Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
über die Steine.
Wenn er schön, ist er durchsichtig,
Daß man ihn bewundern muß;
Blut zu stillen ist er tüchtig,
Auch des Bauchs zu starken Fluß,
Wenn wir ihn gepülvert nehmen.
Babylon, Aegypten, Böhmen,
Jndien und auch Papier
Zeugen dieses Steines Zier.
Der
Türkis.
Auch erblickt man mit Vergnügen,
Wie in dem Türkis so schön
Blau und Grün und Weiß sich fügen,
Welcher zwar nicht durchzusehn,
Aber doch sehr lieblich scheinet.
Ob man nun von ihm gleich meynet,
Daß er Hülf den Augen schafft,
Jst doch solches zweifelhaft.
Aber Säure zu versüßen,
Jst der Türks, gepülvert, gut,
Er stopft Brechen, auch das Fließen,
Das zu stark, vom Bauch und Blut.
Man trifft an verschiednen Orten
Von dem Türkis an zwo Sorten,
Wovon viele mehr auf Grün,
Andre mehr aufs Blau sich ziehn.
Der
Opal.
An den glänzenden Opalen
Wird das Auge noch zuletzt,
Und an ihren bunten Stralen
Das Gemüthe selbst ergetzt.
Denn in diesem Steine scheinen
Wunderbar sich zu vereinen
Amethyst, Sapphir, Rubin,
Wie auch der Smaragden Grün.
Dieser
uͤber die Steine.
Wenn er ſchoͤn, iſt er durchſichtig,
Daß man ihn bewundern muß;
Blut zu ſtillen iſt er tuͤchtig,
Auch des Bauchs zu ſtarken Fluß,
Wenn wir ihn gepuͤlvert nehmen.
Babylon, Aegypten, Boͤhmen,
Jndien und auch Papier
Zeugen dieſes Steines Zier.
Der
Türkis.
Auch erblickt man mit Vergnuͤgen,
Wie in dem Tuͤrkis ſo ſchoͤn
Blau und Gruͤn und Weiß ſich fuͤgen,
Welcher zwar nicht durchzuſehn,
Aber doch ſehr lieblich ſcheinet.
Ob man nun von ihm gleich meynet,
Daß er Huͤlf den Augen ſchafft,
Jſt doch ſolches zweifelhaft.
Aber Saͤure zu verſuͤßen,
Jſt der Tuͤrks, gepuͤlvert, gut,
Er ſtopft Brechen, auch das Fließen,
Das zu ſtark, vom Bauch und Blut.
Man trifft an verſchiednen Orten
Von dem Tuͤrkis an zwo Sorten,
Wovon viele mehr auf Gruͤn,
Andre mehr aufs Blau ſich ziehn.
Der
Opal.
An den glaͤnzenden Opalen
Wird das Auge noch zuletzt,
Und an ihren bunten Stralen
Das Gemuͤthe ſelbſt ergetzt.
Denn in dieſem Steine ſcheinen
Wunderbar ſich zu vereinen
Amethyſt, Sapphir, Rubin,
Wie auch der Smaragden Gruͤn.
