Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
Betrachtungen
Von dem Jaspis schicket immer
Uns den besten, den man kennt,
So an Kraft, als auch am Schimmer,
Der so reiche Orient.
Säure wird durch ihn vertrieben,
Wenn er auf Porphyr zerrieben,
Wie er denn auch das Geblüt
Stopft, da er zusammenzieht.
Der
Topas.
Noch wird der Topas gefunden,
Den man Chrysolith auch nennt,
Drinn, mit güldenem verbunden,
Auch ein grüner Schimmer brennt,
Und ein achtsam Aug' ergetzet.
Er wird mehrentheils geschätzet,
Daß er, als meist einerley,
Vom Smaragd die Mutter sey.
Er ist leichtlich zu poliren,
Jst daher nicht gar zu theu'r.
Wenn wir Bauch- und Blutfluß spüren,
Stopft er sie, und dämpft die Säur.
Der aus Böhmen ist zwar größer,
Der aus Jndien doch besser.
Auch vom fernem rothen Meer
Briugt man Chrysolithen her.
Der
Sardo-
nyx.
Ferner steckt ein lieblichs Glänzen
Jm Sardonyx, dessen Schein
Fügt in sich der Farben Grenzen
Von dem blassen Onyxstein
Und vom Cornalin zusammen;
Daher denn die Namen stammen,
Die er ähnlich in der That
Jn den meisten Sprachen hat.
Wenn
Betrachtungen
Von dem Jaſpis ſchicket immer
Uns den beſten, den man kennt,
So an Kraft, als auch am Schimmer,
Der ſo reiche Orient.
Saͤure wird durch ihn vertrieben,
Wenn er auf Porphyr zerrieben,
Wie er denn auch das Gebluͤt
Stopft, da er zuſammenzieht.
Der
Topas.
Noch wird der Topas gefunden,
Den man Chryſolith auch nennt,
Drinn, mit guͤldenem verbunden,
Auch ein gruͤner Schimmer brennt,
Und ein achtſam Aug’ ergetzet.
Er wird mehrentheils geſchaͤtzet,
Daß er, als meiſt einerley,
Vom Smaragd die Mutter ſey.
Er iſt leichtlich zu poliren,
Jſt daher nicht gar zu theu’r.
Wenn wir Bauch- und Blutfluß ſpuͤren,
Stopft er ſie, und daͤmpft die Saͤur.
Der aus Boͤhmen iſt zwar groͤßer,
Der aus Jndien doch beſſer.
Auch vom fernem rothen Meer
Briugt man Chryſolithen her.
Der
Sardo-
nyx.
Ferner ſteckt ein lieblichs Glaͤnzen
Jm Sardonyx, deſſen Schein
Fuͤgt in ſich der Farben Grenzen
Von dem blaſſen Onyxſtein
Und vom Cornalin zuſammen;
Daher denn die Namen ſtammen,
Die er aͤhnlich in der That
Jn den meiſten Sprachen hat.
Wenn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0096" n="76"/>
        <fw place="top" type="header">Betrachtungen</fw><lb/>
        <lg n="292">
          <l>Von dem Ja&#x017F;pis &#x017F;chicket immer</l><lb/>
          <l>Uns den be&#x017F;ten, den man kennt,</l><lb/>
          <l>So an Kraft, als auch am Schimmer,</l><lb/>
          <l>Der &#x017F;o reiche Orient.</l><lb/>
          <l>Sa&#x0364;ure wird durch ihn vertrieben,</l><lb/>
          <l>Wenn er auf Porphyr zerrieben,</l><lb/>
          <l>Wie er denn auch das Geblu&#x0364;t</l><lb/>
          <l>Stopft, da er zu&#x017F;ammenzieht.</l>
        </lg><lb/>
        <note place="left">Der<lb/>
Topas.</note>
        <lg n="293">
          <l>Noch wird der Topas gefunden,</l><lb/>
          <l>Den man Chry&#x017F;olith auch nennt,</l><lb/>
          <l>Drinn, mit gu&#x0364;ldenem verbunden,</l><lb/>
          <l>Auch ein gru&#x0364;ner Schimmer brennt,</l><lb/>
          <l>Und ein acht&#x017F;am Aug&#x2019; ergetzet.</l><lb/>
          <l>Er wird mehrentheils ge&#x017F;cha&#x0364;tzet,</l><lb/>
          <l>Daß er, als mei&#x017F;t einerley,</l><lb/>
          <l>Vom Smaragd die Mutter &#x017F;ey.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="294">
          <l>Er i&#x017F;t leichtlich zu poliren,</l><lb/>
          <l>J&#x017F;t daher nicht gar zu theu&#x2019;r.</l><lb/>
          <l>Wenn wir Bauch- und Blutfluß &#x017F;pu&#x0364;ren,</l><lb/>
          <l>Stopft er &#x017F;ie, und da&#x0364;mpft die Sa&#x0364;ur.</l><lb/>
          <l>Der aus Bo&#x0364;hmen i&#x017F;t zwar gro&#x0364;ßer,</l><lb/>
          <l>Der aus Jndien doch be&#x017F;&#x017F;er.</l><lb/>
          <l>Auch vom fernem rothen Meer</l><lb/>
          <l>Briugt man Chry&#x017F;olithen her.</l>
        </lg><lb/>
        <note place="left">Der<lb/>
Sardo-<lb/>
nyx.</note>
        <lg n="295">
          <l>Ferner &#x017F;teckt ein lieblichs Gla&#x0364;nzen</l><lb/>
          <l>Jm Sardonyx, de&#x017F;&#x017F;en Schein</l><lb/>
          <l>Fu&#x0364;gt in &#x017F;ich der Farben Grenzen</l><lb/>
          <l>Von dem bla&#x017F;&#x017F;en Onyx&#x017F;tein</l><lb/>
          <l>Und vom Cornalin zu&#x017F;ammen;</l><lb/>
          <l>Daher denn die Namen &#x017F;tammen,</l><lb/>
          <l>Die er a&#x0364;hnlich in der That</l><lb/>
          <l>Jn den mei&#x017F;ten Sprachen hat.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[76/0096] Betrachtungen Von dem Jaſpis ſchicket immer Uns den beſten, den man kennt, So an Kraft, als auch am Schimmer, Der ſo reiche Orient. Saͤure wird durch ihn vertrieben, Wenn er auf Porphyr zerrieben, Wie er denn auch das Gebluͤt Stopft, da er zuſammenzieht. Noch wird der Topas gefunden, Den man Chryſolith auch nennt, Drinn, mit guͤldenem verbunden, Auch ein gruͤner Schimmer brennt, Und ein achtſam Aug’ ergetzet. Er wird mehrentheils geſchaͤtzet, Daß er, als meiſt einerley, Vom Smaragd die Mutter ſey. Er iſt leichtlich zu poliren, Jſt daher nicht gar zu theu’r. Wenn wir Bauch- und Blutfluß ſpuͤren, Stopft er ſie, und daͤmpft die Saͤur. Der aus Boͤhmen iſt zwar groͤßer, Der aus Jndien doch beſſer. Auch vom fernem rothen Meer Briugt man Chryſolithen her. Ferner ſteckt ein lieblichs Glaͤnzen Jm Sardonyx, deſſen Schein Fuͤgt in ſich der Farben Grenzen Von dem blaſſen Onyxſtein Und vom Cornalin zuſammen; Daher denn die Namen ſtammen, Die er aͤhnlich in der That Jn den meiſten Sprachen hat. Wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/96
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/96>, abgerufen am 26.04.2024.