Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.Vermischte Gedichte Woran ich mich, als einer Probe, daß er die Schrif- ten etwas schätze, Die ich zu Gottes Ehren schrieb, so oft ich es be- schau, ergetze. Auch heuer ist mein dritter Sohn, der auf der See verschiedne Proben Von Muth und Tapferkeit gezeigt, durch Hamburgs Admiralität Auf ihrem größten Kriegesschiff mit Ruhm zum Com- mandeur erhoben, Mit welchem er, Gott gebe glücklich! nach Africa zu kreuzen geht, Die algerinischen Barbaren, die uns so schädlich, zu bekämpfen, Der Unsern Schiffahrt zu beschützen, und möglichst, jener Trotz zu dämpfen. Herr! segne dieß sein kühn Beginnen, stör' alles widrige Geschicke, Walt' in Gefahren über ihm, und bring' ihn uns beglückt zurücke! Du hast mir auch noch einen Vorzug, in diesem Jahre, wollen gönnen, Daß, auf dem Land in Hamm und Horn, wie wir die schöne Gegend nennen, Jch einen guten Prediger, ohn Nebenabsicht, setzen können. Herr, laß bey der geschehnen Wahl mich meines Wunsches Zweck erhalten, Daß er, zu vieler Menschen Besten, sein Amt un- sträflich mag verwalten! O Gott!
Vermiſchte Gedichte Woran ich mich, als einer Probe, daß er die Schrif- ten etwas ſchaͤtze, Die ich zu Gottes Ehren ſchrieb, ſo oft ich es be- ſchau, ergetze. Auch heuer iſt mein dritter Sohn, der auf der See verſchiedne Proben Von Muth und Tapferkeit gezeigt, durch Hamburgs Admiralitaͤt Auf ihrem groͤßten Kriegesſchiff mit Ruhm zum Com- mandeur erhoben, Mit welchem er, Gott gebe gluͤcklich! nach Africa zu kreuzen geht, Die algeriniſchen Barbaren, die uns ſo ſchaͤdlich, zu bekaͤmpfen, Der Unſern Schiffahrt zu beſchuͤtzen, und moͤglichſt, jener Trotz zu daͤmpfen. Herr! ſegne dieß ſein kuͤhn Beginnen, ſtoͤr’ alles widrige Geſchicke, Walt’ in Gefahren uͤber ihm, und bring’ ihn uns begluͤckt zuruͤcke! Du haſt mir auch noch einen Vorzug, in dieſem Jahre, wollen goͤnnen, Daß, auf dem Land in Hamm und Horn, wie wir die ſchoͤne Gegend nennen, Jch einen guten Prediger, ohn Nebenabſicht, ſetzen koͤnnen. Herr, laß bey der geſchehnen Wahl mich meines Wunſches Zweck erhalten, Daß er, zu vieler Menſchen Beſten, ſein Amt un- ſtraͤflich mag verwalten! O Gott!
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0430" n="410"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vermiſchte Gedichte</hi> </fw><lb/> <lg n="4"> <l>Woran ich mich, als einer Probe, daß er die Schrif-<lb/><hi rendition="#et">ten etwas ſchaͤtze,</hi></l><lb/> <l>Die ich zu Gottes Ehren ſchrieb, ſo oft ich es be-<lb/><hi rendition="#et">ſchau, ergetze.</hi></l><lb/> <l>Auch heuer iſt mein dritter Sohn, der auf der See<lb/><hi rendition="#et">verſchiedne Proben</hi></l><lb/> <l>Von Muth und Tapferkeit gezeigt, durch Hamburgs<lb/><hi rendition="#et">Admiralitaͤt</hi></l><lb/> <l>Auf ihrem groͤßten Kriegesſchiff mit Ruhm zum Com-<lb/><hi rendition="#et">mandeur erhoben,</hi></l><lb/> <l>Mit welchem er, Gott gebe gluͤcklich! nach Africa<lb/><hi rendition="#et">zu kreuzen geht,</hi></l><lb/> <l>Die algeriniſchen Barbaren, die uns ſo ſchaͤdlich,<lb/><hi rendition="#et">zu bekaͤmpfen,</hi></l><lb/> <l>Der Unſern Schiffahrt zu beſchuͤtzen, und moͤglichſt,<lb/><hi rendition="#et">jener Trotz zu daͤmpfen.</hi></l><lb/> <l>Herr! ſegne dieß ſein kuͤhn Beginnen, ſtoͤr’ alles<lb/><hi rendition="#et">widrige Geſchicke,</hi></l><lb/> <l>Walt’ in Gefahren uͤber ihm, und bring’ ihn uns<lb/><hi rendition="#et">begluͤckt zuruͤcke!</hi></l><lb/> <l>Du haſt mir auch noch einen Vorzug, in dieſem<lb/><hi rendition="#et">Jahre, wollen goͤnnen,</hi></l><lb/> <l>Daß, auf dem Land in Hamm und Horn, wie wir<lb/><hi rendition="#et">die ſchoͤne Gegend nennen,</hi></l><lb/> <l>Jch einen guten Prediger, ohn Nebenabſicht, ſetzen<lb/><hi rendition="#et">koͤnnen.</hi></l><lb/> <l>Herr, laß bey der geſchehnen Wahl mich meines<lb/><hi rendition="#et">Wunſches Zweck erhalten,</hi></l><lb/> <l>Daß er, zu vieler Menſchen Beſten, ſein Amt un-<lb/><hi rendition="#et">ſtraͤflich mag verwalten!</hi></l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">O Gott!</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [410/0430]
Vermiſchte Gedichte
Woran ich mich, als einer Probe, daß er die Schrif-
ten etwas ſchaͤtze,
Die ich zu Gottes Ehren ſchrieb, ſo oft ich es be-
ſchau, ergetze.
Auch heuer iſt mein dritter Sohn, der auf der See
verſchiedne Proben
Von Muth und Tapferkeit gezeigt, durch Hamburgs
Admiralitaͤt
Auf ihrem groͤßten Kriegesſchiff mit Ruhm zum Com-
mandeur erhoben,
Mit welchem er, Gott gebe gluͤcklich! nach Africa
zu kreuzen geht,
Die algeriniſchen Barbaren, die uns ſo ſchaͤdlich,
zu bekaͤmpfen,
Der Unſern Schiffahrt zu beſchuͤtzen, und moͤglichſt,
jener Trotz zu daͤmpfen.
Herr! ſegne dieß ſein kuͤhn Beginnen, ſtoͤr’ alles
widrige Geſchicke,
Walt’ in Gefahren uͤber ihm, und bring’ ihn uns
begluͤckt zuruͤcke!
Du haſt mir auch noch einen Vorzug, in dieſem
Jahre, wollen goͤnnen,
Daß, auf dem Land in Hamm und Horn, wie wir
die ſchoͤne Gegend nennen,
Jch einen guten Prediger, ohn Nebenabſicht, ſetzen
koͤnnen.
Herr, laß bey der geſchehnen Wahl mich meines
Wunſches Zweck erhalten,
Daß er, zu vieler Menſchen Beſten, ſein Amt un-
ſtraͤflich mag verwalten!
O Gott!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |