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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746.

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Sonntags-Lied.
Ferner läßt des Feuers Kraft,
Um den Schöpfer zu erhöhen,
Da es so viel Nutzen schafft,
Tausend Wunder-Dinge sehen.
Es wird wohl mit Recht die Seele aller Creatur genannt,
Und, in seiner regen Wirkung, eine weise Macht
erkannt.


Feuer theilt, vereint, verzehrt,
Krümmet Holz, und schmeidigt Eisen,
Schmelzet, reiniget, bewährt,
Treibet, leuchtet, kocht die Speisen,
Macht und brennet Kalk und Ziegel, färbt, erweichet,
distilliert,

Trocknet, macht durchsichtigs Glas; wärmt und heizet,
wenn uns friert.


Hegt der menschliche Verstand etc.


Auf! nun auch den Schmuck der Welt,
Mit Bewundrung, zu beschauen!
Dieß sind Gärten, Wald und Feld,
Berg' und Thäler, Büsch' und Auen:
Hier bezeugt sich allenthalben, in derselben Nutz und
Pracht,

Des, Der sie so schön erschaffen, Größe, Weisheit, Lieb'
und Macht.
Seht
C c 2
Sonntags-Lied.
Ferner laͤßt des Feuers Kraft,
Um den Schoͤpfer zu erhoͤhen,
Da es ſo viel Nutzen ſchafft,
Tauſend Wunder-Dinge ſehen.
Es wird wohl mit Recht die Seele aller Creatur genannt,
Und, in ſeiner regen Wirkung, eine weiſe Macht
erkannt.


Feuer theilt, vereint, verzehrt,
Kruͤmmet Holz, und ſchmeidigt Eiſen,
Schmelzet, reiniget, bewaͤhrt,
Treibet, leuchtet, kocht die Speiſen,
Macht und brennet Kalk und Ziegel, faͤrbt, erweichet,
diſtilliert,

Trocknet, macht durchſichtigs Glas; waͤrmt und heizet,
wenn uns friert.


Hegt der menſchliche Verſtand ꝛc.


Auf! nun auch den Schmuck der Welt,
Mit Bewundrung, zu beſchauen!
Dieß ſind Gaͤrten, Wald und Feld,
Berg’ und Thaͤler, Buͤſch’ und Auen:
Hier bezeugt ſich allenthalben, in derſelben Nutz und
Pracht,

Des, Der ſie ſo ſchoͤn erſchaffen, Groͤße, Weisheit, Lieb’
und Macht.
Seht
C c 2
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[403/0417] Sonntags-Lied. Ferner laͤßt des Feuers Kraft, Um den Schoͤpfer zu erhoͤhen, Da es ſo viel Nutzen ſchafft, Tauſend Wunder-Dinge ſehen. Es wird wohl mit Recht die Seele aller Creatur genannt, Und, in ſeiner regen Wirkung, eine weiſe Macht erkannt. Feuer theilt, vereint, verzehrt, Kruͤmmet Holz, und ſchmeidigt Eiſen, Schmelzet, reiniget, bewaͤhrt, Treibet, leuchtet, kocht die Speiſen, Macht und brennet Kalk und Ziegel, faͤrbt, erweichet, diſtilliert, Trocknet, macht durchſichtigs Glas; waͤrmt und heizet, wenn uns friert. Hegt der menſchliche Verſtand ꝛc. Auf! nun auch den Schmuck der Welt, Mit Bewundrung, zu beſchauen! Dieß ſind Gaͤrten, Wald und Feld, Berg’ und Thaͤler, Buͤſch’ und Auen: Hier bezeugt ſich allenthalben, in derſelben Nutz und Pracht, Des, Der ſie ſo ſchoͤn erſchaffen, Groͤße, Weisheit, Lieb’ und Macht. Seht C c 2

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/417>, abgerufen am 22.11.2024.