Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746.seines wieder erblickten Gartens. Die Mitte führt zur großen Stiegen. Bey dieser sieht man, mit Vergnügen, Was sonst bey uns fast unbekannt, Zur rechten und zur linken Hand, Zween Weinberg', in der Ründe, liegen, Woran die Trauben-reichen Reben Uns mancherley Vergnügen geben. An jedes Fuße zeiget sich, So künstlich als verwunderlich, Ein klein Parterr, in netten Ranken: Wovon die wohlgeschlungnen Schranken Manch nach der Kunst geordnet Bild, Aus bunten Stein- und Bluhmen, füllt; Jn deren figurierten Gränzen Wir öfters, sonderlich im Lenzen, Jn tausend Farben, wunderschön, So mancherley Aurikeln sehn. Von diesem Platz, der unsern Blicken, Da ihn so schöne Vorwürf schmücken, So mancherley Vergnügen gab, Tritt man noch eine Stieg hinab, Jn einen dunklen Bogen-Gang: Derselbe gehet, in die Queer, Recht mitten durch den Garten her, Und ist des Gartens Breite lang. Der Bogen-Gang ist in der Mitten, Zum Vortheil des Gesichts, durchschnitten, Und gränzt daselbst an einem Teich, Der oft so Fisch- als Wasser-reich, Den, von dem zierlichen Altan, Man, mit Vergnügen, sehen kann. Drey
ſeines wieder erblickten Gartens. Die Mitte fuͤhrt zur großen Stiegen. Bey dieſer ſieht man, mit Vergnuͤgen, Was ſonſt bey uns faſt unbekannt, Zur rechten und zur linken Hand, Zween Weinberg’, in der Ruͤnde, liegen, Woran die Trauben-reichen Reben Uns mancherley Vergnuͤgen geben. An jedes Fuße zeiget ſich, So kuͤnſtlich als verwunderlich, Ein klein Parterr, in netten Ranken: Wovon die wohlgeſchlungnen Schranken Manch nach der Kunſt geordnet Bild, Aus bunten Stein- und Bluhmen, fuͤllt; Jn deren figurierten Graͤnzen Wir oͤfters, ſonderlich im Lenzen, Jn tauſend Farben, wunderſchoͤn, So mancherley Aurikeln ſehn. Von dieſem Platz, der unſern Blicken, Da ihn ſo ſchoͤne Vorwuͤrf ſchmuͤcken, So mancherley Vergnuͤgen gab, Tritt man noch eine Stieg hinab, Jn einen dunklen Bogen-Gang: Derſelbe gehet, in die Queer, Recht mitten durch den Garten her, Und iſt des Gartens Breite lang. Der Bogen-Gang iſt in der Mitten, Zum Vortheil des Geſichts, durchſchnitten, Und graͤnzt daſelbſt an einem Teich, Der oft ſo Fiſch- als Waſſer-reich, Den, von dem zierlichen Altan, Man, mit Vergnuͤgen, ſehen kann. Drey
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0109" n="95"/> <fw place="top" type="header">ſeines wieder erblickten Gartens.</fw><lb/> <lg n="27"> <l>Die Mitte fuͤhrt zur großen Stiegen.</l><lb/> <l>Bey dieſer ſieht man, mit Vergnuͤgen,</l><lb/> <l>Was ſonſt bey uns faſt unbekannt,</l><lb/> <l>Zur rechten und zur linken Hand,</l><lb/> <l>Zween Weinberg’, in der Ruͤnde, liegen,</l><lb/> <l>Woran die Trauben-reichen Reben</l><lb/> <l>Uns mancherley Vergnuͤgen geben.</l> </lg><lb/> <lg n="28"> <l>An jedes Fuße zeiget ſich,</l><lb/> <l>So kuͤnſtlich als verwunderlich,</l><lb/> <l>Ein klein Parterr, in netten Ranken:</l><lb/> <l>Wovon die wohlgeſchlungnen Schranken</l><lb/> <l>Manch nach der Kunſt geordnet Bild,</l><lb/> <l>Aus bunten Stein- und Bluhmen, fuͤllt;</l><lb/> <l>Jn deren figurierten Graͤnzen</l><lb/> <l>Wir oͤfters, ſonderlich im Lenzen,</l><lb/> <l>Jn tauſend Farben, wunderſchoͤn,</l><lb/> <l>So mancherley Aurikeln ſehn.</l> </lg><lb/> <lg n="29"> <l>Von dieſem Platz, der unſern Blicken,</l><lb/> <l>Da ihn ſo ſchoͤne Vorwuͤrf ſchmuͤcken,</l><lb/> <l>So mancherley Vergnuͤgen gab,</l><lb/> <l>Tritt man noch eine Stieg hinab,</l><lb/> <l>Jn einen dunklen Bogen-Gang:</l><lb/> <l>Derſelbe gehet, in die Queer,</l><lb/> <l>Recht mitten durch den Garten her,</l><lb/> <l>Und iſt des Gartens Breite lang.</l> </lg><lb/> <lg n="30"> <l>Der Bogen-Gang iſt in der Mitten,</l><lb/> <l>Zum Vortheil des Geſichts, durchſchnitten,</l><lb/> <l>Und graͤnzt daſelbſt an einem Teich,</l><lb/> <l>Der oft ſo Fiſch- als Waſſer-reich,</l><lb/> <l>Den, von dem zierlichen Altan,</l><lb/> <l>Man, mit Vergnuͤgen, ſehen kann.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Drey</fw><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0109]
ſeines wieder erblickten Gartens.
Die Mitte fuͤhrt zur großen Stiegen.
Bey dieſer ſieht man, mit Vergnuͤgen,
Was ſonſt bey uns faſt unbekannt,
Zur rechten und zur linken Hand,
Zween Weinberg’, in der Ruͤnde, liegen,
Woran die Trauben-reichen Reben
Uns mancherley Vergnuͤgen geben.
An jedes Fuße zeiget ſich,
So kuͤnſtlich als verwunderlich,
Ein klein Parterr, in netten Ranken:
Wovon die wohlgeſchlungnen Schranken
Manch nach der Kunſt geordnet Bild,
Aus bunten Stein- und Bluhmen, fuͤllt;
Jn deren figurierten Graͤnzen
Wir oͤfters, ſonderlich im Lenzen,
Jn tauſend Farben, wunderſchoͤn,
So mancherley Aurikeln ſehn.
Von dieſem Platz, der unſern Blicken,
Da ihn ſo ſchoͤne Vorwuͤrf ſchmuͤcken,
So mancherley Vergnuͤgen gab,
Tritt man noch eine Stieg hinab,
Jn einen dunklen Bogen-Gang:
Derſelbe gehet, in die Queer,
Recht mitten durch den Garten her,
Und iſt des Gartens Breite lang.
Der Bogen-Gang iſt in der Mitten,
Zum Vortheil des Geſichts, durchſchnitten,
Und graͤnzt daſelbſt an einem Teich,
Der oft ſo Fiſch- als Waſſer-reich,
Den, von dem zierlichen Altan,
Man, mit Vergnuͤgen, ſehen kann.
Drey
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |