So unzählig vielerley Schon den Sinnen vorgestellt; Was wird, in so vielen Erden, Nicht noch angetroffen werden! Weil nun der Gedank in mir Ehrfurcht, Lob und Dankbegier, Wodurch man den Schöpfer ehret, Gegen meinen Schöpfer mehret: Glaub ich es, und bleib dabey, Daß es so wahrhaftig sey. Fall daher in Demuth nieder, Singe dem, der alles schafft, Der die Brunnquell aller Kraft, Neue Dank- und Freudenlieder.
Schöpfer, dessen Macht unendlich, So wie deine Weisheit ist, Der du uns am meisten kenntlich Jn den schönen Werken bist. Diese Vielheit, sonder Schranken, Stellet mir dich, in Gedanken, Größer und gewaltiger, Weiser, liebreich, herrlicher, Würdiger und besser für. Ach wie wird derselben Zier, Wenn wir sie, nach dieser Erden, Sehen und genießen werden, Uns, zu deinem Ruhm ergötzen, Da wir uns, an ihrem Schein, Uns in Hoffnung schon ergötzen, Und schon hier halb selig seyn.
Noch
Abermalige Betrachtung der Roſe.
So unzaͤhlig vielerley Schon den Sinnen vorgeſtellt; Was wird, in ſo vielen Erden, Nicht noch angetroffen werden! Weil nun der Gedank in mir Ehrfurcht, Lob und Dankbegier, Wodurch man den Schoͤpfer ehret, Gegen meinen Schoͤpfer mehret: Glaub ich es, und bleib dabey, Daß es ſo wahrhaftig ſey. Fall daher in Demuth nieder, Singe dem, der alles ſchafft, Der die Brunnquell aller Kraft, Neue Dank- und Freudenlieder.
Schoͤpfer, deſſen Macht unendlich, So wie deine Weisheit iſt, Der du uns am meiſten kenntlich Jn den ſchoͤnen Werken biſt. Dieſe Vielheit, ſonder Schranken, Stellet mir dich, in Gedanken, Groͤßer und gewaltiger, Weiſer, liebreich, herrlicher, Wuͤrdiger und beſſer fuͤr. Ach wie wird derſelben Zier, Wenn wir ſie, nach dieſer Erden, Sehen und genießen werden, Uns, zu deinem Ruhm ergoͤtzen, Da wir uns, an ihrem Schein, Uns in Hoffnung ſchon ergoͤtzen, Und ſchon hier halb ſelig ſeyn.
Noch
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Abermalige Betrachtung der Roſe.
So unzaͤhlig vielerley
Schon den Sinnen vorgeſtellt;
Was wird, in ſo vielen Erden,
Nicht noch angetroffen werden!
Weil nun der Gedank in mir
Ehrfurcht, Lob und Dankbegier,
Wodurch man den Schoͤpfer ehret,
Gegen meinen Schoͤpfer mehret:
Glaub ich es, und bleib dabey,
Daß es ſo wahrhaftig ſey.
Fall daher in Demuth nieder,
Singe dem, der alles ſchafft,
Der die Brunnquell aller Kraft,
Neue Dank- und Freudenlieder.
Schoͤpfer, deſſen Macht unendlich,
So wie deine Weisheit iſt,
Der du uns am meiſten kenntlich
Jn den ſchoͤnen Werken biſt.
Dieſe Vielheit, ſonder Schranken,
Stellet mir dich, in Gedanken,
Groͤßer und gewaltiger,
Weiſer, liebreich, herrlicher,
Wuͤrdiger und beſſer fuͤr.
Ach wie wird derſelben Zier,
Wenn wir ſie, nach dieſer Erden,
Sehen und genießen werden,
Uns, zu deinem Ruhm ergoͤtzen,
Da wir uns, an ihrem Schein,
Uns in Hoffnung ſchon ergoͤtzen,
Und ſchon hier halb ſelig ſeyn.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/64>, abgerufen am 04.12.2024.
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