thenden Angriff thun, und uns alle in Verwirrung setzen würden.
Jch wußte nicht, was ich in dieser Verlegenheit thun sollte, da ich keinen Befehl hatte; ich berath- schlagte mich also mit den übrigen Officieren, da denn beschlossen wurde, einen Dolmetscher mit einem Tam- bour an sie abzuschicken, und ihnen zu melden, daß Seiner Majestät Truppen gegenwärtig wären, den Prinzen Dasan zu schützen, der die Entscheidung sei- nes Anspruches Seiner Kaiserlichen Majestät gänzlich überlassen hätte, und daß man also hoffe, daß sie, da sie ebenfalls Unterthanen des Kaisers wären, ein glei- ches thun würden. Da der Gouverneur von Astra- kan stündlich erwartet würde, der vielleicht Mittel und Wege finden würde, ihre Streitigkeiten beyzulegen, so sollten sie dessen Ankunft erwarten. Der Bothe wurde abgeschickt, und brachte die Antwort zurück: Es sey ihnen sehr wohl bekannt, daß Dasan Russi- sche Truppen an sich gezogen hätte, die ihn wider ih- ren gerechten Zorn schützen sollten; weil sie aber eine sreye Nation wären, so wollten sie sich selber Recht verschaffen, ohne sich dem Ausspruche jemandes, er möge auch seyn wer er wolle, zu unterwerfen; folg- lich wären sie entschlossen, unserer Truppen ungeach- tet, ihre Brüder anzugreifen, es möge daraus entste- hen, was da wolle; wenn wir uns also darein men- gen und ihnen beystehen würden, so möchten wir uns die Schuld selbst geben, wenn wir Schaden davon haben sollten.
Nach dieser Antwort fiengen sie sogleich an in ei- nem halben Zirkel anzurücken, und wollten uns umrin- gen, ich ließ aber aus den Feldstücken auf sie feuern,
und
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thenden Angriff thun, und uns alle in Verwirrung ſetzen wuͤrden.
Jch wußte nicht, was ich in dieſer Verlegenheit thun ſollte, da ich keinen Befehl hatte; ich berath- ſchlagte mich alſo mit den uͤbrigen Officieren, da denn beſchloſſen wurde, einen Dolmetſcher mit einem Tam- bour an ſie abzuſchicken, und ihnen zu melden, daß Seiner Majeſtaͤt Truppen gegenwaͤrtig waͤren, den Prinzen Daſan zu ſchuͤtzen, der die Entſcheidung ſei- nes Anſpruches Seiner Kaiſerlichen Majeſtaͤt gaͤnzlich uͤberlaſſen haͤtte, und daß man alſo hoffe, daß ſie, da ſie ebenfalls Unterthanen des Kaiſers waͤren, ein glei- ches thun wuͤrden. Da der Gouverneur von Aſtra- kan ſtuͤndlich erwartet wuͤrde, der vielleicht Mittel und Wege finden wuͤrde, ihre Streitigkeiten beyzulegen, ſo ſollten ſie deſſen Ankunft erwarten. Der Bothe wurde abgeſchickt, und brachte die Antwort zuruͤck: Es ſey ihnen ſehr wohl bekannt, daß Daſan Ruſſi- ſche Truppen an ſich gezogen haͤtte, die ihn wider ih- ren gerechten Zorn ſchuͤtzen ſollten; weil ſie aber eine ſreye Nation waͤren, ſo wollten ſie ſich ſelber Recht verſchaffen, ohne ſich dem Ausſpruche jemandes, er moͤge auch ſeyn wer er wolle, zu unterwerfen; folg- lich waͤren ſie entſchloſſen, unſerer Truppen ungeach- tet, ihre Bruͤder anzugreifen, es moͤge daraus entſte- hen, was da wolle; wenn wir uns alſo darein men- gen und ihnen beyſtehen wuͤrden, ſo moͤchten wir uns die Schuld ſelbſt geben, wenn wir Schaden davon haben ſollten.
Nach dieſer Antwort fiengen ſie ſogleich an in ei- nem halben Zirkel anzuruͤcken, und wollten uns umrin- gen, ich ließ aber aus den Feldſtuͤcken auf ſie feuern,
und
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thenden Angriff thun, und uns alle in Verwirrung
ſetzen wuͤrden.
Jch wußte nicht, was ich in dieſer Verlegenheit
thun ſollte, da ich keinen Befehl hatte; ich berath-
ſchlagte mich alſo mit den uͤbrigen Officieren, da denn
beſchloſſen wurde, einen Dolmetſcher mit einem Tam-
bour an ſie abzuſchicken, und ihnen zu melden, daß
Seiner Majeſtaͤt Truppen gegenwaͤrtig waͤren, den
Prinzen Daſan zu ſchuͤtzen, der die Entſcheidung ſei-
nes Anſpruches Seiner Kaiſerlichen Majeſtaͤt gaͤnzlich
uͤberlaſſen haͤtte, und daß man alſo hoffe, daß ſie, da
ſie ebenfalls Unterthanen des Kaiſers waͤren, ein glei-
ches thun wuͤrden. Da der Gouverneur von Aſtra-
kan ſtuͤndlich erwartet wuͤrde, der vielleicht Mittel und
Wege finden wuͤrde, ihre Streitigkeiten beyzulegen,
ſo ſollten ſie deſſen Ankunft erwarten. Der Bothe
wurde abgeſchickt, und brachte die Antwort zuruͤck:
Es ſey ihnen ſehr wohl bekannt, daß Daſan Ruſſi-
ſche Truppen an ſich gezogen haͤtte, die ihn wider ih-
ren gerechten Zorn ſchuͤtzen ſollten; weil ſie aber eine
ſreye Nation waͤren, ſo wollten ſie ſich ſelber Recht
verſchaffen, ohne ſich dem Ausſpruche jemandes, er
moͤge auch ſeyn wer er wolle, zu unterwerfen; folg-
lich waͤren ſie entſchloſſen, unſerer Truppen ungeach-
tet, ihre Bruͤder anzugreifen, es moͤge daraus entſte-
hen, was da wolle; wenn wir uns alſo darein men-
gen und ihnen beyſtehen wuͤrden, ſo moͤchten wir uns
die Schuld ſelbſt geben, wenn wir Schaden davon
haben ſollten.
Nach dieſer Antwort fiengen ſie ſogleich an in ei-
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/399>, abgerufen am 25.11.2024.
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