Ja, wo Farben auf der Erden Prächtig, voll und wirklich schön Jrgend angetroffen werden, Läßt sie ihre Blüte sehn. Wer wird solch ein funkelnd Brennen Sonst bey Blumen zeigen können? Da man die Granatenblüt Glühen mehr, als blühen sieht.
Wenn die Menge dieser Früchte Jmmer mit vereinter Kraft, So dem Gaum, als dem Gesichte, Anmuth und Vergnügen schafft, Uns verschiedne Lust ertheilet, Und sogar in Krankheit heilet; Gleicht man denn nicht einem Schwein, Wenn wir Gott nicht dankbar seyn?
Wenn wir diese Frucht verzehren, Wenn man ihre Schönheit sieht, Wenn uns Saft und Körner nähren Und erfrischen das Geblüt; Sollte man sich billig schämen, Sonder Dank, sie hinzunehmen, Ohn auf Gottes Huld zu sehn, Und sein Allmacht zu erhöhn.
Noch ein herrliches Geschenke, Apfel- sina. Citro- nen. Pome- ran- zen.Welches uns der Schöpfer gönnt, Woran ich mit Lust gedenke, Die man Pomeranzen nennt, Wollen wir anjetzt erwägen, Und in ihnen überlegen Dessen weise Lieb und Macht, Welcher sie hervorgebracht.
Die
uͤber das Reich der Pflanzen.
Ja, wo Farben auf der Erden Praͤchtig, voll und wirklich ſchoͤn Jrgend angetroffen werden, Laͤßt ſie ihre Bluͤte ſehn. Wer wird ſolch ein funkelnd Brennen Sonſt bey Blumen zeigen koͤnnen? Da man die Granatenbluͤt Gluͤhen mehr, als bluͤhen ſieht.
Wenn die Menge dieſer Fruͤchte Jmmer mit vereinter Kraft, So dem Gaum, als dem Geſichte, Anmuth und Vergnuͤgen ſchafft, Uns verſchiedne Luſt ertheilet, Und ſogar in Krankheit heilet; Gleicht man denn nicht einem Schwein, Wenn wir Gott nicht dankbar ſeyn?
Wenn wir dieſe Frucht verzehren, Wenn man ihre Schoͤnheit ſieht, Wenn uns Saft und Koͤrner naͤhren Und erfriſchen das Gebluͤt; Sollte man ſich billig ſchaͤmen, Sonder Dank, ſie hinzunehmen, Ohn auf Gottes Huld zu ſehn, Und ſein Allmacht zu erhoͤhn.
Noch ein herrliches Geſchenke, Apfel- ſina. Citro- nen. Pome- ran- zen.Welches uns der Schoͤpfer goͤnnt, Woran ich mit Luſt gedenke, Die man Pomeranzen nennt, Wollen wir anjetzt erwaͤgen, Und in ihnen uͤberlegen Deſſen weiſe Lieb und Macht, Welcher ſie hervorgebracht.
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uͤber das Reich der Pflanzen.
Ja, wo Farben auf der Erden
Praͤchtig, voll und wirklich ſchoͤn
Jrgend angetroffen werden,
Laͤßt ſie ihre Bluͤte ſehn.
Wer wird ſolch ein funkelnd Brennen
Sonſt bey Blumen zeigen koͤnnen?
Da man die Granatenbluͤt
Gluͤhen mehr, als bluͤhen ſieht.
Wenn die Menge dieſer Fruͤchte
Jmmer mit vereinter Kraft,
So dem Gaum, als dem Geſichte,
Anmuth und Vergnuͤgen ſchafft,
Uns verſchiedne Luſt ertheilet,
Und ſogar in Krankheit heilet;
Gleicht man denn nicht einem Schwein,
Wenn wir Gott nicht dankbar ſeyn?
Wenn wir dieſe Frucht verzehren,
Wenn man ihre Schoͤnheit ſieht,
Wenn uns Saft und Koͤrner naͤhren
Und erfriſchen das Gebluͤt;
Sollte man ſich billig ſchaͤmen,
Sonder Dank, ſie hinzunehmen,
Ohn auf Gottes Huld zu ſehn,
Und ſein Allmacht zu erhoͤhn.
Noch ein herrliches Geſchenke,
Welches uns der Schoͤpfer goͤnnt,
Woran ich mit Luſt gedenke,
Die man Pomeranzen nennt,
Wollen wir anjetzt erwaͤgen,
Und in ihnen uͤberlegen
Deſſen weiſe Lieb und Macht,
Welcher ſie hervorgebracht.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/207>, abgerufen am 16.07.2024.
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