuß, wobey ſich eine zahl-<lb/>
reiche Artillerie befand. Die Armee war zu einer<lb/>
Unternehmnng gegen die Tuͤrken beſtimmt. Es ſoll-<lb/>
ten noch 30000 Dragoner zu uns ſtoßen, welche ab-<lb/>
geſchickt waren, ein Tuͤrkiſches Magazin an dem Dnie-<lb/>ſter ein wenig uͤber Bender zu zerſtoͤren, welches ſie<lb/>
auch bewerkſtelligten und die Tuͤrken daſelbſt ſchlugen,<lb/>
aber verhindert wurden, zu uns zu ſtoßen, daher wir<lb/>
auch nicht laͤnger auf ihre Ruͤckkunft warteten. Ue-<lb/>
berdieß befanden ſich 50000 Kalmucken und Tartarn<lb/><fwplace="bottom"type="catch">und</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[44/0054]
ſer dem befanden ſich bey des Kaiſers Diviſion noch
zwey andere Grenadier-Compagnien, welche aus
Bombardierern, Kanonierern und Minirern beſtan-
den. Bey jedem Bataillon in der ganzen Armee be-
findet ſich wenigſtens ein Officier, welcher ein Jnge-
nieur iſt.
Die Ruſſiſche Macht beſtehet, die Beſatzungen
mit eingeſchloſſen, aus 200000 Mann zu Fuß, und
100000 Mann zu Pferde; die Koſaken und Kal-
mucken nicht mitgerechnet, welche, wenn es noͤthig
iſt, 150000 Mann in das Feld ſtellen koͤnnen. Die
ganze Armee traͤgt weiße Huthſchleifen; die Cavalle-
rie iſt blau gekleidet mit roth eingefaſſet; das Fußvolk
gruͤn mit roth und die Artillerie roth mit blauer Ein-
faſſung.
Die Armee, zu welcher wir uns zu Soroka be-
gaben, beſtund aus fuͤnf Diviſionen, jede von 6000
Mann, welche von dem Feldmarſchall, Grafen Tſche-
remetof, commandieret wurden. Die erſte Diviſion
war des Czars eigene, die zweyte des Generals Wey-
de, die dritte des Fuͤrſten Repnin, die vierte des Ge-
neral Hallard, und die fuͤnfte des General Rentzel, in
allem 30000 Mann zu Fuß, wobey ſich eine zahl-
reiche Artillerie befand. Die Armee war zu einer
Unternehmnng gegen die Tuͤrken beſtimmt. Es ſoll-
ten noch 30000 Dragoner zu uns ſtoßen, welche ab-
geſchickt waren, ein Tuͤrkiſches Magazin an dem Dnie-
ſter ein wenig uͤber Bender zu zerſtoͤren, welches ſie
auch bewerkſtelligten und die Tuͤrken daſelbſt ſchlugen,
aber verhindert wurden, zu uns zu ſtoßen, daher wir
auch nicht laͤnger auf ihre Ruͤckkunft warteten. Ue-
berdieß befanden ſich 50000 Kalmucken und Tartarn
und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/54>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.