So wird, wenn wir vernünftig fühlen, daß wir so manche Lust geniessen, Aus solcher Eh, als ihre Früchte, Bewunderung und Dank entspriessen. Dieß ist zu Gott die dritte Staffel, wodurch wir uns zu ihm erhöhn, Und seine Macht und Herrlichkeit am allerdeutlichsten verstehn.
Bewunderung, als unsere IIIte Pflicht.
Wann wir nun unsrer Seelen Kräfte, so viel uns möglich ist, ergründen: So werden wir von der Bewundrung ganz überzeuglich dieß befinden, Daß sie die allerwürdigste Beschäfftigung zu Gottes Ehren, Zu der wir aufgeleget seyn. Daß nichts die Ehrfurcht mehr zu mehren, Die Demuth zu vergrößern fähig, die Liebe zu erwecken mächtig. Ja daß nur sie allein uns zeige, wie Gott so liebreich, weis und mächtig, Wie ihm allein nur Preis gebühre, nicht weniger wie sie so klein, So schwach, umschränket kraftlos, flüchtig und eitel von uns selber seyn.
Nur die Bewunderung erweiset den Vorzug, den wir vor den Thieren, Von Gott aus Lieb, erhalten haben, und welchen wir in uns verspüren,
Sie
Betrachtung einiger Pflichten.
So wird, wenn wir vernuͤnftig fuͤhlen, daß wir ſo manche Luſt genieſſen, Aus ſolcher Eh, als ihre Fruͤchte, Bewunderung und Dank entſprieſſen. Dieß iſt zu Gott die dritte Staffel, wodurch wir uns zu ihm erhoͤhn, Und ſeine Macht und Herrlichkeit am allerdeutlichſten verſtehn.
Bewunderung, als unſere IIIte Pflicht.
Wann wir nun unſrer Seelen Kraͤfte, ſo viel uns moͤglich iſt, ergruͤnden: So werden wir von der Bewundrung ganz uͤberzeuglich dieß befinden, Daß ſie die allerwuͤrdigſte Beſchaͤfftigung zu Gottes Ehren, Zu der wir aufgeleget ſeyn. Daß nichts die Ehrfurcht mehr zu mehren, Die Demuth zu vergroͤßern faͤhig, die Liebe zu erwecken maͤchtig. Ja daß nur ſie allein uns zeige, wie Gott ſo liebreich, weiſ und maͤchtig, Wie ihm allein nur Preis gebuͤhre, nicht weniger wie ſie ſo klein, So ſchwach, umſchraͤnket kraftlos, fluͤchtig und eitel von uns ſelber ſeyn.
Nur die Bewunderung erweiſet den Vorzug, den wir vor den Thieren, Von Gott aus Lieb, erhalten haben, und welchen wir in uns verſpuͤren,
Sie
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Betrachtung einiger Pflichten.
So wird, wenn wir vernuͤnftig fuͤhlen, daß wir ſo manche
Luſt genieſſen,
Aus ſolcher Eh, als ihre Fruͤchte, Bewunderung und
Dank entſprieſſen.
Dieß iſt zu Gott die dritte Staffel, wodurch wir uns zu ihm
erhoͤhn,
Und ſeine Macht und Herrlichkeit am allerdeutlichſten verſtehn.
Bewunderung,
als unſere IIIte Pflicht.
Wann wir nun unſrer Seelen Kraͤfte, ſo viel uns moͤglich
iſt, ergruͤnden:
So werden wir von der Bewundrung ganz uͤberzeuglich
dieß befinden,
Daß ſie die allerwuͤrdigſte Beſchaͤfftigung zu Gottes Ehren,
Zu der wir aufgeleget ſeyn. Daß nichts die Ehrfurcht
mehr zu mehren,
Die Demuth zu vergroͤßern faͤhig, die Liebe zu erwecken
maͤchtig.
Ja daß nur ſie allein uns zeige, wie Gott ſo liebreich, weiſ
und maͤchtig,
Wie ihm allein nur Preis gebuͤhre, nicht weniger wie ſie ſo
klein,
So ſchwach, umſchraͤnket kraftlos, fluͤchtig und eitel von uns
ſelber ſeyn.
Nur die Bewunderung erweiſet den Vorzug, den wir
vor den Thieren,
Von Gott aus Lieb, erhalten haben, und welchen wir in uns
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 656. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/680>, abgerufen am 24.11.2024.
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