Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740.Die Dankbarkeit. Mein Marianchen, welche mich durch ihre Krankheit sehr gekränkt, Da sie dem Tode nahe war, hast du mir, Herr, aufs neu ge- schenkt. O Herrscher, über Tod und Leben, sey inniglich dafür gepriesen, Daß du derselben, und in ihr auch mir so viele Gnad erwiesen. Daß auch, in dem vergangnen Jahr, die deinem Ruhm ge- weihten Schriften Nicht sonder Nutzen sind gewesen, und noch verschiedens Gu- tes stiften, Wie denn der erste Theil aufs neu gedruckt zum sechstenmal; dafür, Als einzgen Ursprung alles Guten, lobsinge, rühm und dank ich dir. Wann ich auch hier in meinem Amte von Unruh und von Kriegsgefahr, Dir, Herr, sey Dank, befreyt, und noch ein sonderlich gesegnet Jahr An einer reichen Erndt erlebet; und dir davor ein Erndtenfest, Das hier sonst nie gefeyert worden, zu deiner Ehren eingesetzt: So hat nicht nur das ganze Land, zu deinem Preise, dich ergetzt, So daß der Andacht Neuigkeit viel Freuden-Thränen aus- gepreßt. Ein frohes Feuer froher Andacht ist in mein Jnnerstes ge- drungen, Und hab ich meines Schöpfers Ruhm mit recht vergnügtem Geist besungen. * Daß dieses nun so wohl gelungen, Davor sey, großer Schöpfer, dir, Von * Dieses Gedicht wird nebst andern in den G. G. heraus zu gebenden Ritzebüttelschen Gedichten folgen. M m 5
Die Dankbarkeit. Mein Marianchen, welche mich durch ihre Krankheit ſehr gekraͤnkt, Da ſie dem Tode nahe war, haſt du mir, Herr, aufs neu ge- ſchenkt. O Herrſcher, uͤber Tod und Leben, ſey inniglich dafuͤr geprieſen, Daß du derſelben, und in ihr auch mir ſo viele Gnad erwieſen. Daß auch, in dem vergangnen Jahr, die deinem Ruhm ge- weihten Schriften Nicht ſonder Nutzen ſind geweſen, und noch verſchiedens Gu- tes ſtiften, Wie denn der erſte Theil aufs neu gedruckt zum ſechſtenmal; dafuͤr, Als einzgen Urſprung alles Guten, lobſinge, ruͤhm und dank ich dir. Wann ich auch hier in meinem Amte von Unruh und von Kriegsgefahr, Dir, Herr, ſey Dank, befreyt, und noch ein ſonderlich geſegnet Jahr An einer reichen Erndt erlebet; und dir davor ein Erndtenfeſt, Das hier ſonſt nie gefeyert worden, zu deiner Ehren eingeſetzt: So hat nicht nur das ganze Land, zu deinem Preiſe, dich ergetzt, So daß der Andacht Neuigkeit viel Freuden-Thraͤnen aus- gepreßt. Ein frohes Feuer froher Andacht iſt in mein Jnnerſtes ge- drungen, Und hab ich meines Schoͤpfers Ruhm mit recht vergnuͤgtem Geiſt beſungen. * Daß dieſes nun ſo wohl gelungen, Davor ſey, großer Schoͤpfer, dir, Von * Dieſes Gedicht wird nebſt andern in den G. G. heraus zu gebenden Ritzebuͤttelſchen Gedichten folgen. M m 5
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Die Dankbarkeit.
Mein Marianchen, welche mich durch ihre Krankheit ſehr
gekraͤnkt,
Da ſie dem Tode nahe war, haſt du mir, Herr, aufs neu ge-
ſchenkt.
O Herrſcher, uͤber Tod und Leben, ſey inniglich dafuͤr geprieſen,
Daß du derſelben, und in ihr auch mir ſo viele Gnad erwieſen.
Daß auch, in dem vergangnen Jahr, die deinem Ruhm ge-
weihten Schriften
Nicht ſonder Nutzen ſind geweſen, und noch verſchiedens Gu-
tes ſtiften,
Wie denn der erſte Theil aufs neu gedruckt zum ſechſtenmal;
dafuͤr,
Als einzgen Urſprung alles Guten, lobſinge, ruͤhm und dank
ich dir.
Wann ich auch hier in meinem Amte von Unruh und von
Kriegsgefahr,
Dir, Herr, ſey Dank, befreyt, und noch ein ſonderlich geſegnet
Jahr
An einer reichen Erndt erlebet; und dir davor ein Erndtenfeſt,
Das hier ſonſt nie gefeyert worden, zu deiner Ehren eingeſetzt:
So hat nicht nur das ganze Land, zu deinem Preiſe, dich ergetzt,
So daß der Andacht Neuigkeit viel Freuden-Thraͤnen aus-
gepreßt.
Ein frohes Feuer froher Andacht iſt in mein Jnnerſtes ge-
drungen,
Und hab ich meines Schoͤpfers Ruhm mit recht vergnuͤgtem
Geiſt beſungen. *
Daß dieſes nun ſo wohl gelungen,
Davor ſey, großer Schoͤpfer, dir,
Von
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