Demühtiger Dank für die gnädig abgewandte Einäscherung des Fleckens Ritzebüttel.
Die stille Nacht hatt' allbereits die Welt in Schatten eingehüllet, Und, wie mit Dunkelheit die Luft, mit Schlaf schon manches Aug' erfüllet, Als plötzlich ein entsetzlich Licht den schwarzen Duft der Finsterniß, Und ein erbärmliches Geschrey die Augen von einander riß. Es nahm von einem schnellen Feuer ein rohter Schrecken- reicher Schein Jm Augenblick die hohe Tiefe des Schatten-reichen Luft- Raums ein. Ein gräßlich Licht befloß das Land, fiel an die Höh'n, schwamm auf der Fluht, Es loderte mit lautem Prasseln die freßige verzehrnde Gluht, Es fuhr die gelblich rohte Loh mit regem Wallen, wie ein Strahl, Aus zwey mit Stroh gedeckten Dächern, und aus zwo Scheunen auf einmahl.
Was
Demuͤt. Dank fuͤr die gnaͤdig abgewandte
Demuͤhtiger Dank fuͤr die gnaͤdig abgewandte Einaͤſcherung des Fleckens Ritzebuͤttel.
Die ſtille Nacht hatt’ allbereits die Welt in Schatten eingehuͤllet, Und, wie mit Dunkelheit die Luft, mit Schlaf ſchon manches Aug’ erfuͤllet, Als ploͤtzlich ein entſetzlich Licht den ſchwarzen Duft der Finſterniß, Und ein erbaͤrmliches Geſchrey die Augen von einander riß. Es nahm von einem ſchnellen Feuer ein rohter Schrecken- reicher Schein Jm Augenblick die hohe Tiefe des Schatten-reichen Luft- Raums ein. Ein graͤßlich Licht befloß das Land, fiel an die Hoͤh’n, ſchwamm auf der Fluht, Es loderte mit lautem Praſſeln die freßige verzehrnde Gluht, Es fuhr die gelblich rohte Loh mit regem Wallen, wie ein Strahl, Aus zwey mit Stroh gedeckten Daͤchern, und aus zwo Scheunen auf einmahl.
Was
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0538"n="520"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Demuͤt. Dank fuͤr die gnaͤdig abgewandte</hi></fw><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Demuͤhtiger Dank<lb/>
fuͤr die<lb/>
gnaͤdig abgewandte Einaͤſcherung<lb/>
des<lb/>
Fleckens Ritzebuͤttel.</hi></head><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">D</hi>ie ſtille Nacht hatt’ allbereits die Welt in Schatten</l><lb/><l><hirendition="#et">eingehuͤllet,</hi></l><lb/><l>Und, wie mit Dunkelheit die Luft, mit Schlaf ſchon</l><lb/><l><hirendition="#et">manches Aug’ erfuͤllet,</hi></l><lb/><l>Als ploͤtzlich ein entſetzlich Licht den ſchwarzen Duft der</l><lb/><l><hirendition="#et">Finſterniß,</hi></l><lb/><l>Und ein erbaͤrmliches Geſchrey die Augen von einander</l><lb/><l><hirendition="#et">riß.</hi></l><lb/><l>Es nahm von einem ſchnellen Feuer ein rohter Schrecken-</l><lb/><l><hirendition="#et">reicher Schein</hi></l><lb/><l>Jm Augenblick die hohe Tiefe des Schatten-reichen Luft-</l><lb/><l><hirendition="#et">Raums ein.</hi></l><lb/><l>Ein graͤßlich Licht befloß das Land, fiel an die Hoͤh’n,</l><lb/><l><hirendition="#et">ſchwamm auf der Fluht,</hi></l><lb/><l>Es loderte mit lautem Praſſeln die freßige verzehrnde</l><lb/><l><hirendition="#et">Gluht,</hi></l><lb/><l>Es fuhr die gelblich rohte Loh mit regem Wallen, wie</l><lb/><l><hirendition="#et">ein Strahl,</hi></l><lb/><l>Aus zwey mit Stroh gedeckten Daͤchern, und aus zwo</l><lb/><l><hirendition="#et">Scheunen auf einmahl.</hi></l></lg><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Was</fw><lb/></lg></div></div></div></body></text></TEI>
[520/0538]
Demuͤt. Dank fuͤr die gnaͤdig abgewandte
Demuͤhtiger Dank
fuͤr die
gnaͤdig abgewandte Einaͤſcherung
des
Fleckens Ritzebuͤttel.
Die ſtille Nacht hatt’ allbereits die Welt in Schatten
eingehuͤllet,
Und, wie mit Dunkelheit die Luft, mit Schlaf ſchon
manches Aug’ erfuͤllet,
Als ploͤtzlich ein entſetzlich Licht den ſchwarzen Duft der
Finſterniß,
Und ein erbaͤrmliches Geſchrey die Augen von einander
riß.
Es nahm von einem ſchnellen Feuer ein rohter Schrecken-
reicher Schein
Jm Augenblick die hohe Tiefe des Schatten-reichen Luft-
Raums ein.
Ein graͤßlich Licht befloß das Land, fiel an die Hoͤh’n,
ſchwamm auf der Fluht,
Es loderte mit lautem Praſſeln die freßige verzehrnde
Gluht,
Es fuhr die gelblich rohte Loh mit regem Wallen, wie
ein Strahl,
Aus zwey mit Stroh gedeckten Daͤchern, und aus zwo
Scheunen auf einmahl.
Was
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/538>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.