Auf dich allein verlaß ich mich; denn daß der menschliche Verstand So leicht durch Leidenschaft geblendet, ist mir nur gar zu wol bekannt. Gieb nur, daß ich hier oder dort, damit ich dir gefällig lebe, Und, dir zur Ehr' dein Werck betrachte, nach allen Kräften mich bestrebe! Jnsonderheit laß dieß Gebeth doch, wie ein Rauchwerck, vor dir tügen! Laß mich das Wunder meiner Rede dir oftermahls mit Freuden weih'n! Laß mich so lang ich leb', in dir mich an dem irdischen ver- gnügen, Und laß mich dort, mit ew'gen Liedern, für alle Wolthat danckbar seyn!
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Neu-Jahrs Gedichte.
Auf dich allein verlaß ich mich; denn daß der menſchliche Verſtand So leicht durch Leidenſchaft geblendet, iſt mir nur gar zu wol bekannt. Gieb nur, daß ich hier oder dort, damit ich dir gefaͤllig lebe, Und, dir zur Ehr’ dein Werck betrachte, nach allen Kraͤften mich beſtrebe! Jnſonderheit laß dieß Gebeth doch, wie ein Rauchwerck, vor dir tuͤgen! Laß mich das Wunder meiner Rede dir oftermahls mit Freuden weih’n! Laß mich ſo lang ich leb’, in dir mich an dem irdiſchen ver- gnuͤgen, Und laß mich dort, mit ew’gen Liedern, fuͤr alle Wolthat danckbar ſeyn!
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Neu-Jahrs Gedichte.
Auf dich allein verlaß ich mich; denn daß der menſchliche
Verſtand
So leicht durch Leidenſchaft geblendet, iſt mir nur gar zu
wol bekannt.
Gieb nur, daß ich hier oder dort, damit ich dir gefaͤllig
lebe,
Und, dir zur Ehr’ dein Werck betrachte, nach allen Kraͤften
mich beſtrebe!
Jnſonderheit laß dieß Gebeth doch, wie ein Rauchwerck,
vor dir tuͤgen!
Laß mich das Wunder meiner Rede dir oftermahls mit
Freuden weih’n!
Laß mich ſo lang ich leb’, in dir mich an dem irdiſchen ver-
gnuͤgen,
Und laß mich dort, mit ew’gen Liedern, fuͤr alle Wolthat
danckbar ſeyn!
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/501>, abgerufen am 07.10.2024.
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