Dieſer
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0097" n="77"/>
        <fw place="top" type="header">u&#x0364;ber die Steine.</fw><lb/>
        <lg n="296">
          <l>Wenn er &#x017F;cho&#x0364;n, i&#x017F;t er durch&#x017F;ichtig,</l><lb/>
          <l>Daß man ihn bewundern muß;</l><lb/>
          <l>Blut zu &#x017F;tillen i&#x017F;t er tu&#x0364;chtig,</l><lb/>
          <l>Auch des Bauchs zu &#x017F;tarken Fluß,</l><lb/>
          <l>Wenn wir ihn gepu&#x0364;lvert nehmen.</l><lb/>
          <l>Babylon, Aegypten, Bo&#x0364;hmen,</l><lb/>
          <l>Jndien und auch Papier</l><lb/>
          <l>Zeugen die&#x017F;es Steines Zier.</l>
        </lg><lb/>
        <note place="left">Der<lb/>
Türkis.</note>
        <lg n="297">
          <l>Auch erblickt man mit Vergnu&#x0364;gen,</l><lb/>
          <l>Wie in dem Tu&#x0364;rkis &#x017F;o &#x017F;cho&#x0364;n</l><lb/>
          <l>Blau und Gru&#x0364;n und Weiß &#x017F;ich fu&#x0364;gen,</l><lb/>
          <l>Welcher zwar nicht durchzu&#x017F;ehn,</l><lb/>
          <l>Aber doch &#x017F;ehr lieblich &#x017F;cheinet.</l><lb/>
          <l>Ob man nun von ihm gleich meynet,</l><lb/>
          <l>Daß er Hu&#x0364;lf den Augen &#x017F;chafft,</l><lb/>
          <l>J&#x017F;t doch &#x017F;olches zweifelhaft.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="298">
          <l>Aber Sa&#x0364;ure zu ver&#x017F;u&#x0364;ßen,</l><lb/>
          <l>J&#x017F;t der Tu&#x0364;rks, gepu&#x0364;lvert, gut,</l><lb/>
          <l>Er &#x017F;topft Brechen, auch das Fließen,</l><lb/>
          <l>Das zu &#x017F;tark, vom Bauch und Blut.</l><lb/>
          <l>Man trifft an ver&#x017F;chiednen Orten</l><lb/>
          <l>Von dem Tu&#x0364;rkis an zwo Sorten,</l><lb/>
          <l>Wovon viele mehr auf Gru&#x0364;n,</l><lb/>
          <l>Andre mehr aufs Blau &#x017F;ich ziehn.</l>
        </lg><lb/>
        <note place="left">Der<lb/>
Opal.</note>
        <lg n="299">
          <l>An den gla&#x0364;nzenden Opalen</l><lb/>
          <l>Wird das Auge noch zuletzt,</l><lb/>
          <l>Und an ihren bunten Stralen</l><lb/>
          <l>Das Gemu&#x0364;the &#x017F;elb&#x017F;t ergetzt.</l><lb/>
          <l>Denn in die&#x017F;em Steine &#x017F;cheinen</l><lb/>
          <l>Wunderbar &#x017F;ich zu vereinen</l><lb/>
          <l>Amethy&#x017F;t, Sapphir, Rubin,</l><lb/>
          <l>Wie auch der Smaragden Gru&#x0364;n.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Die&#x017F;er</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0097] uͤber die Steine. Wenn er ſchoͤn, iſt er durchſichtig, Daß man ihn bewundern muß; Blut zu ſtillen iſt er tuͤchtig, Auch des Bauchs zu ſtarken Fluß, Wenn wir ihn gepuͤlvert nehmen. Babylon, Aegypten, Boͤhmen, Jndien und auch Papier Zeugen dieſes Steines Zier. Auch erblickt man mit Vergnuͤgen, Wie in dem Tuͤrkis ſo ſchoͤn Blau und Gruͤn und Weiß ſich fuͤgen, Welcher zwar nicht durchzuſehn, Aber doch ſehr lieblich ſcheinet. Ob man nun von ihm gleich meynet, Daß er Huͤlf den Augen ſchafft, Jſt doch ſolches zweifelhaft. Aber Saͤure zu verſuͤßen, Jſt der Tuͤrks, gepuͤlvert, gut, Er ſtopft Brechen, auch das Fließen, Das zu ſtark, vom Bauch und Blut. Man trifft an verſchiednen Orten Von dem Tuͤrkis an zwo Sorten, Wovon viele mehr auf Gruͤn, Andre mehr aufs Blau ſich ziehn. An den glaͤnzenden Opalen Wird das Auge noch zuletzt, Und an ihren bunten Stralen Das Gemuͤthe ſelbſt ergetzt. Denn in dieſem Steine ſcheinen Wunderbar ſich zu vereinen Amethyſt, Sapphir, Rubin, Wie auch der Smaragden Gruͤn. Dieſer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/97
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/97>, abgerufen am 20.04.2024.