Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Die beste Gabe der Menschen. Mein GOtt! was soll ich dir doch gebenFür alles, was, in meinem Leben, Mehr als man sinnet, weiß und denckt, Mir deine Vater Huld geschenckt? Wenn ich mich selbst und alles meine Dir, HErr, zur Gabe reichen wollte, Und alles dir zum Opffer zollte; So ist es doch schon alles deine. Es leidet deine Grösse nicht, Die unermäßlich, zu gedencken, Ob könne man dir etwas schencken; Da dir von allem nichts gebricht. Was aller Himmel Himmel fassen, Und alle Welt, gehört ja dir; Und dennoch scheints als wäre mir Noch etwas zum Geschenck gelassen. Jch opfre dir, für deine Güte, Ein, von der Creaturen Zier Erfülltes, fröliches Gemühte, Woraus die heisse Danck-Begier, Für alle Gnade, die uns hier Dein Gnaden-Will empfinden läßt, Oft einen frohen Seufzer preßt. Ein Q 3
Die beſte Gabe der Menſchen. Mein GOtt! was ſoll ich dir doch gebenFuͤr alles, was, in meinem Leben, Mehr als man ſinnet, weiß und denckt, Mir deine Vater Huld geſchenckt? Wenn ich mich ſelbſt und alles meine Dir, HErr, zur Gabe reichen wollte, Und alles dir zum Opffer zollte; So iſt es doch ſchon alles deine. Es leidet deine Groͤſſe nicht, Die unermaͤßlich, zu gedencken, Ob koͤnne man dir etwas ſchencken; Da dir von allem nichts gebricht. Was aller Himmel Himmel faſſen, Und alle Welt, gehoͤrt ja dir; Und dennoch ſcheints als waͤre mir Noch etwas zum Geſchenck gelaſſen. Jch opfre dir, fuͤr deine Guͤte, Ein, von der Creaturen Zier Erfuͤlltes, froͤliches Gemuͤhte, Woraus die heiſſe Danck-Begier, Fuͤr alle Gnade, die uns hier Dein Gnaden-Will empfinden laͤßt, Oft einen frohen Seufzer preßt. Ein Q 3
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Die beſte Gabe der Menſchen.
Mein GOtt! was ſoll ich dir doch geben
Fuͤr alles, was, in meinem Leben,
Mehr als man ſinnet, weiß und denckt,
Mir deine Vater Huld geſchenckt?
Wenn ich mich ſelbſt und alles meine
Dir, HErr, zur Gabe reichen wollte,
Und alles dir zum Opffer zollte;
So iſt es doch ſchon alles deine.
Es leidet deine Groͤſſe nicht,
Die unermaͤßlich, zu gedencken,
Ob koͤnne man dir etwas ſchencken;
Da dir von allem nichts gebricht.
Was aller Himmel Himmel faſſen,
Und alle Welt, gehoͤrt ja dir;
Und dennoch ſcheints als waͤre mir
Noch etwas zum Geſchenck gelaſſen.
Jch opfre dir, fuͤr deine Guͤte,
Ein, von der Creaturen Zier
Erfuͤlltes, froͤliches Gemuͤhte,
Woraus die heiſſe Danck-Begier,
Fuͤr alle Gnade, die uns hier
Dein Gnaden-Will empfinden laͤßt,
Oft einen frohen Seufzer preßt.
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