Le petit maitre parle Oter moi la Pamela! c' est un livre dangereux. Il paroit, ma foi! par tout tellement avoir raison, Qu' en le lisant, j'ai senti trois fois la tentation, Et que meme j' ai risque de devenir vertueux.
A.Jch hab' es noch von meinen Ahnen, Jch meid' und hasse die Romanen, Drum haß ich auch die Pamela.
B. Jst dieses eines Ochsen Stimme? So dacht' ich, im gerechten Grimme, Als ich den groben Jrrthum sah. Sind Cyrus, Sethos, Cleveland Und Telemach dir nicht bekannt? Jst, was darinn für Weisheit stecket, Dir Unglückselgen nicht entdecket? So bist du freylich schlecht daran, Und alles, was ich sagen kann, Jst, daß du wirklich zu beklagen. Allein, was soll ich weiter sagen? Da du die Pamela nicht kennest, Und ihr nicht deinen Beyfall gönnest, Vermehret sich dein Unstern noch. Es dienet dir zum Trost jedoch Und zur Entschuldigung, daß sie Bisher dir nicht bekannt gewesen. Denn, hättest du sie einst gelesen, So, dächt ich, wärst du auch ein Vieh, Du achtetest und ehrtest sie.
Wenn
zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.
Le petit maitre parle Otér moi la Pamela! c’ eſt un livre dangereux. Il paroit, ma foi! par tout tellement avoir raiſon, Qu’ en le liſant, j’ai ſenti trois fois la tentation, Et que meme j’ ai risqué de devenir vertueux.
A.Jch hab’ es noch von meinen Ahnen, Jch meid’ und haſſe die Romanen, Drum haß ich auch die Pamela.
B. Jſt dieſes eines Ochſen Stimme? So dacht’ ich, im gerechten Grimme, Als ich den groben Jrrthum ſah. Sind Cyrus, Sethos, Cleveland Und Telemach dir nicht bekannt? Jſt, was darinn fuͤr Weisheit ſtecket, Dir Ungluͤckſelgen nicht entdecket? So biſt du freylich ſchlecht daran, Und alles, was ich ſagen kann, Jſt, daß du wirklich zu beklagen. Allein, was ſoll ich weiter ſagen? Da du die Pamela nicht kenneſt, Und ihr nicht deinen Beyfall goͤnneſt, Vermehret ſich dein Unſtern noch. Es dienet dir zum Troſt jedoch Und zur Entſchuldigung, daß ſie Bisher dir nicht bekannt geweſen. Denn, haͤtteſt du ſie einſt geleſen, So, daͤcht ich, waͤrſt du auch ein Vieh, Du achteteſt und ehrteſt ſie.
Wenn
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zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.
Le petit maitre parle
Otér moi la Pamela! c’ eſt un livre dangereux.
Il paroit, ma foi! par tout tellement avoir raiſon,
Qu’ en le liſant, j’ai ſenti trois fois la tentation,
Et que meme j’ ai risqué de devenir vertueux.
A. Jch hab’ es noch von meinen Ahnen,
Jch meid’ und haſſe die Romanen,
Drum haß ich auch die Pamela.
B. Jſt dieſes eines Ochſen Stimme?
So dacht’ ich, im gerechten Grimme,
Als ich den groben Jrrthum ſah.
Sind Cyrus, Sethos, Cleveland
Und Telemach dir nicht bekannt?
Jſt, was darinn fuͤr Weisheit ſtecket,
Dir Ungluͤckſelgen nicht entdecket?
So biſt du freylich ſchlecht daran,
Und alles, was ich ſagen kann,
Jſt, daß du wirklich zu beklagen.
Allein, was ſoll ich weiter ſagen?
Da du die Pamela nicht kenneſt,
Und ihr nicht deinen Beyfall goͤnneſt,
Vermehret ſich dein Unſtern noch.
Es dienet dir zum Troſt jedoch
Und zur Entſchuldigung, daß ſie
Bisher dir nicht bekannt geweſen.
Denn, haͤtteſt du ſie einſt geleſen,
So, daͤcht ich, waͤrſt du auch ein Vieh,
Du achteteſt und ehrteſt ſie.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/575>, abgerufen am 16.07.2024.
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