Nachdem ich nun, mit süsser Lust, des angelegten Waldes Pracht, Nebst vielen Fremd- und Eingesessnen, des Tages ofter- mahl genossen, Ward einst von mir, ein' Abend-Freude und ein Vergnü- gen in der Nacht Beym Mond-Schein auch darin zu suchen, mit allen Mei- nigen, beschlossen.
Der Vorsatz nun ward durch das Wetter, das still und lieblich, so beglückt, Daß die Gesellschaft, durch die Anmuht der hellen Schat- ten, recht erquickt Und ungemein vergnüget ward. Wir sahn zuerst recht wunderschön, Durch das erleuchtete Gebüsche, der Sonnen herrlichs Untergehn, Das, wo nicht alle, doch verschiedne zu einer süssen An- dacht führte, Jndem man in der Herrlichkeit die Majestät des Schöp- fers spürte.
Kaum sah man ihrer Strahlen Gold mit Farben, Gluht und Glanz verschwinden, Fing ein geschwächtes Dämmrungs-Licht sich überall an einzufinden. Den an sich kühlen, schattigten, belaubten und verwachs- nen Wald
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Abend-Vergnuͤgen in dem Walde.
Nachdem ich nun, mit ſuͤſſer Luſt, des angelegten Waldes Pracht, Nebſt vielen Fremd- und Eingeſeſſnen, des Tages ofter- mahl genoſſen, Ward einſt von mir, ein’ Abend-Freude und ein Vergnuͤ- gen in der Nacht Beym Mond-Schein auch darin zu ſuchen, mit allen Mei- nigen, beſchloſſen.
Der Vorſatz nun ward durch das Wetter, das ſtill und lieblich, ſo begluͤckt, Daß die Geſellſchaft, durch die Anmuht der hellen Schat- ten, recht erquickt Und ungemein vergnuͤget ward. Wir ſahn zuerſt recht wunderſchoͤn, Durch das erleuchtete Gebuͤſche, der Sonnen herrlichs Untergehn, Das, wo nicht alle, doch verſchiedne zu einer ſuͤſſen An- dacht fuͤhrte, Jndem man in der Herrlichkeit die Majeſtaͤt des Schoͤp- fers ſpuͤrte.
Kaum ſah man ihrer Strahlen Gold mit Farben, Gluht und Glanz verſchwinden, Fing ein geſchwaͤchtes Daͤmmrungs-Licht ſich uͤberall an einzufinden. Den an ſich kuͤhlen, ſchattigten, belaubten und verwachs- nen Wald
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Abend-Vergnuͤgen in dem Walde.
Nachdem ich nun, mit ſuͤſſer Luſt, des angelegten Waldes
Pracht,
Nebſt vielen Fremd- und Eingeſeſſnen, des Tages ofter-
mahl genoſſen,
Ward einſt von mir, ein’ Abend-Freude und ein Vergnuͤ-
gen in der Nacht
Beym Mond-Schein auch darin zu ſuchen, mit allen Mei-
nigen, beſchloſſen.
Der Vorſatz nun ward durch das Wetter, das ſtill und
lieblich, ſo begluͤckt,
Daß die Geſellſchaft, durch die Anmuht der hellen Schat-
ten, recht erquickt
Und ungemein vergnuͤget ward. Wir ſahn zuerſt recht
wunderſchoͤn,
Durch das erleuchtete Gebuͤſche, der Sonnen herrlichs
Untergehn,
Das, wo nicht alle, doch verſchiedne zu einer ſuͤſſen An-
dacht fuͤhrte,
Jndem man in der Herrlichkeit die Majeſtaͤt des Schoͤp-
fers ſpuͤrte.
Kaum ſah man ihrer Strahlen Gold mit Farben, Gluht
und Glanz verſchwinden,
Fing ein geſchwaͤchtes Daͤmmrungs-Licht ſich uͤberall an
einzufinden.
Den an ſich kuͤhlen, ſchattigten, belaubten und verwachs-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/91>, abgerufen am 18.12.2024.
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