Laßt uns itzt dann Gott, zu Ehren, Weiter ins Naturreich gehn, Und uns zu den Steinen kehren, Deren Meng und Nutzen sehn. Denn, sowohl als in Metallen, Finden wir in ihnen allen, So man nimmer gnugsam schätzt, Was uns nützt, und auch ergetzt.
Was wir irgend Steine nennen, Das sind Körper, welche fest, Wovon keiner gern sich trennen, Weniger behämmern läßt; Körper, welche, wie wir sehen, Aus verschiednem Stoff bestehen, Sie zergehn nicht in der Flut, Weichen auch nicht leicht der Glut.
Wie dieselben in der Erden Der Naturgeist zeugt und macht, Kann gar wohl erwiesen werden; Wenn man es genau betracht, Wird es uns von selbst erkläret, Da uns die Erfahrung lehret, Daß der Stoff von einem Stein Anfangs müsse flüßig seyn.
Näm-
C 5
uͤber die Steine.
Von den Steinen.
Laßt uns itzt dann Gott, zu Ehren, Weiter ins Naturreich gehn, Und uns zu den Steinen kehren, Deren Meng und Nutzen ſehn. Denn, ſowohl als in Metallen, Finden wir in ihnen allen, So man nimmer gnugſam ſchaͤtzt, Was uns nuͤtzt, und auch ergetzt.
Was wir irgend Steine nennen, Das ſind Koͤrper, welche feſt, Wovon keiner gern ſich trennen, Weniger behaͤmmern laͤßt; Koͤrper, welche, wie wir ſehen, Aus verſchiednem Stoff beſtehen, Sie zergehn nicht in der Flut, Weichen auch nicht leicht der Glut.
Wie dieſelben in der Erden Der Naturgeiſt zeugt und macht, Kann gar wohl erwieſen werden; Wenn man es genau betracht, Wird es uns von ſelbſt erklaͤret, Da uns die Erfahrung lehret, Daß der Stoff von einem Stein Anfangs muͤſſe fluͤßig ſeyn.
Naͤm-
C 5
<TEI><text><body><pbfacs="#f0061"n="41"/><fwplace="top"type="header">uͤber die Steine.</fw><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Von<lb/><hirendition="#g">den Steinen</hi>.</hi></head><lb/><lgn="154"><l><hirendition="#in">L</hi>aßt uns itzt dann Gott, zu Ehren,</l><lb/><l>Weiter ins Naturreich gehn,</l><lb/><l>Und uns zu den Steinen kehren,</l><lb/><l>Deren Meng und Nutzen ſehn.</l><lb/><l>Denn, ſowohl als in Metallen,</l><lb/><l>Finden wir in ihnen allen,</l><lb/><l>So man nimmer gnugſam ſchaͤtzt,</l><lb/><l>Was uns nuͤtzt, und auch ergetzt.</l></lg><lb/><lgn="155"><l>Was wir irgend Steine nennen,</l><lb/><l>Das ſind Koͤrper, welche feſt,</l><lb/><l>Wovon keiner gern ſich trennen,</l><lb/><l>Weniger behaͤmmern laͤßt;</l><lb/><l>Koͤrper, welche, wie wir ſehen,</l><lb/><l>Aus verſchiednem Stoff beſtehen,</l><lb/><l>Sie zergehn nicht in der Flut,</l><lb/><l>Weichen auch nicht leicht der Glut.</l></lg><lb/><lgn="156"><l>Wie dieſelben in der Erden</l><lb/><l>Der Naturgeiſt zeugt und macht,</l><lb/><l>Kann gar wohl erwieſen werden;</l><lb/><l>Wenn man es genau betracht,</l><lb/><l>Wird es uns von ſelbſt erklaͤret,</l><lb/><l>Da uns die Erfahrung lehret,</l><lb/><l>Daß der Stoff von einem Stein</l><lb/><l>Anfangs muͤſſe fluͤßig ſeyn.</l></lg><lb/><fwplace="bottom"type="sig">C 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Naͤm-</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[41/0061]
uͤber die Steine.
Von
den Steinen.
Laßt uns itzt dann Gott, zu Ehren,
Weiter ins Naturreich gehn,
Und uns zu den Steinen kehren,
Deren Meng und Nutzen ſehn.
Denn, ſowohl als in Metallen,
Finden wir in ihnen allen,
So man nimmer gnugſam ſchaͤtzt,
Was uns nuͤtzt, und auch ergetzt.
Was wir irgend Steine nennen,
Das ſind Koͤrper, welche feſt,
Wovon keiner gern ſich trennen,
Weniger behaͤmmern laͤßt;
Koͤrper, welche, wie wir ſehen,
Aus verſchiednem Stoff beſtehen,
Sie zergehn nicht in der Flut,
Weichen auch nicht leicht der Glut.
Wie dieſelben in der Erden
Der Naturgeiſt zeugt und macht,
Kann gar wohl erwieſen werden;
Wenn man es genau betracht,
Wird es uns von ſelbſt erklaͤret,
Da uns die Erfahrung lehret,
Daß der Stoff von einem Stein
Anfangs muͤſſe fluͤßig ſeyn.
Naͤm-
C 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/61>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.