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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

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über das Reich der Pflanzen.
Jn noch einer Classe stehen
Staub- und Pflanzen, woran Saat,
Aber Blumen nicht, zu sehen,
Deren man verschied'ne hat.
Da wir viele zählen können,
Wollen wir nur welche nennen,
Als die Hirschzung, Mauerraut,
Engelsüß und Fahrenkraut.
Noch ist eine Sort, an denen
Man von Früchten und von Blüt,
So wie unser Aug' an jenen,
Auch nicht das geringste sieht,
Und verschieden sind von allen.
Dieser Gattung sind Korallen,
Meergewächse, Schwämm' und Moos,
Derer Anzahl ziemlich groß.
Auch ist vielen Bäumen eigen,
Daß sie blüh'n, doch an der Blüt
Gar von Blättern nichtes zeigen,
Wie man es am Buxbaum sieht,
Und am Eschenbaum. Bemerke,
Lieber Mensch, des Schöpfers Werke,
Wie so viel und mancherley
Der Geschöpfe Bildung sey.
Von den Classen ist noch eine,
Die besond're Blumen hegt,
Deren Blüt von Blättern keine,
Sondern rauhe Kätzlein, trägt,
Wie uns solche Buch und Eichen,
Sammt dem Nußbaum, häufig reichen.
Welche wir auf ihren Höh'n
Ohn' Bewunderung nicht seh'n.
Jn
J 3
uͤber das Reich der Pflanzen.
Jn noch einer Claſſe ſtehen
Staub- und Pflanzen, woran Saat,
Aber Blumen nicht, zu ſehen,
Deren man verſchied’ne hat.
Da wir viele zaͤhlen koͤnnen,
Wollen wir nur welche nennen,
Als die Hirſchzung, Mauerraut,
Engelſuͤß und Fahrenkraut.
Noch iſt eine Sort, an denen
Man von Fruͤchten und von Bluͤt,
So wie unſer Aug’ an jenen,
Auch nicht das geringſte ſieht,
Und verſchieden ſind von allen.
Dieſer Gattung ſind Korallen,
Meergewaͤchſe, Schwaͤmm’ und Moos,
Derer Anzahl ziemlich groß.
Auch iſt vielen Baͤumen eigen,
Daß ſie bluͤh’n, doch an der Bluͤt
Gar von Blaͤttern nichtes zeigen,
Wie man es am Buxbaum ſieht,
Und am Eſchenbaum. Bemerke,
Lieber Menſch, des Schoͤpfers Werke,
Wie ſo viel und mancherley
Der Geſchoͤpfe Bildung ſey.
Von den Claſſen iſt noch eine,
Die beſond’re Blumen hegt,
Deren Bluͤt von Blaͤttern keine,
Sondern rauhe Kaͤtzlein, traͤgt,
Wie uns ſolche Buch und Eichen,
Sammt dem Nußbaum, haͤufig reichen.
Welche wir auf ihren Hoͤh’n
Ohn’ Bewunderung nicht ſeh’n.
Jn
J 3
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[133/0153] uͤber das Reich der Pflanzen. Jn noch einer Claſſe ſtehen Staub- und Pflanzen, woran Saat, Aber Blumen nicht, zu ſehen, Deren man verſchied’ne hat. Da wir viele zaͤhlen koͤnnen, Wollen wir nur welche nennen, Als die Hirſchzung, Mauerraut, Engelſuͤß und Fahrenkraut. Noch iſt eine Sort, an denen Man von Fruͤchten und von Bluͤt, So wie unſer Aug’ an jenen, Auch nicht das geringſte ſieht, Und verſchieden ſind von allen. Dieſer Gattung ſind Korallen, Meergewaͤchſe, Schwaͤmm’ und Moos, Derer Anzahl ziemlich groß. Auch iſt vielen Baͤumen eigen, Daß ſie bluͤh’n, doch an der Bluͤt Gar von Blaͤttern nichtes zeigen, Wie man es am Buxbaum ſieht, Und am Eſchenbaum. Bemerke, Lieber Menſch, des Schoͤpfers Werke, Wie ſo viel und mancherley Der Geſchoͤpfe Bildung ſey. Von den Claſſen iſt noch eine, Die beſond’re Blumen hegt, Deren Bluͤt von Blaͤttern keine, Sondern rauhe Kaͤtzlein, traͤgt, Wie uns ſolche Buch und Eichen, Sammt dem Nußbaum, haͤufig reichen. Welche wir auf ihren Hoͤh’n Ohn’ Bewunderung nicht ſeh’n. Jn J 3

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/153>, abgerufen am 23.11.2024.