Spricht ebenfals: Wenn ich nur reich zu werden tauge; Vergnügt sich einmahl nur mein kitzelndes Gefühl; Erhalt' ich in der Ehr' mein vorgestrecktes Ziel; Zu guter Nacht mein Seelen-Auge! Kann ich nur reicht, geliebt seyn, mich erhöhn; Verlang ich nimmermehr, und wär es noch so schön, Des Schöpfers Werck zu sehn. Ach möchte dieses dir nicht mindern Schrecken, Als Philopotamus brutale That, erwecken! Ach, mögtest du des Schöpfers Weisheit, Macht, Und Lieb', in seiner Wercke Pracht, Zu sehen, und mit Lust zu fassen, Dich durch Begierden blind, nicht ferner hindern lassen!
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Muthwillige Blindheit.
Spricht ebenfals: Wenn ich nur reich zu werden tauge; Vergnuͤgt ſich einmahl nur mein kitzelndes Gefuͤhl; Erhalt’ ich in der Ehr’ mein vorgeſtrecktes Ziel; Zu guter Nacht mein Seelen-Auge! Kann ich nur reicht, geliebt ſeyn, mich erhoͤhn; Verlang ich nimmermehr, und waͤr es noch ſo ſchoͤn, Des Schoͤpfers Werck zu ſehn. Ach moͤchte dieſes dir nicht mindern Schrecken, Als Philopotamus brutale That, erwecken! Ach, moͤgteſt du des Schoͤpfers Weisheit, Macht, Und Lieb’, in ſeiner Wercke Pracht, Zu ſehen, und mit Luſt zu faſſen, Dich durch Begierden blind, nicht ferner hindern laſſen!
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Muthwillige Blindheit.
Spricht ebenfals: Wenn ich nur reich zu werden tauge;
Vergnuͤgt ſich einmahl nur mein kitzelndes Gefuͤhl;
Erhalt’ ich in der Ehr’ mein vorgeſtrecktes Ziel;
Zu guter Nacht mein Seelen-Auge!
Kann ich nur reicht, geliebt ſeyn, mich erhoͤhn;
Verlang ich nimmermehr, und waͤr es noch ſo ſchoͤn,
Des Schoͤpfers Werck zu ſehn.
Ach moͤchte dieſes dir nicht mindern Schrecken,
Als Philopotamus brutale That, erwecken!
Ach, moͤgteſt du des Schoͤpfers Weisheit, Macht,
Und Lieb’, in ſeiner Wercke Pracht,
Zu ſehen, und mit Luſt zu faſſen,
Dich durch Begierden blind, nicht ferner hindern laſſen!
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/197>, abgerufen am 24.11.2024.
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