Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Der älteste GOttes-Dienst. Der älteste GOttes-Dienst. Wenn Adam ohne Sünd' in Eden blieben wäre,Sammt der, mit welcher ihn des Schöpfers Huld gepar't; So können wir von ihrer Lebens-Art Nichts fassen, als daß sie, zu ihres Schöpfers Ehren, Zum Preise seiner Lieb' und seiner weisen Macht, An aller Creatur Vollkommenheit und Pracht, An der Vortreflichkeit und den verlieh'nen Gaben Sich würden ungestöhrt ergetzet haben. Kein andrer GOttes-Dienst, als der allein, Und gar kein' andre Weise Vom GOttes-Dienst im Paradeise, Kann uns begreiflich seyn. Hieraus nun ist ja Sonnen-klar Und überzeuglich zu bemercken, Wie GOtt gefällig, nöthig, wahr Die Lehre von dem Dienst des Schöpfers in den Wercken. Auf denn, geliebter Mensch, laß deiner Seelen Kräfte Zu dem so nöth-als nütz-und frölichen Geschäfte Jn Andacht rege seyn, bestrebe dich dahin, Blos durch Erkänntlichkeit getrieben, Als Schöpfer, Geber, HErrn und Vater ihn zu lieben! Laß GOtt durch einen jeden Sinn, Den er dir ja zu diesem Zweck verliehen, Zur Ehr', in deiner Lust, ein Andacht-Opffer glühen! Denn nichts so sehr, als dieß, kann unsern Geist bereiten Und nichts so sehr, als dieß, kann unsre Seele leiten Zu den verlohrnen Herrlichkeiten. Mensch-
Der aͤlteſte GOttes-Dienſt. Der aͤlteſte GOttes-Dienſt. Wenn Adam ohne Suͤnd’ in Eden blieben waͤre,Sammt der, mit welcher ihn des Schoͤpfers Huld gepar’t; So koͤnnen wir von ihrer Lebens-Art Nichts faſſen, als daß ſie, zu ihres Schoͤpfers Ehren, Zum Preiſe ſeiner Lieb’ und ſeiner weiſen Macht, An aller Creatur Vollkommenheit und Pracht, An der Vortreflichkeit und den verlieh’nen Gaben Sich wuͤrden ungeſtoͤhrt ergetzet haben. Kein andrer GOttes-Dienſt, als der allein, Und gar kein’ andre Weiſe Vom GOttes-Dienſt im Paradeiſe, Kann uns begreiflich ſeyn. Hieraus nun iſt ja Sonnen-klar Und uͤberzeuglich zu bemercken, Wie GOtt gefaͤllig, noͤthig, wahr Die Lehre von dem Dienſt des Schoͤpfers in den Wercken. Auf denn, geliebter Menſch, laß deiner Seelen Kraͤfte Zu dem ſo noͤth-als nuͤtz-und froͤlichen Geſchaͤfte Jn Andacht rege ſeyn, beſtrebe dich dahin, Blos durch Erkaͤnntlichkeit getrieben, Als Schoͤpfer, Geber, HErrn und Vater ihn zu lieben! Laß GOtt durch einen jeden Sinn, Den er dir ja zu dieſem Zweck verliehen, Zur Ehr’, in deiner Luſt, ein Andacht-Opffer gluͤhen! Denn nichts ſo ſehr, als dieß, kann unſern Geiſt bereiten Und nichts ſo ſehr, als dieß, kann unſre Seele leiten Zu den verlohrnen Herrlichkeiten. Menſch-
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Der aͤlteſte GOttes-Dienſt.
Der aͤlteſte GOttes-Dienſt.
Wenn Adam ohne Suͤnd’ in Eden blieben waͤre,
Sammt der, mit welcher ihn des Schoͤpfers Huld
gepar’t;
So koͤnnen wir von ihrer Lebens-Art
Nichts faſſen, als daß ſie, zu ihres Schoͤpfers Ehren,
Zum Preiſe ſeiner Lieb’ und ſeiner weiſen Macht,
An aller Creatur Vollkommenheit und Pracht,
An der Vortreflichkeit und den verlieh’nen Gaben
Sich wuͤrden ungeſtoͤhrt ergetzet haben.
Kein andrer GOttes-Dienſt, als der allein,
Und gar kein’ andre Weiſe
Vom GOttes-Dienſt im Paradeiſe,
Kann uns begreiflich ſeyn.
Hieraus nun iſt ja Sonnen-klar
Und uͤberzeuglich zu bemercken,
Wie GOtt gefaͤllig, noͤthig, wahr
Die Lehre von dem Dienſt des Schoͤpfers in den Wercken.
Auf denn, geliebter Menſch, laß deiner Seelen Kraͤfte
Zu dem ſo noͤth-als nuͤtz-und froͤlichen Geſchaͤfte
Jn Andacht rege ſeyn, beſtrebe dich dahin,
Blos durch Erkaͤnntlichkeit getrieben,
Als Schoͤpfer, Geber, HErrn und Vater ihn zu lieben!
Laß GOtt durch einen jeden Sinn,
Den er dir ja zu dieſem Zweck verliehen,
Zur Ehr’, in deiner Luſt, ein Andacht-Opffer gluͤhen!
Denn nichts ſo ſehr, als dieß, kann unſern Geiſt bereiten
Und nichts ſo ſehr, als dieß, kann unſre Seele leiten
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