Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite
Lob des Schöpfers in den Geschöpfen.
Was geben, o ewigs unendliches Wesen!
Von Deiner Weisheit, Lieb' und Macht,
Uns Deine Geschöpfe für Wunder zu lesen,
Die man nie gnug bewundern mag.
Dich zeigt und preist und lobt der Tag,
Jn der geschmückten Erden Pracht;
Dich zeigt und preist und lobt die Nacht,
Jn dem beflammten Heer der Sternen.
Auf! laßt uns, von Seinem allmächtigen Willen,
Voll brünstiger Liebe, die Absicht erfüllen,
Jn unsrer Lust, Jhn loben lernen!
Alleinige Quelle der Ordnung, des Lichts,
Der Geister, der Körper, und ihrer Beschaf-
fenheit,

Der Schönheit, des Lebens, der Lust, der Em-
pfindlichkeit,

Der Sinnen; vor allen des regen Gesichts!
Da, einzig durch Deinen allmächtigen Willen,
Sich Himmel und Erde mit Wundern erfüllen,
Der Wald sich beblättert, das Feld sich be-
blühmet,

Die Gärten sich schmücken, der Anger sich ziert,
Und alles die sinnlichen Seelen uns rührt;
Sey ewig gepriesen! sey ewig gerühmet!


Das
N 2
Lob des Schoͤpfers in den Geſchoͤpfen.
Was geben, o ewigs unendliches Weſen!
Von Deiner Weisheit, Lieb’ und Macht,
Uns Deine Geſchoͤpfe fuͤr Wunder zu leſen,
Die man nie gnug bewundern mag.
Dich zeigt und preiſt und lobt der Tag,
Jn der geſchmuͤckten Erden Pracht;
Dich zeigt und preiſt und lobt die Nacht,
Jn dem beflammten Heer der Sternen.
Auf! laßt uns, von Seinem allmaͤchtigen Willen,
Voll bruͤnſtiger Liebe, die Abſicht erfuͤllen,
Jn unſrer Luſt, Jhn loben lernen!
Alleinige Quelle der Ordnung, des Lichts,
Der Geiſter, der Koͤrper, und ihrer Beſchaf-
fenheit,

Der Schoͤnheit, des Lebens, der Luſt, der Em-
pfindlichkeit,

Der Sinnen; vor allen des regen Geſichts!
Da, einzig durch Deinen allmaͤchtigen Willen,
Sich Himmel und Erde mit Wundern erfuͤllen,
Der Wald ſich beblaͤttert, das Feld ſich be-
bluͤhmet,

Die Gaͤrten ſich ſchmuͤcken, der Anger ſich ziert,
Und alles die ſinnlichen Seelen uns ruͤhrt;
Sey ewig geprieſen! ſey ewig geruͤhmet!


Das
N 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0209" n="195"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Lob des Scho&#x0364;pfers in den Ge&#x017F;cho&#x0364;pfen.</hi> </fw><lb/>
              <lg n="3">
                <l>Was geben, o ewigs unendliches We&#x017F;en!</l><lb/>
                <l>Von Deiner Weisheit, Lieb&#x2019; und Macht,</l><lb/>
                <l>Uns Deine Ge&#x017F;cho&#x0364;pfe fu&#x0364;r Wunder zu le&#x017F;en,</l><lb/>
                <l>Die man nie gnug bewundern mag.</l><lb/>
                <l>Dich zeigt und prei&#x017F;t und lobt der Tag,</l><lb/>
                <l>Jn der ge&#x017F;chmu&#x0364;ckten Erden Pracht;</l><lb/>
                <l>Dich zeigt und prei&#x017F;t und lobt die Nacht,</l><lb/>
                <l>Jn dem beflammten Heer der Sternen.</l><lb/>
                <l>Auf! laßt uns, von Seinem allma&#x0364;chtigen Willen,</l><lb/>
                <l>Voll bru&#x0364;n&#x017F;tiger Liebe, die Ab&#x017F;icht erfu&#x0364;llen,</l><lb/>
                <l>Jn un&#x017F;rer Lu&#x017F;t, Jhn loben lernen!</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="4">
                <l>Alleinige Quelle der Ordnung, des Lichts,</l><lb/>
                <l>Der Gei&#x017F;ter, der Ko&#x0364;rper, und ihrer Be&#x017F;chaf-<lb/><hi rendition="#et">fenheit,</hi></l><lb/>
                <l>Der Scho&#x0364;nheit, des Lebens, der Lu&#x017F;t, der Em-<lb/><hi rendition="#et">pfindlichkeit,</hi></l><lb/>
                <l>Der Sinnen; vor allen des regen Ge&#x017F;ichts!</l><lb/>
                <l>Da, einzig durch Deinen allma&#x0364;chtigen Willen,</l><lb/>
                <l>Sich Himmel und Erde mit Wundern erfu&#x0364;llen,</l><lb/>
                <l>Der Wald &#x017F;ich bebla&#x0364;ttert, das Feld &#x017F;ich be-<lb/><hi rendition="#et">blu&#x0364;hmet,</hi></l><lb/>
                <l>Die Ga&#x0364;rten &#x017F;ich &#x017F;chmu&#x0364;cken, der Anger &#x017F;ich ziert,</l><lb/>
                <l>Und alles die &#x017F;innlichen Seelen uns ru&#x0364;hrt;</l><lb/>
                <l>Sey ewig geprie&#x017F;en! &#x017F;ey ewig geru&#x0364;hmet!</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">N 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Das</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[195/0209] Lob des Schoͤpfers in den Geſchoͤpfen. Was geben, o ewigs unendliches Weſen! Von Deiner Weisheit, Lieb’ und Macht, Uns Deine Geſchoͤpfe fuͤr Wunder zu leſen, Die man nie gnug bewundern mag. Dich zeigt und preiſt und lobt der Tag, Jn der geſchmuͤckten Erden Pracht; Dich zeigt und preiſt und lobt die Nacht, Jn dem beflammten Heer der Sternen. Auf! laßt uns, von Seinem allmaͤchtigen Willen, Voll bruͤnſtiger Liebe, die Abſicht erfuͤllen, Jn unſrer Luſt, Jhn loben lernen! Alleinige Quelle der Ordnung, des Lichts, Der Geiſter, der Koͤrper, und ihrer Beſchaf- fenheit, Der Schoͤnheit, des Lebens, der Luſt, der Em- pfindlichkeit, Der Sinnen; vor allen des regen Geſichts! Da, einzig durch Deinen allmaͤchtigen Willen, Sich Himmel und Erde mit Wundern erfuͤllen, Der Wald ſich beblaͤttert, das Feld ſich be- bluͤhmet, Die Gaͤrten ſich ſchmuͤcken, der Anger ſich ziert, Und alles die ſinnlichen Seelen uns ruͤhrt; Sey ewig geprieſen! ſey ewig geruͤhmet! Das N 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/209
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/209>, abgerufen am 07.05.2024.