Daß nun kein Schrot noch Kugel drauf, der Ladstock nicht, und kein Papier, So ihn gewiß getödet hätte, dafür, mein Schöpfer, dank ich dir. Nicht minder, daß ein Donnerstral in Leipzig, nah an seinem Wagen, Von einem strengen Blitz begleitet, in einen nahen Baum ge- schlagen, Und ihn im minsten nicht verletzt, daß ebenfalls mit flüchtgen Pferden Er und sein Bruder mit einander, mit ihrem Wagen, zwar zur Erden Geworfen sind, doch ohne Schaden. Daß sie auf ihrer Reis imgleichen, Gesund und wohl sind angelangt, woselbsten sie noch bis anitzt, Gott Lob! so viel mir wissend ist, vor aller Fährlichkeit be- schützt, Auch für Verführungen bewahrt, die recht ausschweifend sind, geblieben, Und wie ich feste hoffen will, ihr Werk mit Aemsigkeit ge- trieben.
Den Jüngsten, eh er von uns reiste, hab ich, mit innrer Lust, gesehn, Zum erstenmal den Predigstuhl betreten, und zur Kanzel gehn, Mit gutem Anstand die von ihm selbst aufgesetzte Rede halten, Und so, daß er durch seine Predigt, so wohl bey Jungen, als bey Alten, Sich nicht geringen Ruhm erworben. Ach gieb, o Herr, auf seinen Wegen, So, wie dem Aeltsten auf den seinen, und auch uns allen, dei- nen Segen!
Mein
Die Dankbarkeit.
Daß nun kein Schrot noch Kugel drauf, der Ladſtock nicht, und kein Papier, So ihn gewiß getoͤdet haͤtte, dafuͤr, mein Schoͤpfer, dank ich dir. Nicht minder, daß ein Donnerſtral in Leipzig, nah an ſeinem Wagen, Von einem ſtrengen Blitz begleitet, in einen nahen Baum ge- ſchlagen, Und ihn im minſten nicht verletzt, daß ebenfalls mit fluͤchtgen Pferden Er und ſein Bruder mit einander, mit ihrem Wagen, zwar zur Erden Geworfen ſind, doch ohne Schaden. Daß ſie auf ihrer Reiſ imgleichen, Geſund und wohl ſind angelangt, woſelbſten ſie noch bis anitzt, Gott Lob! ſo viel mir wiſſend iſt, vor aller Faͤhrlichkeit be- ſchuͤtzt, Auch fuͤr Verfuͤhrungen bewahrt, die recht ausſchweifend ſind, geblieben, Und wie ich feſte hoffen will, ihr Werk mit Aemſigkeit ge- trieben.
Den Juͤngſten, eh er von uns reiſte, hab ich, mit innrer Luſt, geſehn, Zum erſtenmal den Predigſtuhl betreten, und zur Kanzel gehn, Mit gutem Anſtand die von ihm ſelbſt aufgeſetzte Rede halten, Und ſo, daß er durch ſeine Predigt, ſo wohl bey Jungen, als bey Alten, Sich nicht geringen Ruhm erworben. Ach gieb, o Herr, auf ſeinen Wegen, So, wie dem Aeltſten auf den ſeinen, und auch uns allen, dei- nen Segen!
Mein
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Die Dankbarkeit.
Daß nun kein Schrot noch Kugel drauf, der Ladſtock nicht,
und kein Papier,
So ihn gewiß getoͤdet haͤtte, dafuͤr, mein Schoͤpfer, dank ich dir.
Nicht minder, daß ein Donnerſtral in Leipzig, nah an ſeinem
Wagen,
Von einem ſtrengen Blitz begleitet, in einen nahen Baum ge-
ſchlagen,
Und ihn im minſten nicht verletzt, daß ebenfalls mit fluͤchtgen
Pferden
Er und ſein Bruder mit einander, mit ihrem Wagen, zwar zur
Erden
Geworfen ſind, doch ohne Schaden. Daß ſie auf ihrer Reiſ
imgleichen,
Geſund und wohl ſind angelangt, woſelbſten ſie noch bis anitzt,
Gott Lob! ſo viel mir wiſſend iſt, vor aller Faͤhrlichkeit be-
ſchuͤtzt,
Auch fuͤr Verfuͤhrungen bewahrt, die recht ausſchweifend ſind,
geblieben,
Und wie ich feſte hoffen will, ihr Werk mit Aemſigkeit ge-
trieben.
Den Juͤngſten, eh er von uns reiſte, hab ich, mit innrer
Luſt, geſehn,
Zum erſtenmal den Predigſtuhl betreten, und zur Kanzel gehn,
Mit gutem Anſtand die von ihm ſelbſt aufgeſetzte Rede halten,
Und ſo, daß er durch ſeine Predigt, ſo wohl bey Jungen, als
bey Alten,
Sich nicht geringen Ruhm erworben. Ach gieb, o Herr, auf
ſeinen Wegen,
So, wie dem Aeltſten auf den ſeinen, und auch uns allen, dei-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/576>, abgerufen am 25.11.2024.
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