So reichlich deine Huld geschenkt, daß ich nicht nur, nebst al- len Meinen, So wohl die Land-als Wasser-Reise gesegnet und beglückt ge- führt, Daß ich, beym Antritt in das Amt, in allen, deine Huld verspürt. Ach laß doch in demselben ferner mir deiner Gnaden Sonne scheinen. Zwar hab ich hier, nicht lang hernach, von mich bedrohnden Krieges-Schaaren, Nicht kleine Sorgen ausgestanden, und viel Verdrießlichkeit erfahren, So aber, großer Friedens-Fürst, bloß durch dein väterliches Lieben, Da du das Unglück abgewandt, Gottlob! nur bey der Furcht geblieben.
Jndessen kann ich nicht umhin, wie ich den Zustand auf- geschrieben, Damit es nicht vergessen werd, und immer ein' Erinnrung bleibe, Hier die Gedanken herzusetzen, damit es mich noch ferner treibe, Für den, nach Wetter, Sturm und Regen, erwünscht verspür- ten Sonnenschein, Dem, der das Schwerdt in Sicheln kehrt, erkenntlich dank- bar froh zu seyn.*
Jch habe, dir sey Dank, o Herr, in diesem Jahre, meine Hand Jn meinem Jrdischen Vergnügen, es zu vermehren, angewandt
Daß
* Dieses Gedicht wird, nebst andern, in den G. G. heraus zu gebenden Ritzebüttelschen Gedichten folgen.
S s 3
der Wohlthaten in der Hand.
So reichlich deine Huld geſchenkt, daß ich nicht nur, nebſt al- len Meinen, So wohl die Land-als Waſſer-Reiſe geſegnet und begluͤckt ge- fuͤhrt, Daß ich, beym Antritt in das Amt, in allen, deine Huld verſpuͤrt. Ach laß doch in demſelben ferner mir deiner Gnaden Sonne ſcheinen. Zwar hab ich hier, nicht lang hernach, von mich bedrohnden Krieges-Schaaren, Nicht kleine Sorgen ausgeſtanden, und viel Verdrießlichkeit erfahren, So aber, großer Friedens-Fuͤrſt, bloß durch dein vaͤterliches Lieben, Da du das Ungluͤck abgewandt, Gottlob! nur bey der Furcht geblieben.
Jndeſſen kann ich nicht umhin, wie ich den Zuſtand auf- geſchrieben, Damit es nicht vergeſſen werd, und immer ein’ Erinnrung bleibe, Hier die Gedanken herzuſetzen, damit es mich noch ferner treibe, Fuͤr den, nach Wetter, Sturm und Regen, erwuͤnſcht verſpuͤr- ten Sonnenſchein, Dem, der das Schwerdt in Sicheln kehrt, erkenntlich dank- bar froh zu ſeyn.*
Jch habe, dir ſey Dank, o Herr, in dieſem Jahre, meine Hand Jn meinem Jrdiſchen Vergnuͤgen, es zu vermehren, angewandt
Daß
* Dieſes Gedicht wird, nebſt andern, in den G. G. heraus zu gebenden Ritzebuͤttelſchen Gedichten folgen.
S s 3
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der Wohlthaten in der Hand.
So reichlich deine Huld geſchenkt, daß ich nicht nur, nebſt al-
len Meinen,
So wohl die Land-als Waſſer-Reiſe geſegnet und begluͤckt ge-
fuͤhrt,
Daß ich, beym Antritt in das Amt, in allen, deine Huld
verſpuͤrt.
Ach laß doch in demſelben ferner mir deiner Gnaden Sonne
ſcheinen.
Zwar hab ich hier, nicht lang hernach, von mich bedrohnden
Krieges-Schaaren,
Nicht kleine Sorgen ausgeſtanden, und viel Verdrießlichkeit
erfahren,
So aber, großer Friedens-Fuͤrſt, bloß durch dein vaͤterliches
Lieben,
Da du das Ungluͤck abgewandt, Gottlob! nur bey der Furcht
geblieben.
Jndeſſen kann ich nicht umhin, wie ich den Zuſtand auf-
geſchrieben,
Damit es nicht vergeſſen werd, und immer ein’ Erinnrung
bleibe,
Hier die Gedanken herzuſetzen, damit es mich noch ferner
treibe,
Fuͤr den, nach Wetter, Sturm und Regen, erwuͤnſcht verſpuͤr-
ten Sonnenſchein,
Dem, der das Schwerdt in Sicheln kehrt, erkenntlich dank-
bar froh zu ſeyn. *
Jch habe, dir ſey Dank, o Herr, in dieſem Jahre, meine Hand
Jn meinem Jrdiſchen Vergnuͤgen, es zu vermehren, angewandt
Daß
* Dieſes Gedicht wird, nebſt andern, in den G. G. heraus
zu gebenden Ritzebuͤttelſchen Gedichten folgen.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/669>, abgerufen am 24.11.2024.
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