Durch die rege Flüßigkeit Eilt es durch den Kreiß der Erden, Da, durch Ströhme, weit und breit, Alle Länder fruchtbar werden. Welch ein Segen in der Schiff-Fahrt, welcher in der Fische Schaar, Die so Flüss' als Meer uns zollen, macht der Schöpfer offenbar!
Hegt der menschliche Verstand etc.
Auch die Luft verdient zumal, Daß wir Gottes Lieb' erhöhen: Sie läßt uns der Sonnen Strahl, Den man sonst kaum sähe, sehen; Sie erhält uns unser Leben, da, im steten Athem-ziehn, Uns das Leben zu verlängern, ihre Theilchen sich bemühn.
Sie giebt uns der Dämmrung Licht, Sie bereitet Thau und Regen. Was bringt, in der Schiff-Fahrt, nicht, Sie, im Winde, nicht für Segen! Sie ernähret Thier und Pflanzen. Der Geruch und das Gehör Wirkte, wär', und rühret' uns, wär die Luft nicht, nimmermehr.
Hegt der menschliche Verstand etc.
Ferner
Sonntags-Lied.
Durch die rege Fluͤßigkeit Eilt es durch den Kreiß der Erden, Da, durch Stroͤhme, weit und breit, Alle Laͤnder fruchtbar werden. Welch ein Segen in der Schiff-Fahrt, welcher in der Fiſche Schaar, Die ſo Fluͤſſ’ als Meer uns zollen, macht der Schoͤpfer offenbar!
Hegt der menſchliche Verſtand ꝛc.
Auch die Luft verdient zumal, Daß wir Gottes Lieb’ erhoͤhen: Sie laͤßt uns der Sonnen Strahl, Den man ſonſt kaum ſaͤhe, ſehen; Sie erhaͤlt uns unſer Leben, da, im ſteten Athem-ziehn, Uns das Leben zu verlaͤngern, ihre Theilchen ſich bemuͤhn.
Sie giebt uns der Daͤmmrung Licht, Sie bereitet Thau und Regen. Was bringt, in der Schiff-Fahrt, nicht, Sie, im Winde, nicht fuͤr Segen! Sie ernaͤhret Thier und Pflanzen. Der Geruch und das Gehoͤr Wirkte, waͤr’, und ruͤhret’ uns, waͤr die Luft nicht, nimmermehr.
Hegt der menſchliche Verſtand ꝛc.
Ferner
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Sonntags-Lied.
Durch die rege Fluͤßigkeit
Eilt es durch den Kreiß der Erden,
Da, durch Stroͤhme, weit und breit,
Alle Laͤnder fruchtbar werden.
Welch ein Segen in der Schiff-Fahrt, welcher in der
Fiſche Schaar,
Die ſo Fluͤſſ’ als Meer uns zollen, macht der Schoͤpfer
offenbar!
Hegt der menſchliche Verſtand ꝛc.
Auch die Luft verdient zumal,
Daß wir Gottes Lieb’ erhoͤhen:
Sie laͤßt uns der Sonnen Strahl,
Den man ſonſt kaum ſaͤhe, ſehen;
Sie erhaͤlt uns unſer Leben, da, im ſteten Athem-ziehn,
Uns das Leben zu verlaͤngern, ihre Theilchen ſich bemuͤhn.
Sie giebt uns der Daͤmmrung Licht,
Sie bereitet Thau und Regen.
Was bringt, in der Schiff-Fahrt, nicht,
Sie, im Winde, nicht fuͤr Segen!
Sie ernaͤhret Thier und Pflanzen. Der Geruch und
das Gehoͤr
Wirkte, waͤr’, und ruͤhret’ uns, waͤr die Luft nicht,
nimmermehr.
Hegt der menſchliche Verſtand ꝛc.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/416>, abgerufen am 22.11.2024.
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