Und von demselben hin und wieder ein sie belehrend Beyspiel nehmen. Es scheint, dieß kleine Vögelein woll euch, des Schöpfers Huld zu preisen, Und euch an Blumen zu vergnügen, den Weg durch sein Be- tragen weisen.
Aufs wenigst hast du, liebes Thierchen, da ich auf dein Betrieb gemerkt, Jn meinem Vorsatz, mich zu freuen, und Gott zu loben, sehr gestärkt. Du sollst noch ferner oftermals, bey mir, das Lehreramt ver- walten. Drüm hab ich dich, für meine Lieder, zu einem Verwurf, werth gehalten, Jn Hoffnung, daß noch andre mehr die süsse Lehre werden fassen, Und sich, nebst mir, zu Gottes Preise, und eigner Lust, beleh- ren lassen.
Erbau-
Der gefluͤgelte Lehrer.
Und von demſelben hin und wieder ein ſie belehrend Beyſpiel nehmen. Es ſcheint, dieß kleine Voͤgelein woll euch, des Schoͤpfers Huld zu preiſen, Und euch an Blumen zu vergnuͤgen, den Weg durch ſein Be- tragen weiſen.
Aufs wenigſt haſt du, liebes Thierchen, da ich auf dein Betrieb gemerkt, Jn meinem Vorſatz, mich zu freuen, und Gott zu loben, ſehr geſtaͤrkt. Du ſollſt noch ferner oftermals, bey mir, das Lehreramt ver- walten. Druͤm hab ich dich, fuͤr meine Lieder, zu einem Verwurf, werth gehalten, Jn Hoffnung, daß noch andre mehr die ſuͤſſe Lehre werden faſſen, Und ſich, nebſt mir, zu Gottes Preiſe, und eigner Luſt, beleh- ren laſſen.
Erbau-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgn="6"><l><pbfacs="#f0080"n="56"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der gefluͤgelte Lehrer.</hi></fw><lb/>
Und von demſelben hin und wieder ein ſie belehrend Beyſpiel<lb/><hirendition="#et">nehmen.</hi></l><lb/><l>Es ſcheint, dieß kleine Voͤgelein woll euch, des Schoͤpfers Huld<lb/><hirendition="#et">zu preiſen,</hi></l><lb/><l>Und euch an Blumen zu vergnuͤgen, den Weg durch ſein Be-<lb/><hirendition="#et">tragen weiſen.</hi></l></lg><lb/><lgn="7"><l>Aufs wenigſt haſt du, liebes Thierchen, da ich auf dein<lb/><hirendition="#et">Betrieb gemerkt,</hi></l><lb/><l>Jn meinem Vorſatz, mich zu freuen, und Gott zu loben, ſehr<lb/><hirendition="#et">geſtaͤrkt.</hi></l><lb/><l>Du ſollſt noch ferner oftermals, bey mir, das Lehreramt ver-<lb/><hirendition="#et">walten.</hi></l><lb/><l>Druͤm hab ich dich, fuͤr meine Lieder, zu einem Verwurf,<lb/><hirendition="#et">werth gehalten,</hi></l><lb/><l>Jn Hoffnung, daß noch andre mehr die ſuͤſſe Lehre werden<lb/><hirendition="#et">faſſen,</hi></l><lb/><l>Und ſich, nebſt mir, zu Gottes Preiſe, und eigner Luſt, beleh-<lb/><hirendition="#et">ren laſſen.</hi></l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Erbau-</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[56/0080]
Der gefluͤgelte Lehrer.
Und von demſelben hin und wieder ein ſie belehrend Beyſpiel
nehmen.
Es ſcheint, dieß kleine Voͤgelein woll euch, des Schoͤpfers Huld
zu preiſen,
Und euch an Blumen zu vergnuͤgen, den Weg durch ſein Be-
tragen weiſen.
Aufs wenigſt haſt du, liebes Thierchen, da ich auf dein
Betrieb gemerkt,
Jn meinem Vorſatz, mich zu freuen, und Gott zu loben, ſehr
geſtaͤrkt.
Du ſollſt noch ferner oftermals, bey mir, das Lehreramt ver-
walten.
Druͤm hab ich dich, fuͤr meine Lieder, zu einem Verwurf,
werth gehalten,
Jn Hoffnung, daß noch andre mehr die ſuͤſſe Lehre werden
faſſen,
Und ſich, nebſt mir, zu Gottes Preiſe, und eigner Luſt, beleh-
ren laſſen.
Erbau-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/80>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.