Zu wenig nichts, auch nicht zu viel, verhanden sey. Wenn wir dieß sehn, So laßt uns unsers Schöpfers Weisheit, die unergründlich ist, verstehn, Und Jhn, in froher Ehrfurcht, suchen, mit Dank und Loben, zu erhöhn!
Nun laßt uns bey den Fischen ferner doch noch ein Wun- der überlegen, Und, was doch wohl die Ursach sey, daß mit so ungezähltem Heer Die Fische, zu gewisser Zeit, in Flüß' und Ströhm', aus tiefem Meer, Wodurch sie uns zur Speise werden, so emsig sich erhöhn, erwegen! Die Absicht scheinet uns zum Besten. Die Mittel, welche die Natur Zu diesem grossen Zweck gebraucht, und meistens uns zum Besten nur, Sind ja so weis' als ungekünstelt. Die Wasser-Würmer, die in Flüssen Jn ungezählter Menge wachsen, sind aller Fische Lecker- Bissen, Und eben diese sind die Werkzeug', die sie aus ihren tiefen Gründen, Durch einen eingesenkten Trieb, gewiß sich bey uns ein- zufinden, Und uns, mit so viel Lust zu speisen, hervor zu locken, dienen müssen.
Es
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des Waſſers.
Zu wenig nichts, auch nicht zu viel, verhanden ſey. Wenn wir dieß ſehn, So laßt uns unſers Schoͤpfers Weisheit, die unergruͤndlich iſt, verſtehn, Und Jhn, in froher Ehrfurcht, ſuchen, mit Dank und Loben, zu erhoͤhn!
Nun laßt uns bey den Fiſchen ferner doch noch ein Wun- der uͤberlegen, Und, was doch wohl die Urſach ſey, daß mit ſo ungezaͤhltem Heer Die Fiſche, zu gewiſſer Zeit, in Fluͤß’ und Stroͤhm’, aus tiefem Meer, Wodurch ſie uns zur Speiſe werden, ſo emſig ſich erhoͤhn, erwegen! Die Abſicht ſcheinet uns zum Beſten. Die Mittel, welche die Natur Zu dieſem groſſen Zweck gebraucht, und meiſtens uns zum Beſten nur, Sind ja ſo weiſ’ als ungekuͤnſtelt. Die Waſſer-Wuͤrmer, die in Fluͤſſen Jn ungezaͤhlter Menge wachſen, ſind aller Fiſche Lecker- Biſſen, Und eben dieſe ſind die Werkzeug’, die ſie aus ihren tiefen Gruͤnden, Durch einen eingeſenkten Trieb, gewiß ſich bey uns ein- zufinden, Und uns, mit ſo viel Luſt zu ſpeiſen, hervor zu locken, dienen muͤſſen.
Es
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des Waſſers.
Zu wenig nichts, auch nicht zu viel, verhanden ſey. Wenn
wir dieß ſehn,
So laßt uns unſers Schoͤpfers Weisheit, die unergruͤndlich
iſt, verſtehn,
Und Jhn, in froher Ehrfurcht, ſuchen, mit Dank und Loben,
zu erhoͤhn!
Nun laßt uns bey den Fiſchen ferner doch noch ein Wun-
der uͤberlegen,
Und, was doch wohl die Urſach ſey, daß mit ſo ungezaͤhltem
Heer
Die Fiſche, zu gewiſſer Zeit, in Fluͤß’ und Stroͤhm’, aus
tiefem Meer,
Wodurch ſie uns zur Speiſe werden, ſo emſig ſich erhoͤhn,
erwegen!
Die Abſicht ſcheinet uns zum Beſten. Die Mittel, welche
die Natur
Zu dieſem groſſen Zweck gebraucht, und meiſtens uns zum
Beſten nur,
Sind ja ſo weiſ’ als ungekuͤnſtelt. Die Waſſer-Wuͤrmer,
die in Fluͤſſen
Jn ungezaͤhlter Menge wachſen, ſind aller Fiſche Lecker-
Biſſen,
Und eben dieſe ſind die Werkzeug’, die ſie aus ihren tiefen
Gruͤnden,
Durch einen eingeſenkten Trieb, gewiß ſich bey uns ein-
zufinden,
Und uns, mit ſo viel Luſt zu ſpeiſen, hervor zu locken, dienen
muͤſſen.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/121>, abgerufen am 25.11.2024.
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