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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.

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Mittel gefällig zu werden.
Die Mühe nun noch zu erleichtern, fällt mir ein sichres
Mittel ein:

Man darf, wenn man sich schlaffen legt, nur blos ein we-
nig sich bemühn

Und Augen-Branen etwas auf-, den Mund ein wenig rück-
wärts ziehn;

So wird vermuthlich das Gesicht in dieser Stellung lange
bleiben,

Und ohne Müh, ein süsser Zug dem Angesicht sich ein-
verleiben;

Noch mehr: ich trau mir zu erweisen, daß eine solche freye
Min'

Uns mehr zu einem sanften Schlaf, in angenehmen Träu-
men dien',

Als wenn wir, durch der Augen-Branen verfinstertes zu-
sammen ziehn,

Die Augen und selbst das Gehirn in ihnen drucken und
beschweren:

Wodurch vermuthlich die Jdeen, sich denn so leicht nicht
aufzuklähren,

Geschickt und fähig sind, als sonst, wenn Stirn und Au-
gen frey; wie wir

Schon einst, nicht ohne Nutz, gelehrt. Wenn dieses nun
zu mehrer Zier

Nicht nur der Schönheit dienen kann, und eine Schönheit
zu vergrössern;

Nein, gar selbst die Gestalt der Seelen zu zieren und noch
zu verbessern,

Und uns den Menschen angenehmer geschickt und tauglich
ist zu machen;
(Worin
B b 4
Mittel gefaͤllig zu werden.
Die Muͤhe nun noch zu erleichtern, faͤllt mir ein ſichres
Mittel ein:

Man darf, wenn man ſich ſchlaffen legt, nur blos ein we-
nig ſich bemuͤhn

Und Augen-Branen etwas auf-, den Mund ein wenig ruͤck-
waͤrts ziehn;

So wird vermuthlich das Geſicht in dieſer Stellung lange
bleiben,

Und ohne Muͤh, ein ſuͤſſer Zug dem Angeſicht ſich ein-
verleiben;

Noch mehr: ich trau mir zu erweiſen, daß eine ſolche freye
Min’

Uns mehr zu einem ſanften Schlaf, in angenehmen Traͤu-
men dien’,

Als wenn wir, durch der Augen-Branen verfinſtertes zu-
ſammen ziehn,

Die Augen und ſelbſt das Gehirn in ihnen drucken und
beſchweren:

Wodurch vermuthlich die Jdeen, ſich denn ſo leicht nicht
aufzuklaͤhren,

Geſchickt und faͤhig ſind, als ſonſt, wenn Stirn und Au-
gen frey; wie wir

Schon einſt, nicht ohne Nutz, gelehrt. Wenn dieſes nun
zu mehrer Zier

Nicht nur der Schoͤnheit dienen kann, und eine Schoͤnheit
zu vergroͤſſern;

Nein, gar ſelbſt die Geſtalt der Seelen zu zieren und noch
zu verbeſſern,

Und uns den Menſchen angenehmer geſchickt und tauglich
iſt zu machen;
(Worin
B b 4
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[391/0407] Mittel gefaͤllig zu werden. Die Muͤhe nun noch zu erleichtern, faͤllt mir ein ſichres Mittel ein: Man darf, wenn man ſich ſchlaffen legt, nur blos ein we- nig ſich bemuͤhn Und Augen-Branen etwas auf-, den Mund ein wenig ruͤck- waͤrts ziehn; So wird vermuthlich das Geſicht in dieſer Stellung lange bleiben, Und ohne Muͤh, ein ſuͤſſer Zug dem Angeſicht ſich ein- verleiben; Noch mehr: ich trau mir zu erweiſen, daß eine ſolche freye Min’ Uns mehr zu einem ſanften Schlaf, in angenehmen Traͤu- men dien’, Als wenn wir, durch der Augen-Branen verfinſtertes zu- ſammen ziehn, Die Augen und ſelbſt das Gehirn in ihnen drucken und beſchweren: Wodurch vermuthlich die Jdeen, ſich denn ſo leicht nicht aufzuklaͤhren, Geſchickt und faͤhig ſind, als ſonſt, wenn Stirn und Au- gen frey; wie wir Schon einſt, nicht ohne Nutz, gelehrt. Wenn dieſes nun zu mehrer Zier Nicht nur der Schoͤnheit dienen kann, und eine Schoͤnheit zu vergroͤſſern; Nein, gar ſelbſt die Geſtalt der Seelen zu zieren und noch zu verbeſſern, Und uns den Menſchen angenehmer geſchickt und tauglich iſt zu machen; (Worin B b 4

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/407>, abgerufen am 26.11.2024.