von ihren Gefährten wären gegessen worden, wenn wir nicht reichlich mit Fischen wären versehen gewesen. Den 11ten kamen wir des Morgens in der Mün- dung der Wolga an, wo wir Proviantschiffe mit allen Arten von Lebensmitteln antrafen, von welchen ich be- kam, was wir nöthig hatten, sobald ich den Empfang bescheinigte. Jch verlohr dessen ungeachtet noch drey Mann, ehe ich an das Ufer kam, so daß mir über- haupt auf dieser Reise 14 Mann verhungert waren, und noch 9 an Ueberladung starben, nachdem wir ans Ufer gekommen waren. Hier erwarteten wir die An- kunft der Flotte, welches den 14ten Abends geschahe. Da des Admirals Apraxin Galeere die erste war, die in den Fluß einlief, so fragte er, was für eine Galee- re am Ufer sey, und als er es erfahren hatte, schickte er mir Befehl, auf seine Galeere zu kommen. Der Secretair Makarof gieng mit mir, und hatte, als wir auf die Galeere gekommen waren, eine lange Un- terredung mit dem Admiral. Jch wurde hierauf auch in die Cajüte gerufen, und erhielt mein Lob für das, was ich gethan hatte, worauf er mich entließ. Weil er mich aber warnte, nichts von dem zu erwäh- nen, was vorgegangen war, so hatte ich Ursache zu glauben, daß er sich fürchtete, daß der Kaiser sein Verfahren erfahren möchte.
Ankunft zu Astrakan.
Den 15ten gieng unsere Flotte den Fluß hinauf nach Astrakan, wo wir bey unserer Ankunft zu unaus- sprechlicher Freude der Armee von der ganzen Artille- rie der Stadt begrüßet wurden. Wir wurden den folgenden Tag ausgeschifft, und in Erholungsquartiere geleget, die wir auch sehr nöthig hatten. Eines von
unsern
von ihren Gefaͤhrten waͤren gegeſſen worden, wenn wir nicht reichlich mit Fiſchen waͤren verſehen geweſen. Den 11ten kamen wir des Morgens in der Muͤn- dung der Wolga an, wo wir Proviantſchiffe mit allen Arten von Lebensmitteln antrafen, von welchen ich be- kam, was wir noͤthig hatten, ſobald ich den Empfang beſcheinigte. Jch verlohr deſſen ungeachtet noch drey Mann, ehe ich an das Ufer kam, ſo daß mir uͤber- haupt auf dieſer Reiſe 14 Mann verhungert waren, und noch 9 an Ueberladung ſtarben, nachdem wir ans Ufer gekommen waren. Hier erwarteten wir die An- kunft der Flotte, welches den 14ten Abends geſchahe. Da des Admirals Apraxin Galeere die erſte war, die in den Fluß einlief, ſo fragte er, was fuͤr eine Galee- re am Ufer ſey, und als er es erfahren hatte, ſchickte er mir Befehl, auf ſeine Galeere zu kommen. Der Secretair Makarof gieng mit mir, und hatte, als wir auf die Galeere gekommen waren, eine lange Un- terredung mit dem Admiral. Jch wurde hierauf auch in die Cajuͤte gerufen, und erhielt mein Lob fuͤr das, was ich gethan hatte, worauf er mich entließ. Weil er mich aber warnte, nichts von dem zu erwaͤh- nen, was vorgegangen war, ſo hatte ich Urſache zu glauben, daß er ſich fuͤrchtete, daß der Kaiſer ſein Verfahren erfahren moͤchte.
Ankunft zu Aſtrakan.
Den 15ten gieng unſere Flotte den Fluß hinauf nach Aſtrakan, wo wir bey unſerer Ankunft zu unaus- ſprechlicher Freude der Armee von der ganzen Artille- rie der Stadt begruͤßet wurden. Wir wurden den folgenden Tag ausgeſchifft, und in Erholungsquartiere geleget, die wir auch ſehr noͤthig hatten. Eines von
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von ihren Gefaͤhrten waͤren gegeſſen worden, wenn
wir nicht reichlich mit Fiſchen waͤren verſehen geweſen.
Den 11ten kamen wir des Morgens in der Muͤn-
dung der Wolga an, wo wir Proviantſchiffe mit allen
Arten von Lebensmitteln antrafen, von welchen ich be-
kam, was wir noͤthig hatten, ſobald ich den Empfang
beſcheinigte. Jch verlohr deſſen ungeachtet noch
drey Mann, ehe ich an das Ufer kam, ſo daß mir uͤber-
haupt auf dieſer Reiſe 14 Mann verhungert waren,
und noch 9 an Ueberladung ſtarben, nachdem wir ans
Ufer gekommen waren. Hier erwarteten wir die An-
kunft der Flotte, welches den 14ten Abends geſchahe.
Da des Admirals Apraxin Galeere die erſte war, die
in den Fluß einlief, ſo fragte er, was fuͤr eine Galee-
re am Ufer ſey, und als er es erfahren hatte, ſchickte
er mir Befehl, auf ſeine Galeere zu kommen. Der
Secretair Makarof gieng mit mir, und hatte, als
wir auf die Galeere gekommen waren, eine lange Un-
terredung mit dem Admiral. Jch wurde hierauf
auch in die Cajuͤte gerufen, und erhielt mein Lob fuͤr
das, was ich gethan hatte, worauf er mich entließ.
Weil er mich aber warnte, nichts von dem zu erwaͤh-
nen, was vorgegangen war, ſo hatte ich Urſache zu
glauben, daß er ſich fuͤrchtete, daß der Kaiſer ſein
Verfahren erfahren moͤchte.
Den 15ten gieng unſere Flotte den Fluß hinauf
nach Aſtrakan, wo wir bey unſerer Ankunft zu unaus-
ſprechlicher Freude der Armee von der ganzen Artille-
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geleget, die wir auch ſehr noͤthig hatten. Eines von
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/362>, abgerufen am 25.11.2024.
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