Und kurz, die Erde scheint, von Blumen mancher Arten, Fast überall ein Blumengarten. Ja, daß sie uns an keinem Orte fehlen, Auch wenn wir uns in unsre Häuser schliessen: So scheinen sie bey uns am schönsten zu entspriessen, Und unsre Gärten recht zu ihrem Thron zu wählen.
Es ist unwidersprechlich wahr, Daß ihre bunt gefärbte Schaar, Jn uns ein Anmuths-Feur erreget, Und recht zu süsser Lust beweget. Dieß ist so wahr, daß alle Künste sie, Jhr künstlich Werk recht auszuzieren, Auch mit der allergrößten Müh! Gebrauchen, und bald dort, bald hie, Mit Blumen, Bau- und Malwerk ausstaffiren.
Auch auf den schönsten Broderien, Dem allerreichsten Stoff, auf Drap d'argent, Drap d'or, Sieht man der Blumen bunten Flor, Jn nachgeahmten Zügen, blühen, Und werden die, an Vollenkommenheit, Für die vortrefflichsten genommen, Die an der Blumen Aehnlichkeit Am allernächsten kommen.
Die Blumen sind, zu allen Zeiten, Ein Sinnbild holder Frölichkeiten, Ein Zeichen froher Lust, gewesen. Man hat derselben holdes Schimmern Zum Ausputz in den Hochzeitzimmern, Zu Freudenfeyern stets erlesen.
Wie
Br.VI.Th. F
Nuͤtzliche Blumen-Betrachtung.
Und kurz, die Erde ſcheint, von Blumen mancher Arten, Faſt uͤberall ein Blumengarten. Ja, daß ſie uns an keinem Orte fehlen, Auch wenn wir uns in unſre Haͤuſer ſchlieſſen: So ſcheinen ſie bey uns am ſchoͤnſten zu entſprieſſen, Und unſre Gaͤrten recht zu ihrem Thron zu waͤhlen.
Es iſt unwiderſprechlich wahr, Daß ihre bunt gefaͤrbte Schaar, Jn uns ein Anmuths-Feur erreget, Und recht zu ſuͤſſer Luſt beweget. Dieß iſt ſo wahr, daß alle Kuͤnſte ſie, Jhr kuͤnſtlich Werk recht auszuzieren, Auch mit der allergroͤßten Muͤh! Gebrauchen, und bald dort, bald hie, Mit Blumen, Bau- und Malwerk ausſtaffiren.
Auch auf den ſchoͤnſten Broderien, Dem allerreichſten Stoff, auf Drap d’argent, Drap d’or, Sieht man der Blumen bunten Flor, Jn nachgeahmten Zuͤgen, bluͤhen, Und werden die, an Vollenkommenheit, Fuͤr die vortrefflichſten genommen, Die an der Blumen Aehnlichkeit Am allernaͤchſten kommen.
Die Blumen ſind, zu allen Zeiten, Ein Sinnbild holder Froͤlichkeiten, Ein Zeichen froher Luſt, geweſen. Man hat derſelben holdes Schimmern Zum Ausputz in den Hochzeitzimmern, Zu Freudenfeyern ſtets erleſen.
Wie
Br.VI.Th. F
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Nuͤtzliche Blumen-Betrachtung.
Und kurz, die Erde ſcheint, von Blumen mancher Arten,
Faſt uͤberall ein Blumengarten.
Ja, daß ſie uns an keinem Orte fehlen,
Auch wenn wir uns in unſre Haͤuſer ſchlieſſen:
So ſcheinen ſie bey uns am ſchoͤnſten zu entſprieſſen,
Und unſre Gaͤrten recht zu ihrem Thron zu waͤhlen.
Es iſt unwiderſprechlich wahr,
Daß ihre bunt gefaͤrbte Schaar,
Jn uns ein Anmuths-Feur erreget,
Und recht zu ſuͤſſer Luſt beweget.
Dieß iſt ſo wahr, daß alle Kuͤnſte ſie,
Jhr kuͤnſtlich Werk recht auszuzieren,
Auch mit der allergroͤßten Muͤh!
Gebrauchen, und bald dort, bald hie,
Mit Blumen, Bau- und Malwerk ausſtaffiren.
Auch auf den ſchoͤnſten Broderien,
Dem allerreichſten Stoff, auf Drap d’argent, Drap d’or,
Sieht man der Blumen bunten Flor,
Jn nachgeahmten Zuͤgen, bluͤhen,
Und werden die, an Vollenkommenheit,
Fuͤr die vortrefflichſten genommen,
Die an der Blumen Aehnlichkeit
Am allernaͤchſten kommen.
Die Blumen ſind, zu allen Zeiten,
Ein Sinnbild holder Froͤlichkeiten,
Ein Zeichen froher Luſt, geweſen.
Man hat derſelben holdes Schimmern
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/105>, abgerufen am 24.11.2024.
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