Angenehm ist sie gebildet, Und an Farbe scheint sie ganz, Recht als wär sie übergüldet, Durch der glatten Schalen Glanz. Jn dem güldenen Gehäuse, Steckt auf wunderbare Weise, Jn dem wirklich starken Saft, Eine rechte Balsamkraft.
Kann ein Blick wohl ohn Vergnügen, Wie so ordentlich und schön Jhre Säft in Bläslein liegen Und in netten Fächern, sehn? Würd' es doch mit Lust erkennet! Wenn man sie in Scheiben trennet, Stellen sie in klarer Zier Platte gelbe Rosen für.
Scheint die äußre Schale gülden, Jst die innre weiß, wie Schnee. Jn Figur scheint sie zu bilden, Wenn ich eine Seite seh, Eine Brust von einer Frauen; Eine Hälfte läßt uns schauen Eine süße Ründ' erhöht, Worauf eine Warze steht.
Ehe wir den Saft betrachten, Lasset uns die Eigenschaft Des Geruchs in ihr beachten, Der von sonderbarer Kraft! Kein Geruch wird leicht gefunden, Der so Kranken, als Gesunden, Ein vergnügter Labsal giebt, Und der allgemein beliebt.
Es
uͤber das Reich der Pflanzen.
Angenehm iſt ſie gebildet, Und an Farbe ſcheint ſie ganz, Recht als waͤr ſie uͤberguͤldet, Durch der glatten Schalen Glanz. Jn dem guͤldenen Gehaͤuſe, Steckt auf wunderbare Weiſe, Jn dem wirklich ſtarken Saft, Eine rechte Balſamkraft.
Kann ein Blick wohl ohn Vergnuͤgen, Wie ſo ordentlich und ſchoͤn Jhre Saͤft in Blaͤslein liegen Und in netten Faͤchern, ſehn? Wuͤrd’ es doch mit Luſt erkennet! Wenn man ſie in Scheiben trennet, Stellen ſie in klarer Zier Platte gelbe Roſen fuͤr.
Scheint die aͤußre Schale guͤlden, Jſt die innre weiß, wie Schnee. Jn Figur ſcheint ſie zu bilden, Wenn ich eine Seite ſeh, Eine Bruſt von einer Frauen; Eine Haͤlfte laͤßt uns ſchauen Eine ſuͤße Ruͤnd’ erhoͤht, Worauf eine Warze ſteht.
Ehe wir den Saft betrachten, Laſſet uns die Eigenſchaft Des Geruchs in ihr beachten, Der von ſonderbarer Kraft! Kein Geruch wird leicht gefunden, Der ſo Kranken, als Geſunden, Ein vergnuͤgter Labſal giebt, Und der allgemein beliebt.
Es
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uͤber das Reich der Pflanzen.
Angenehm iſt ſie gebildet,
Und an Farbe ſcheint ſie ganz,
Recht als waͤr ſie uͤberguͤldet,
Durch der glatten Schalen Glanz.
Jn dem guͤldenen Gehaͤuſe,
Steckt auf wunderbare Weiſe,
Jn dem wirklich ſtarken Saft,
Eine rechte Balſamkraft.
Kann ein Blick wohl ohn Vergnuͤgen,
Wie ſo ordentlich und ſchoͤn
Jhre Saͤft in Blaͤslein liegen
Und in netten Faͤchern, ſehn?
Wuͤrd’ es doch mit Luſt erkennet!
Wenn man ſie in Scheiben trennet,
Stellen ſie in klarer Zier
Platte gelbe Roſen fuͤr.
Scheint die aͤußre Schale guͤlden,
Jſt die innre weiß, wie Schnee.
Jn Figur ſcheint ſie zu bilden,
Wenn ich eine Seite ſeh,
Eine Bruſt von einer Frauen;
Eine Haͤlfte laͤßt uns ſchauen
Eine ſuͤße Ruͤnd’ erhoͤht,
Worauf eine Warze ſteht.
Ehe wir den Saft betrachten,
Laſſet uns die Eigenſchaft
Des Geruchs in ihr beachten,
Der von ſonderbarer Kraft!
Kein Geruch wird leicht gefunden,
Der ſo Kranken, als Geſunden,
Ein vergnuͤgter Labſal giebt,
Und der allgemein beliebt.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/211>, abgerufen am 16.07.2024.
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