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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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ihn auch ersuchen, die Armee mit Lastthieren zu versehen,
die unsere Bagage nach Derbent tragen sollten.

Den 18ten marschirten wir 25 Werste undGrausamkeit
des Sultans
Udenich.

schlugen unser Lager an den Ufern des Flusses Nitzi
auf, wo der Wegweiser, dem die Nase und beyde
Ohren abgeschnitten waren, mit des Sultans Ude-
nichs Antwort zurück kam, und dem Kaiser sagte,
daß sie die drey Kosaken in seiner Gegenwart auf die
grausamste und barbarischste Art umgebracht hätten.
Der Sultan hatte ihm befohlen, dem Kaiser zu sa-
gen, daß jeder, der ihnen von dessen Leuten in die
Hände fallen würde, eben so behandelt werden sollte;
was aber die verlangte Conferenz betreffe, so wären
sie bereit, selbige mit ihren Säbeln in der Hand
zu halten.

Den 19ten erschienen die Tartarn an der SeiteFolgen der-
selben.

des Berges, ungefähr 12000 Mann, und wollten
ihre Drohungen erfüllen. Da wir nach der Zurück-
kunft des abgeschickten Botens hinlänglich auf unserer
Hut waren, so trat die Armee sogleich ins Gewehr,
ohne ihre Gezelte abzubrechen, und der Kaiser mar-
schirte bloß mit seiner Division, die aus 6 Bataillons
bestand, dem Feinde entgegen, und gab nur einem
Theile von der Armee Befehl, nachzufolgen. Nach-
dem wir uns dem Fuße des Berges genähert hatten,
feuerten wir stark auf einander, ohne daß von beyden
Seiten großer Schade geschahe. Da sie auf einer
großen Anhöhe standen, so konnten wir unsere Kano-
nen nicht so richten, daß sie selbige erreichet hätten.
Als der Kaiser gewahr wurde, daß sie, ohne auf uns
anzurücken, stehen blieben, so ließ er die Dragoner
und Kosaken um den Berg herum marschiren, und

sie
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ihn auch erſuchen, die Armee mit Laſtthieren zu verſehen,
die unſere Bagage nach Derbent tragen ſollten.

Den 18ten marſchirten wir 25 Werſte undGrauſamkeit
des Sultans
Udenich.

ſchlugen unſer Lager an den Ufern des Fluſſes Nitzi
auf, wo der Wegweiſer, dem die Naſe und beyde
Ohren abgeſchnitten waren, mit des Sultans Ude-
nichs Antwort zuruͤck kam, und dem Kaiſer ſagte,
daß ſie die drey Koſaken in ſeiner Gegenwart auf die
grauſamſte und barbariſchſte Art umgebracht haͤtten.
Der Sultan hatte ihm befohlen, dem Kaiſer zu ſa-
gen, daß jeder, der ihnen von deſſen Leuten in die
Haͤnde fallen wuͤrde, eben ſo behandelt werden ſollte;
was aber die verlangte Conferenz betreffe, ſo waͤren
ſie bereit, ſelbige mit ihren Saͤbeln in der Hand
zu halten.

Den 19ten erſchienen die Tartarn an der SeiteFolgen der-
ſelben.

des Berges, ungefaͤhr 12000 Mann, und wollten
ihre Drohungen erfuͤllen. Da wir nach der Zuruͤck-
kunft des abgeſchickten Botens hinlaͤnglich auf unſerer
Hut waren, ſo trat die Armee ſogleich ins Gewehr,
ohne ihre Gezelte abzubrechen, und der Kaiſer mar-
ſchirte bloß mit ſeiner Diviſion, die aus 6 Bataillons
beſtand, dem Feinde entgegen, und gab nur einem
Theile von der Armee Befehl, nachzufolgen. Nach-
dem wir uns dem Fuße des Berges genaͤhert hatten,
feuerten wir ſtark auf einander, ohne daß von beyden
Seiten großer Schade geſchahe. Da ſie auf einer
großen Anhoͤhe ſtanden, ſo konnten wir unſere Kano-
nen nicht ſo richten, daß ſie ſelbige erreichet haͤtten.
Als der Kaiſer gewahr wurde, daß ſie, ohne auf uns
anzuruͤcken, ſtehen blieben, ſo ließ er die Dragoner
und Koſaken um den Berg herum marſchiren, und

ſie
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[325/0335] ihn auch erſuchen, die Armee mit Laſtthieren zu verſehen, die unſere Bagage nach Derbent tragen ſollten. Den 18ten marſchirten wir 25 Werſte und ſchlugen unſer Lager an den Ufern des Fluſſes Nitzi auf, wo der Wegweiſer, dem die Naſe und beyde Ohren abgeſchnitten waren, mit des Sultans Ude- nichs Antwort zuruͤck kam, und dem Kaiſer ſagte, daß ſie die drey Koſaken in ſeiner Gegenwart auf die grauſamſte und barbariſchſte Art umgebracht haͤtten. Der Sultan hatte ihm befohlen, dem Kaiſer zu ſa- gen, daß jeder, der ihnen von deſſen Leuten in die Haͤnde fallen wuͤrde, eben ſo behandelt werden ſollte; was aber die verlangte Conferenz betreffe, ſo waͤren ſie bereit, ſelbige mit ihren Saͤbeln in der Hand zu halten. Grauſamkeit des Sultans Udenich. Den 19ten erſchienen die Tartarn an der Seite des Berges, ungefaͤhr 12000 Mann, und wollten ihre Drohungen erfuͤllen. Da wir nach der Zuruͤck- kunft des abgeſchickten Botens hinlaͤnglich auf unſerer Hut waren, ſo trat die Armee ſogleich ins Gewehr, ohne ihre Gezelte abzubrechen, und der Kaiſer mar- ſchirte bloß mit ſeiner Diviſion, die aus 6 Bataillons beſtand, dem Feinde entgegen, und gab nur einem Theile von der Armee Befehl, nachzufolgen. Nach- dem wir uns dem Fuße des Berges genaͤhert hatten, feuerten wir ſtark auf einander, ohne daß von beyden Seiten großer Schade geſchahe. Da ſie auf einer großen Anhoͤhe ſtanden, ſo konnten wir unſere Kano- nen nicht ſo richten, daß ſie ſelbige erreichet haͤtten. Als der Kaiſer gewahr wurde, daß ſie, ohne auf uns anzuruͤcken, ſtehen blieben, ſo ließ er die Dragoner und Koſaken um den Berg herum marſchiren, und ſie Folgen der- ſelben. X 3

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/335>, abgerufen am 22.11.2024.