Suchet sich in stiller Lust Aug und Herze zu erfrischen; Denn erhebt sich aus der Brust Mein zufriedenes Gemühte, Und lobsingt des Schöpfers Güte.
Die Stille, die den Wald erfüllt, Der holden Unschuld sanftes Bild, Jst nicht von froher Anmuht leer. Der kleinen Vögel muntres Heer Lässt tausend süsse Töne klingen; So kann auch ein gelassnes Herz, Mit Recht, bey zugelassnem Scherz, Gesellig lachen, fröhlich singen, Weil sonst die Tugend grämlich wär.
Zumahl erschallete an diesem Orte, Vor allen andern wunderschöne, Die, durch die wundersüssen Töne, Des grossen Grafens von der Lipp und Hendels, recht belebte Worte: Süsse Stille! sanfte Quelle Ruhiger Gelassenheit! Selbst die Seele wird erfreut, Da, in deiner Süßigkeit, Jch mir hier, nach dieser Zeit, Voll mühselger Eitelkeit, Jene Ruh vor Augen stelle, Die uns ewig ist bereit. Süsse etc.
Mein
in dem Walde.
Suchet ſich in ſtiller Luſt Aug und Herze zu erfriſchen; Denn erhebt ſich aus der Bruſt Mein zufriedenes Gemuͤhte, Und lobſingt des Schoͤpfers Guͤte.
Die Stille, die den Wald erfuͤllt, Der holden Unſchuld ſanftes Bild, Jſt nicht von froher Anmuht leer. Der kleinen Voͤgel muntres Heer Laͤſſt tauſend ſuͤſſe Toͤne klingen; So kann auch ein gelaſſnes Herz, Mit Recht, bey zugelaſſnem Scherz, Geſellig lachen, froͤhlich ſingen, Weil ſonſt die Tugend graͤmlich waͤr.
Zumahl erſchallete an dieſem Orte, Vor allen andern wunderſchoͤne, Die, durch die wunderſuͤſſen Toͤne, Des groſſen Grafens von der Lipp und Hendels, recht belebte Worte: Suͤſſe Stille! ſanfte Quelle Ruhiger Gelaſſenheit! Selbſt die Seele wird erfreut, Da, in deiner Suͤßigkeit, Jch mir hier, nach dieſer Zeit, Voll muͤhſelger Eitelkeit, Jene Ruh vor Augen ſtelle, Die uns ewig iſt bereit. Suͤſſe ꝛc.
Mein
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in dem Walde.
Suchet ſich in ſtiller Luſt
Aug und Herze zu erfriſchen;
Denn erhebt ſich aus der Bruſt
Mein zufriedenes Gemuͤhte,
Und lobſingt des Schoͤpfers Guͤte.
Die Stille, die den Wald erfuͤllt,
Der holden Unſchuld ſanftes Bild,
Jſt nicht von froher Anmuht leer.
Der kleinen Voͤgel muntres Heer
Laͤſſt tauſend ſuͤſſe Toͤne klingen;
So kann auch ein gelaſſnes Herz,
Mit Recht, bey zugelaſſnem Scherz,
Geſellig lachen, froͤhlich ſingen,
Weil ſonſt die Tugend graͤmlich waͤr.
Zumahl erſchallete an dieſem Orte,
Vor allen andern wunderſchoͤne,
Die, durch die wunderſuͤſſen Toͤne,
Des groſſen Grafens von der Lipp und Hendels, recht
belebte Worte:
Suͤſſe Stille! ſanfte Quelle
Ruhiger Gelaſſenheit!
Selbſt die Seele wird erfreut,
Da, in deiner Suͤßigkeit,
Jch mir hier, nach dieſer Zeit,
Voll muͤhſelger Eitelkeit,
Jene Ruh vor Augen ſtelle,
Die uns ewig iſt bereit.
Suͤſſe ꝛc.
Mein
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/95>, abgerufen am 22.11.2024.
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