Vors andere, daß, durch die Neigung zu einem Hunde, er beroogen, Jn Meynung, da er klatschen hört, er läg im Wasser, hingezogen, Um ihm zu helfen, da er denn am selben Ort von unge- fehr Das kleine Boot, worinn er erst das Kind gesehen hatte, leer, Und ihn im Wasser zappeln sieht. Worauf er denn geschwinde lief, Und der noch ziemlich weit davon entfernten Wache schleu- nig rief, Die denn zwar schnell gelaufen kam; doch aber nicht zu helfen wußte; Bis einer auf das andre Boot sich noch besinnt. Das aber lag Noch ziemlich weit; doch aber näher, als wie es sonst zu liegen pflag, Und noch zum Glück an diesem Ufer. Woher man es denn holen mußte. Dieß lag nun nahe, wo ich stund, und, wie ich es bereits erzehlt, Wo nicht der Gärtner eben kommen, und er an diesem Ort gefehlt; Wär jemand in das Boot gefallen, der es zwar von dem Ufer trennen, Doch, da er selbes nicht regieren, dem Knaben auch nicht helfen können, Und uns des Werkzeugs noch beraubt, ohn' welches wir nicht zu ihm nah'n, Noch ihm zur Rettung kommen können. Noch mehr, daß nur ein wenig Wind,
Und
K k 3
Der gerettete Knabe.
Vors andere, daß, durch die Neigung zu einem Hunde, er beroogen, Jn Meynung, da er klatſchen hoͤrt, er laͤg im Waſſer, hingezogen, Um ihm zu helfen, da er denn am ſelben Ort von unge- fehr Das kleine Boot, worinn er erſt das Kind geſehen hatte, leer, Und ihn im Waſſer zappeln ſieht. Worauf er denn geſchwinde lief, Und der noch ziemlich weit davon entfernten Wache ſchleu- nig rief, Die denn zwar ſchnell gelaufen kam; doch aber nicht zu helfen wußte; Bis einer auf das andre Boot ſich noch beſinnt. Das aber lag Noch ziemlich weit; doch aber naͤher, als wie es ſonſt zu liegen pflag, Und noch zum Gluͤck an dieſem Ufer. Woher man es denn holen mußte. Dieß lag nun nahe, wo ich ſtund, und, wie ich es bereits erzehlt, Wo nicht der Gaͤrtner eben kommen, und er an dieſem Ort gefehlt; Waͤr jemand in das Boot gefallen, der es zwar von dem Ufer trennen, Doch, da er ſelbes nicht regieren, dem Knaben auch nicht helfen koͤnnen, Und uns des Werkzeugs noch beraubt, ohn’ welches wir nicht zu ihm nah’n, Noch ihm zur Rettung kommen koͤnnen. Noch mehr, daß nur ein wenig Wind,
Und
K k 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0535"n="517"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der gerettete Knabe.</hi></fw><lb/><lgn="7"><l>Vors andere, daß, durch die Neigung zu einem Hunde,</l><lb/><l><hirendition="#et">er beroogen,</hi></l><lb/><l>Jn Meynung, da er klatſchen hoͤrt, er laͤg im Waſſer,</l><lb/><l><hirendition="#et">hingezogen,</hi></l><lb/><l>Um ihm zu helfen, da er denn am ſelben Ort von unge-</l><lb/><l><hirendition="#et">fehr</hi></l><lb/><l>Das kleine Boot, worinn er erſt das Kind geſehen hatte,</l><lb/><l><hirendition="#et">leer,</hi></l><lb/><l>Und ihn im Waſſer zappeln ſieht. Worauf er denn</l><lb/><l><hirendition="#et">geſchwinde lief,</hi></l><lb/><l>Und der noch ziemlich weit davon entfernten Wache ſchleu-</l><lb/><l><hirendition="#et">nig rief,</hi></l><lb/><l>Die denn zwar ſchnell gelaufen kam; doch aber nicht zu</l><lb/><l><hirendition="#et">helfen wußte;</hi></l><lb/><l>Bis einer auf das andre Boot ſich noch beſinnt. Das</l><lb/><l><hirendition="#et">aber lag</hi></l><lb/><l>Noch ziemlich weit; doch aber naͤher, als wie es ſonſt</l><lb/><l><hirendition="#et">zu liegen pflag,</hi></l><lb/><l>Und noch zum Gluͤck an dieſem Ufer. Woher man es</l><lb/><l><hirendition="#et">denn holen mußte.</hi></l><lb/><l>Dieß lag nun nahe, wo ich ſtund, und, wie ich es bereits</l><lb/><l><hirendition="#et">erzehlt,</hi></l><lb/><l>Wo nicht der Gaͤrtner eben kommen, und er an dieſem</l><lb/><l><hirendition="#et">Ort gefehlt;</hi></l><lb/><l>Waͤr jemand in das Boot gefallen, der es zwar von dem</l><lb/><l><hirendition="#et">Ufer trennen,</hi></l><lb/><l>Doch, da er ſelbes nicht regieren, dem Knaben auch nicht</l><lb/><l><hirendition="#et">helfen koͤnnen,</hi></l><lb/><l>Und uns des Werkzeugs noch beraubt, ohn’ welches wir</l><lb/><l><hirendition="#et">nicht zu ihm nah’n,</hi></l><lb/><l>Noch ihm zur Rettung kommen koͤnnen. Noch mehr,</l><lb/><l><hirendition="#et">daß nur ein wenig Wind,</hi></l></lg><lb/><fwplace="bottom"type="sig">K k 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">Und</fw><lb/></lg></div></div></div></body></text></TEI>
[517/0535]
Der gerettete Knabe.
Vors andere, daß, durch die Neigung zu einem Hunde,
er beroogen,
Jn Meynung, da er klatſchen hoͤrt, er laͤg im Waſſer,
hingezogen,
Um ihm zu helfen, da er denn am ſelben Ort von unge-
fehr
Das kleine Boot, worinn er erſt das Kind geſehen hatte,
leer,
Und ihn im Waſſer zappeln ſieht. Worauf er denn
geſchwinde lief,
Und der noch ziemlich weit davon entfernten Wache ſchleu-
nig rief,
Die denn zwar ſchnell gelaufen kam; doch aber nicht zu
helfen wußte;
Bis einer auf das andre Boot ſich noch beſinnt. Das
aber lag
Noch ziemlich weit; doch aber naͤher, als wie es ſonſt
zu liegen pflag,
Und noch zum Gluͤck an dieſem Ufer. Woher man es
denn holen mußte.
Dieß lag nun nahe, wo ich ſtund, und, wie ich es bereits
erzehlt,
Wo nicht der Gaͤrtner eben kommen, und er an dieſem
Ort gefehlt;
Waͤr jemand in das Boot gefallen, der es zwar von dem
Ufer trennen,
Doch, da er ſelbes nicht regieren, dem Knaben auch nicht
helfen koͤnnen,
Und uns des Werkzeugs noch beraubt, ohn’ welches wir
nicht zu ihm nah’n,
Noch ihm zur Rettung kommen koͤnnen. Noch mehr,
daß nur ein wenig Wind,
Und
K k 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/535>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.