Es zeugt und zeigt ihr Wunder-Strahl Dir Wälder, Felder, Berg' und Thal, Gebüsche, Gärten, Bluhmen, Gras, Korn, Obst, zusamt der Reben Naß. Mit Vögeln, Fischen, Thieren, Wild Hat Gott für dich die Welt erfüllt.
5.
Du sprichst: Dieß alles ist zwar wahr: Allein, wie vielerley Gefahr, Gram, Unglück, Sorgen, Herzeleid Verbittern meine Lebens-Zeit! Man hört fast nichts, als Streit und Zank, Bald bin ich, bald die Meinen krank.
6.
Jn unser Jugend, wie bekannt, Sind wir voll Schwäch' und Unverstand; Grwachsen, foltert uns die Kraft Verführerischer Leidenschaft, Dann schäumet das erhitzte Blut, Dann spornt uns Stolz und Uebermuht.
7.
Wird man denn mit den Jahren alt, Wird Geist und Cörper ungestalt, Uns plagt die Furcht, uns nagt der Neid, Geiz, Argwohn, Unlust, Grämlichkeit,
Nebst
Lob-Geſang.
4.
Es zeugt und zeigt ihr Wunder-Strahl Dir Waͤlder, Felder, Berg’ und Thal, Gebuͤſche, Gaͤrten, Bluhmen, Gras, Korn, Obſt, zuſamt der Reben Naß. Mit Voͤgeln, Fiſchen, Thieren, Wild Hat Gott fuͤr dich die Welt erfuͤllt.
5.
Du ſprichſt: Dieß alles iſt zwar wahr: Allein, wie vielerley Gefahr, Gram, Ungluͤck, Sorgen, Herzeleid Verbittern meine Lebens-Zeit! Man hoͤrt faſt nichts, als Streit und Zank, Bald bin ich, bald die Meinen krank.
6.
Jn unſer Jugend, wie bekannt, Sind wir voll Schwaͤch’ und Unverſtand; Grwachſen, foltert uns die Kraft Verfuͤhreriſcher Leidenſchaft, Dann ſchaͤumet das erhitzte Blut, Dann ſpornt uns Stolz und Uebermuht.
7.
Wird man denn mit den Jahren alt, Wird Geiſt und Coͤrper ungeſtalt, Uns plagt die Furcht, uns nagt der Neid, Geiz, Argwohn, Unluſt, Graͤmlichkeit,
Nebſt
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Lob-Geſang.
4.
Es zeugt und zeigt ihr Wunder-Strahl
Dir Waͤlder, Felder, Berg’ und Thal,
Gebuͤſche, Gaͤrten, Bluhmen, Gras,
Korn, Obſt, zuſamt der Reben Naß.
Mit Voͤgeln, Fiſchen, Thieren, Wild
Hat Gott fuͤr dich die Welt erfuͤllt.
5.
Du ſprichſt: Dieß alles iſt zwar wahr:
Allein, wie vielerley Gefahr,
Gram, Ungluͤck, Sorgen, Herzeleid
Verbittern meine Lebens-Zeit!
Man hoͤrt faſt nichts, als Streit und Zank,
Bald bin ich, bald die Meinen krank.
6.
Jn unſer Jugend, wie bekannt,
Sind wir voll Schwaͤch’ und Unverſtand;
Grwachſen, foltert uns die Kraft
Verfuͤhreriſcher Leidenſchaft,
Dann ſchaͤumet das erhitzte Blut,
Dann ſpornt uns Stolz und Uebermuht.
7.
Wird man denn mit den Jahren alt,
Wird Geiſt und Coͤrper ungeſtalt,
Uns plagt die Furcht, uns nagt der Neid,
Geiz, Argwohn, Unluſt, Graͤmlichkeit,
Nebſt
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/404>, abgerufen am 23.11.2024.
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