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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

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Betrachtungen
Nicht nur um die Erd' alleine,
Spricht er, dreht der Wirbel sich;
Sondern um Magnetensteine
Dreht er sich absonderlich.
Wie er denn, nach seinen Schlüssen,
So wie er vermeynt zu wissen,
Auch für eine kleine Welt
Jeglichen Magneten hält.
Welcher auch zween Angel führet,
Nach dem ausgedachten Schluß.
Durch dieselbe circuliret
Der gespitzten Körper Fluß,
Der, wenn der beweglich stehet,
Jhn nach Norden dadurch drehet;
Weil der Fluß in seiner Flucht
Die gewohnten Löchlein sucht.
Der meynt: daß der Fluß von oben
Gar zu weit geholet wär,
Giebt derhalben andre Proben,
Und vermeynet, daß ein Meer
Jn dem Mittelpunkt der Erde
Voll von Luft gefunden werde,
Welches immer aufwerts steigt,
Und stets den Magneten neigt.
Alle Dinge, die auf Erden
Fließen und nie stille stehn,
Alle diese, spricht er, werden
Jmmer sich im Zirkel drehn.
Wie wir es am Blut von Thieren,
Und an unserm Blute, spüren:
Also dreht und zirkelt sich
Diese Luftflut stetiglich.
Wann
Betrachtungen
Nicht nur um die Erd’ alleine,
Spricht er, dreht der Wirbel ſich;
Sondern um Magnetenſteine
Dreht er ſich abſonderlich.
Wie er denn, nach ſeinen Schluͤſſen,
So wie er vermeynt zu wiſſen,
Auch fuͤr eine kleine Welt
Jeglichen Magneten haͤlt.
Welcher auch zween Angel fuͤhret,
Nach dem ausgedachten Schluß.
Durch dieſelbe circuliret
Der geſpitzten Koͤrper Fluß,
Der, wenn der beweglich ſtehet,
Jhn nach Norden dadurch drehet;
Weil der Fluß in ſeiner Flucht
Die gewohnten Loͤchlein ſucht.
Der meynt: daß der Fluß von oben
Gar zu weit geholet waͤr,
Giebt derhalben andre Proben,
Und vermeynet, daß ein Meer
Jn dem Mittelpunkt der Erde
Voll von Luft gefunden werde,
Welches immer aufwerts ſteigt,
Und ſtets den Magneten neigt.
Alle Dinge, die auf Erden
Fließen und nie ſtille ſtehn,
Alle dieſe, ſpricht er, werden
Jmmer ſich im Zirkel drehn.
Wie wir es am Blut von Thieren,
Und an unſerm Blute, ſpuͤren:
Alſo dreht und zirkelt ſich
Dieſe Luftflut ſtetiglich.
Wann
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[62/0082] Betrachtungen Nicht nur um die Erd’ alleine, Spricht er, dreht der Wirbel ſich; Sondern um Magnetenſteine Dreht er ſich abſonderlich. Wie er denn, nach ſeinen Schluͤſſen, So wie er vermeynt zu wiſſen, Auch fuͤr eine kleine Welt Jeglichen Magneten haͤlt. Welcher auch zween Angel fuͤhret, Nach dem ausgedachten Schluß. Durch dieſelbe circuliret Der geſpitzten Koͤrper Fluß, Der, wenn der beweglich ſtehet, Jhn nach Norden dadurch drehet; Weil der Fluß in ſeiner Flucht Die gewohnten Loͤchlein ſucht. Der meynt: daß der Fluß von oben Gar zu weit geholet waͤr, Giebt derhalben andre Proben, Und vermeynet, daß ein Meer Jn dem Mittelpunkt der Erde Voll von Luft gefunden werde, Welches immer aufwerts ſteigt, Und ſtets den Magneten neigt. Alle Dinge, die auf Erden Fließen und nie ſtille ſtehn, Alle dieſe, ſpricht er, werden Jmmer ſich im Zirkel drehn. Wie wir es am Blut von Thieren, Und an unſerm Blute, ſpuͤren: Alſo dreht und zirkelt ſich Dieſe Luftflut ſtetiglich. Wann

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/82>, abgerufen am 23.11.2024.